Opel Diplomat A:Blech der Woche (6): Opel Diplomat A, die deutsch-amerikanische Freundschaft

Gebaut, um der Konkurrenz aus Stuttgart davonzufahren: Opel versenkte im Motorraum des Diplomat einen mächtigen Chevrolet-V8.

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Opel Diplomat A

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Es ist lange her, dass Opel Luxusautos wie den Diplomat herstellte. Der Kfz-Gutachter Jens Dell'Ali besitzt einen der wenigen, die es heute noch gibt.

Das knapp zwei Meter breite und fünf Meter lange Schiff ist das pure Prestige, und das liegt allein schon in seiner Geschichte. Damals, in den 60er Jahren, war die Wirtschaft in Deutschland mächtig in Schwung, und vor allem Industrielle und Vorstandsmitglieder dürstete es nach standesgemäßen Karossen. Die automobile Chefetage war zu dieser Zeit ...

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... von Mercedes besetzt - wer etwas auf sich hielt, fuhr S-Klasse. "Opel wollte das irgendwann nicht länger hinnehmen, also bauten sie die KAD", sagt Jens Dell'Ali, der Eigentümer.

KAD, das steht für Kapitän, Admiral und Diplomat, drei Modelle, äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden, kantig, fast so wie ...

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... amerikanische Straßenkreuzer. Gebaut in der A-Serie von 1964 bis 1968 und in der moderneren B-Version von 1969 bis 1977. "Der Wagen ist eine erkennbare Kooperation zwischen Opel und der amerikanischen Muttergesellschaft General Motors", so Dell'Ali.

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Gegen den Pomp aus Stuttgart setzte das deutsch-amerikanische Entwicklerteam im Diplomat ein Zweigang-Powerglide-Getriebe und versenkte einen Chevrolet-V8 im mächtigen Motorraum des Diplomat. 200 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von annähernd 200 Stundenkilometern - das reichte, um einer Mercedes S-Klasse die Rücklichter zu zeigen.

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"Auch von innen war der Wagen die Wucht", sagt Dell'Ali. "Er hatte, das war für damalige Zeiten etwas ganz Besonderes, schon Liegesitze und elektrische Fensterheber."

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Wider Erwarten konnte Opel mit dem Diplomat damals nicht richtig punkten: Während Mercedes allein vom 220 SE zwischen 1961 und 1971 knappe 17.000 Exemplare verkaufte, setzten die Rüsselsheimer von ihrer Prestige-Limousine nur 9000 Stück ab. Als Coupé, gebaut von Karmann, wurden sogar nur 304 Stück ausgeliefert.

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Gern fahre er zu kleineren Oldtimer-Shows, so Dell'Alli, um sein Auto neben den immer anwesenden Batterien von alten S-Klassen zu stellen. "Deren Fahrer würdigen mich manchmal keines Blickes" - die Konkurrenz aus den 60ern ist noch immer zu spüren.

Damals verlor Opel gegen die Stuttgarter, doch die geringen Stückzahlen machen den Diplomat (es gibt nur noch rund 100 Stück in Deutschland - heute zum Sieger in der Gunst des Publikums. "Irgendwie lustig", sagt der 41-Jährige.

Alle Fotos: Carsablanca

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