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Abwrackprämie? Pah, es leben die Wracks! Nirgendwo sonst auf der Welt werden Jahrzehnte alte Schrottkisten so liebevoll am Leben gehalten wie im sozialistischen Kuba.
2500 Euro Abwrackprämie für dieses Häufchen Käfer-Elend einheimsen und einen funkelnagelneuen Beetle dafür kaufen? In Deutschland derzeit keine Frage, aber in Kuba können Autobesitzer ...
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... nur staunen über die kapitalistische Autowelt. Selbst wenn die Castro-Brüder ihr Herz für die neueste Fahrzeugtechnologie entdecken würden, leisten könnte sich den Luxus kaum ein Kubaner. Deshalb werden uralte Blechkisten ...
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... im sozialistischen Kuba wie nirgendwo sonst auf der Welt mit so viel Leidenschaft am Leben gehalten.
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In Havanna gibt es keine Straße, auf der nicht unter gleißender Sonne an uralten Straßenkreuzern herumgeschraubt wird.
Taxifahrer nutzen ihre Pausen am Parque Central für kleine Reparaturen. Nur einen Steinwurf entfernt ...
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...warten Kollegen auf Kundschaft. Ihre Chryslers, Chevys, Buicks, Studebakers - vor der Revolution glitzernde Statussymbole des Kapitalismus - sind längst Markenzeichen der sozialistischen Karibikinsel.
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Auf Hochglanz poliert fahren noch circa 50.000 dieser Oldtimer über die Insel, meist begleitet von rußendem Benzingestank und röhrendem Lärm.
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Überraschende Pitstops unter freiem Himmel ...
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...gehören zum Alltag auf Kuba. Was beim durchschnittlichen deutschen Fahrer zu erhöhtem Pulsschlag und feuchten Händen führt, lässt in Kuba ...
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...höchstens ein Schulmädchen auf dem Nachhauseweg nachdenklich schauen, während seine Eltern den alterschwachen Chevrolet aus dem Verkehr schieben.
Der Fahrer gerät nicht in Panik, obwohl er schnaubt, dass der Motor wohl hin sei.
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Wegen des US-Handelsembargos und den damit verbundenen Mangel an Ersatzteilen haben die Kubaner in den vergangenen Jahrzehnten Zehntausende Oldtimer ausgeschlachtet.
Da ist Einfallsreichtum gefragt. Das Credo der Monteure: Was nicht passt, wird passend gemacht. Und nicht jeder Oldtimer klingt noch original. Unter vielen Motorhauben arbeiten Lada-Motoren aus der ehemaligen Sowjetunion.
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Aber auch die Original-Lada sind in Kuba wegen ihrer Robustheit beliebt. "Bei dem feuchten Klima hier können da nur die alten deutschen Modelle von VW mithalten", ist sich dieser Automonteur sicher.
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Wenn der Lada dann aber doch schlapp macht, löst das meist generationenübergreifende Besorgnis aus.
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Stolz ist dieser Habanero auf seine beiden Oldtimer, keine Frage. Jede freie Minute widmet er ihnen.
"Eines Tages", sagt er, "kann ich damit vielleicht Touristen spazieren fahren." Von den Erlösen würde er sich dann gern einen neuen Skoda kaufen.
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Bis der Traum vieler Kubaner von der schönen neuen Autowelt wahr wird, bleibt es für die Inselbewohner beim gewohnten Rhythmus: schrauben, ...
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... wenn's gut geht, eine Zeit lang fahren, und wieder ...
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... schrauben. Was immer öfter notwendig wird, je älter die Karren werden.
Alle Fotos: Marcel Burkhardt