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Oldtimer-Ranking:Der VW-Käfer schlägt sie alle

"Herbie" und seine Kollegen sind mit Abstand die beliebtesten Oldtimer in Deutschland - weit vor einer anderen großen deutschen Marke.

Der VW-Käfer ist der beliebteste Oldtimer hierzulande. Fast 24.000 alte Käfer sind derzeit auf Deutschlands Straßen unterwegs, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin mitteilte.

Auf Rang zwei der vom Verband der Automobilindustrie (VDA) zusammengestellten Liste findet sich mit deutlichem Abstand der Mercedes-Benz 114/115. Die liebevoll "Strich-Acht" genannte Limousine fährt noch 6094 Mal durch Deutschland. Der Kosename stammt von der Hubraumbezeichnung, die bei den ersten Fahrzeugen von den Zeichen "/8" ergänzt wurde, die für das Erscheinungsjahr 1968 standen.

Auch der dritte Rang geht an Mercedes mit der noch 4843 Mal zugelassenen Baureihe 110/111, genannt "Heckflosse". Die Stuttgarter folgten mit dem namensgebenden Stilelement Ende der 50er-Jahre einem Trend aus Amerika. Offiziell sollten die Flossen als Peilstäbe beim Einparken dienen. Dahinter folgt der Mercedes SL der Baureihe 107 mit 4550 Einheiten. Der ehemals vor allem in der Rotlichtszene beliebte Roadster aus den 70er-Jahren gilt heute als solide Wertanlage.

Einen Oldtimer-Porsche 911 oder 912 fahren laut VDA fast 4000 Pkw-Halter hierzulande, damit liegt der Sportwagen auf Platz drei der Rangliste der beliebtesten Modelle.

Die Zahl der Oldtimer ist in den vergangenen Jahren laut VDA kontinuierlich gewachsen. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg sie um mehr als ein Drittel auf rund 210.000 Fahrzeuge - neun von zehn davon sind Pkw. Fast zwei Drittel aller Fahrzeuge stammen von deutschen Herstellern.

Ist ein Auto mindestens 30 Jahre alt und sein Erscheinungsbild seit Auslieferung unverändert, kann der Halter ein sogenanntes H-Kennzeichen bekommen. H steht für historische Fahrzeuge. Für sie gilt ein einheitlicher Kfz-Steuersatz von 191,73 Euro. Die Autos haben zudem freie Zufahrt zu den Umweltzonen.

Der Anteil der Oldtimer mit H-Kennzeichen liegt laut VDA aber nur bei rund 56 Prozent. Viele Fahrer scheuten den Aufwand der H-Kennzeichen-Zulassung oder die vergleichsweise höhere Besteuerung, erklärte der Verband. Der VDA forderte daher, das H-Kennzeichen noch mehr zu fördern. Hinter jedem Auto mit diesem Kennzeichen verberge sich "ein Kulturgut der Kraftfahrzeug-Geschichte". Die Oldtimer seien der fahrende Beweis der erfolgreichen 124-jährigen deutschen Automobilgeschichte.

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AFP, dpa/dd
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