Studien und Serienmodelle, Sondereditionen und Strom-Sportwagen: Von Alfa Romeo bis Volvo zeigen die Hersteller in Paris ihre Modelle für die Zukunft. Bezahlbare Elektrofahrzeuge sucht man bei den großen Autobauern vergeblich. Alfa Romeo Giulietta Quadrifoglio Verde: Alfas stärkste Version des Kompaktwagens Giulietta hat 235 Pferdestärken unter der Haube und trägt ein vierblättriges Kleeblatt darauf. Das ist bei Alfa traditionell das Zeichen für die besonders PS-starken Allrad-Modelle.
Ab Februar 2013 bietet Audi den neuen A3 auch als Fünftürer an. Die Sportback genannte Variante ist sieben Zentimeter länger als der Dreitürer und hat einen um 3,5 Zentimeter verlängerten Radstand. Der A3 Sportback startet mit zwei Benzinern und einem Diesel, die eine Leistungsspanne von 122 bis 180 PS abdecken. Günstigste Ausführung ist zunächst der 1.4 TFSI für mindestens 23.400 Euro. Später folgen je zwei weitere Selbstzünder und Benziner sowie ein Erdgasantrieb. Der Einstiegspreis sinkt dann laut Audi auf 22.500 Euro für den Basisbenziner 1.2 TFSI mit 105 PS.
Audi zeigt Besuchern des Pariser Autosalons außerdem die geliftete Version des Sportwagens R8 und das Cabrio des RS5. Die neue Topvariante des R8 (im Bild) hat 550 PS.
Bentley will wieder in den Motorsport einsteigen. Dafür entwickelt die britische Marke am Firmensitz in Crewe derzeit einen auf dem Sportcoupé Continental GT Speed basierenden Rennwagen. Die Rückkehr in den Motorsport ist nach Auskunft von Bentley-Chef Wolfgang Schreiber für Ende 2013 geplant, es wäre der erste Auftritt nach dem Sieg der Marke 2003 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Wie der Rennwagen aussehen könnte, zeigt die Studie Continental GT3. Zu konkreten Plänen im Renngeschäft machte Bentley ebenso wenig Angaben wie zu den technischen Daten des Continental GT3, der neben einem tief abgesenkten Fahrwerk und Rennlackierung vor allem durch einen ausladenden Heckflügel auffällt.
Schon das Ausgangsfahrzeug des Bentley-Rennwagens, der erst kürzlich als bislang schnellster Bentley der Markengeschichte vorgestellte Continental GT Speed, ist bis zu 330 km/h schnell und sprintet in 4,2 Sekunden auf Tempo 100. Sein Zwölfzylindermotor mit 6,0 Litern Hubraum leistet 625 PS.
Sieht so der erste Van von BMW aus? Die Münchner präsentieren in Paris den Concept Active Tourer. Alle Details zu der Studie mit Dreizylinder-Motor und Heckantrieb finden Sie hier.
Chevrolet präsentiert den Trax. Das kompakte SUV basiert auf der gleichen Technik wie der Opel Mokka.
Pariser Autosalon 2012
Citroën DS3 Cabriolet
Das Rolldach des neuen Citroën DS3 Cabriolet lässt sich bis hinter die Rücksitze öffnen - und sogar noch weiter bis auf den Heckdeckel.
Neues Design und einen aufgewerteten Innenraum bietet die rumänische Renault-Tochter Dacia für die nächste Generation des Sandero (im Bild) und der Stufenhecklimousine Logan. Der fünftürige Kleinwagen Sandero und der kompakte Logan kommen zum Jahreswechsel in den Handel, teilte die rumänische Renault-Tochter mit. Wie bisher dürfte sich die Marke dabei als Preisbrecher positionieren. Zu erkennen sind beide Modelle von vorn an einer neuen Frontpartie mit größeren Scheinwerfern und prominentem Kühlergrill. Innen verspricht Dacia mehr Farbe: Eine Reihe von Zierkonsolen können in bunten Lacktönen bestellt werden.
Der neue Mondeo ist der Star am Stand von Ford - und das nicht nur als Limousine, sondern auch als Turnier. Der Mondeo, der überarbeitete Kleinwagen Fiesta und das kleine SUV EcoSport sind die Neuheiten der Marke.
Kräftiger Koreaner: Der Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 4WD Premium kostet ab 42.380 Euro. Zum Marktstart stehen drei Motorisierungen für den Santa Fe zur Wahl. Er eignet sich besonders für den Anhängerbetrieb: Er darf bis zu 2500 Kilogramm ziehen.
Jaguar bietet ab April 2013 wieder einen zweisitzigen Sportwagen an. In Anlehnung an den legendären E-Type baut der britische Hersteller den F-Type. Die Preise für den F-Type werden laut Jaguar bei 73.400 Euro starten. Etwa ein Jahr nach dem Roadster soll ein Coupé folgen. Der offene Sportwagen ist 4,47 Meter lang und damit 30 Zentimeter kürzer als der große Bruder Jaguar XK. Dafür bietet er nur zwei statt vier Sitze und einen Kofferraum mit rund 200 Litern Fassungsvermögen. Der F-Type bekommt ein Stoffverdeck, das sich auf Knopfdruck auch während der Fahrt hinter die Sitze faltet und wiegt dank einer Aluminium-Karosserie weniger als 1,6 Tonnen, teilte Jaguar mit.
Als Motorisierungen gibt es für den F-Type zwei Versionen des neuen V6-Kompressors, die aus 3,0 Litern Hubraum 340 und 380 PS schöpfen. Im mindestens 99.900 Euro teuren Top-Modell montieren die Briten einen 5,0 Liter großen V8-Motor mit Kompressor, der auf 495 PS kommt. Je nach Antrieb erreicht der F-Type Spitzengeschwindigkeiten zwischen 260 und 300 km/h.
Kia hat die nächste Generation des Carens enthüllt. Die Großraumlimousine mit der Option auf drei Sitzreihen und sieben Plätze wird beim Modellwechsel etwas kompakter, sportlicher und sparsamer, teilt der Hersteller mit. Wann und zu welchen Preisen der Kompaktvan in den Handel kommt, kündigte Kia noch nicht an. Zur Standardausstattung sollen unter anderem Tempomat, elektrische Parkbremse, schlüsselloses Zugangssystem und beleuchtete Außentürgriffe gehören. Als Antriebe für den jetzt 4,53 Meter langen und vier Zentimeter flacheren Carens stehen je zwei Benziner und Diesel zur Wahl. Alle Motoren sind Direkteinspritzer. Die beiden 1,7 Liter großen Selbstzünder leisten 115 und 136 PS. Bei den Benzinern können sich Kunden zwischen einem 1,6-Liter-Motor mit 135 und einem 2,0-Liter-Motor mit 177 PS entscheiden.
Lamborghini hat den Gallardo überarbeitet. Die Modellpflege für Coupé und Spyder bringt unter anderem größere Lufteinlässe an der Front und einen erweiterten Luftauslass über dem V10-Motor. Außerdem wertet der italienische Hersteller die Topversionen Superleggera und Performante mit der Option "Edizione Tecnica" auf, zu der ein feststehender Heckflügel und Bremsen aus Karbon und Keramik zählen. Mit der Auslieferung der neuen Gallardo-Versionen beginnt Lamborghini nach eigenen Angaben im November. An der Motorisierung des Supersportwagens, dessen 5,2 Liter großer Zehnzylindermotor je nach Modellvariante auf 550 bis 570 PS kommt, ändert sich nichts. Kunden werden auch weiterhin zwischen Heck- und Allradantrieb wählen können.
Wesentlich langsamer, aber auch größer und geländetauglicher ist der neue Range Rover. Schwerer auch, obwohl die neueste Generation des Offroaders satte 400 Kilogramm leichter geworden ist.
Die Toyota-Luxusmarke Lexus will ihre Modellpalette um einen sportlichen Ableger des Mittelklasse-Coupés IS erweitern. Einen Vorgeschmack darauf gibt die Studie LF-CC. Wann die Serienversion folgt, ließ Lexus noch offen. Auch zur Technik des Zweitürers macht das Unternehmen bisher nur wenige Angaben. Lexus kombiniert einen 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit einem wassergekühlten Elektromotor. Trotz der hohen Leistung soll sich das Auto im Schnitt mit weniger als vier Litern Sprit begnügen. Der Hybrid-Antrieb ist auch für die Serienfertigung vorgesehen.
Der zu den leisesten Fahrzeugen der Welt zählende Lexus LS wurde gründlich überarbeitet. Mehr als 3000 Änderungen an Fahrdynamik, Komfort und Technik hat Lexus vorgenommen. Die Modelle LS 460 und LS 600h werden von den beiden F Sport Varianten ergänzt.
Direkt aus den Messehallen aus Moskau kommt der neue Mazda 6. Sein Design des wurde stark an dem des Konzeptfahrzeugs Takeri angelehnt. Im direkten Vergleich zwischen alt und neu zeigt sich der neue Mazda 6 leichter, dynamischer und sparsamer. In Paris sollen sowohl die Limousine als auch die Kombiversion zu sehen sein.
Mini bringt den John Cooper Works GP als Zweisitzer. Dank seiner 218 PS sollen über 240 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich sein.
Mercedes will 2013 gleich mehrere Rekorde für elektrisch angetriebene Serienfahrzeuge brechen. Wenn die Schwaben im Juni 2013 den SLS als Electric Drive in den Handel bringen, soll der Flügeltürer zum stärksten, schnellsten, aber auch teuersten Batterieauto in Serie in Deutschland werden. Der Zweisitzer wird mindestens 416.500 Euro kosten, kündigte der Stuttgarter Hersteller an. Statt des V8-Benziners ist das Coupé mit vier Elektromotoren ausgerüstet, die laut Mercedes zusammen 552 Kilowatt oder 751 PS und ein maximales Drehmoment von 1000 Newtonmetern entwickeln.
Obwohl allein der Akku mehr als eine halbe Tonne wiegt, sprintet der Wagen aus dem Stand in nur 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit Rücksicht auf die theoretische Reichweite von 250 Kilometern auf 250 km/h limitiert. Damit der SLS Electric Drive nicht nur auf gerader Strecke, sondern auch in Kurven schnell ist, stimmt die Bordelektronik die Kraftverteilung je nach Streckenprofil auf die einzelnen Räder ab. Ist die Lithium-Ionen-Batterie leer, muss der Elektrosportwagen für etwa 20 Stunden an eine konventionelle Steckdose oder für drei Stunden an eine Schnellladestation. Diese bietet Mercedes optional an.
Schon 2013 soll der Mitsubishi Mirage nach Europa kommen. Das Weltauto der Japaner ist in Asien schon länger mit demselben Namen unterwegs. Der Mirage wird in Thailand gebaut, auch der Linkslenker für den europäischen Markt wird aus dem dortigen Werk stammen.
Die Allrad-Studie Nissan Terra soll mit einem Brennstoffzellenantrieb fahren, so der japanische Hersteller. Design und Zuschnitt könnten zukunftsweisend für künftige Modelle unterhalb des Qashqai sein, wenn das Konzeptfahrzeug beim Messepublikum in Paris gut ankommt. Für einen Aha-Effekt in Paris sollen unter anderem gegenläufig öffnende Türen und eine neue Sitzordnung sorgen. So rücke der Fahrer wie in einem Rennwagen weiter in die Mitte und habe deshalb einen besseren Blick auf die Straße, erklärt Nissan. Seine Instrumente bringt er selber mit: Anstelle von Tacho und anderen Anzeigen verfügt der Terra über eine Art Dockingstation für einen Tablet-PC. Die Brennstoffzelle erzeugt aus Wasserstoff Strom für drei Elektromotoren. An der Vorderachse kommt der 109 PS starke Motor aus dem Nissan Leaf zum Einsatz, hinten arbeiten zwei Radnabenmotoren.
Für einen wohl größeren Besuchersturm als bei der Nissan-Studie wird der kleine Opel Adam sorgen. Der Rüsselsheimer Stadtflitzer soll im Kleinwagensegment gegen Fiat 500 und Mini Cooper bestehen.
Einen Hybrid-Sportwagen mit 600 PS, verpackt in einer futuristischen Hülle und ausgestattet mit einer nahtlosen Innenausstattung aus Filz hätte man von Peugeot nicht erwartet. Die Studie Peugeot Onyx soll nur 1100 Kilogramm wiegen.
Ein kleines SUV könnte bald Peugeots 208-Familie ergänzen: Innerhalb der nächsten zwei Jahre könnte die Serienversion als Alternative zu Fahrzeugen wie dem Opel Mokka oder dem Ford EcoSport auf den Markt kommen. Das 4,14 Meter lange Konzeptfahrzeug basiert auf dem Urban Crosser, den es bereits Anfang dieses Jahres auf einer Messe in China zu sehen gab. Angetrieben wird der Wagen von einem neuen Dreizylindermotor, der dank eines Turboladers aus 1,2 Liter Hubraum 110 PS schöpft. Die Serienproduktion ist noch nicht bestätigt. Allerdings ist in Unternehmenskreisen zu hören, dass ein kleiner Geländewagen in der 208-Familie aktuell mehr Chancen habe als ein Kombi, den Peugeot als Variante des Vorgängermodells 207 im Programm hatte.
Porsche liebäugelt mit einer Sportkombi-Variante des Panamera. Die Modellstudie Sport Turismo greift mit ihrem steil abfallenden Heck die stilistische Idee eines Shooting Brake auf. Die Länge des Fünfsitzers bleibt mit knapp fünf Metern aber nahezu unverändert. Unter dem Blech hat Porsche erstmals einen Plug-in-Hybridantrieb montiert, dessen Lithium-Ionen-Akku sich binnen 2,5 Stunden an einer Haushaltssteckdose auffrischen lässt. Mit dem 70 Kilowatt starken E-Motor allein soll der Panamera bis zu 130 km/h schnell sein, die rein elektrische Reichweite soll rund 30 Kilometer betragen. Arbeiten der Batterieantrieb und der 333 PS starke V6-Benziner zusammen, beschleunigt der Wagen laut Porsche in weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100. Im Schnitt soll er mit weniger als 3,5 Litern Sprit auf 100 Kilometer auskommen (CO2-Ausstoß: weniger als 82 Gramm pro Kilometer). Offiziell macht Porsche zu den Serienchancen des Sport Turismo noch keine Angaben. Doch nachdem bislang alle Designstudien der Schwaben in die Produktion übernommen wurden, stehen die Chancen gut, dass auch diese Karosserie- und Antriebsvariante spätestens mit der nächsten Modellgeneration auf den Markt kommen wird.
So stark war noch kein Diesel aus dem Hause Porsche: der neue Porsche Cayenne S Diesel mit einem 382 PS starken Achtzylinder-Motor.
Unter dem Motto "Drive The Change" ("Fahr den Wandel") stellte Renault auf dem Autosalon in Paris die vierte Generation ihres Kleinwagens Clio vor. Renault kämpft mit rückläufigen Verkäufen in Europa und einbrechenden Gewinnen. "Um unsere Kunden zu überzeugen, müssen wir gute Qualität bringen", sagte der Präsident von Renault, Carlos Ghosn (im Bild), in der französischen Hauptstadt selbstkritisch, ohne ein weiteres Wort zur aktuellen Finanz- und Abatzsituation zu verlieren.
Mit dem Skoda Rapid und den Seat-Neuheiten Leon und Toledo (im Bild) füllt der VW-Konzern die Pariser Hallen mit weiteren Neuheiten und Premieren.
Toyota präsentiert eine neue Ausstattungsvariante des Yaris (im Bild), außerdem den neuen Auris, auch als Kombi, und den neuen Verso vier Premieren. Besonders der Auris soll zu einer großen Produktoffensive in Europas wichtigstem Marktsegment, der Kompaktklasse, ausholen.
Ausgerechnet in der Kompaktklasse allerdings zeigt Volkswagen den Marktführer Golf. Von der Decke hängt ein Protestplakat von Greenpeace, auf dem steht: "Volkswagen. Nous Enfume" (zu deutsch: "Volkswagen nebelt uns ein".). Schon zur Weltpremiere des Kompaktwagens in Berlin hatten die Umweltaktivisten gegen den Wagen protestiert.
Betont sportlich ist der Volvo V40 im R-Design. Der auf bis zu 18-Zoll-großen-Leichtmetallfelgen fahrende Schwede verfügt in seiner Topmotorisierung über 254 PS. Ab Januar 2013 bietet Volvo den optisch geschärften V40 R-Design an.