Neuvorstellung: Cadillac BLS Wagon:Der europäische Weg

100 Jahre kam Cadillac ohne Kombi aus. Doch nur mit einem Car-a-Van im Programm hat man in der europäischen Mittelklasse eine Chance. Also: Ab Herbst produzieren die Amis in Schweden den Cadillac BLS Wagon.

Stefan Zaumseil

Ein "echter" klassischer Cadillac ist der BLS beim besten Willen nicht. Der Fronttriebler ist vielmehr eng mit dem Saab 9-3 verschwägert und läuft ebenfalls im schwedischen Trollhättan von Band. Von dem volumentauglichen Einsteiger-Caddy hatten sich General Motors denn auch mehr Präsenz und Markenbekanntheit auf dem deutschen Markt erhofft. Doch auch wenn sich die für Vermarktung und Vertrieb verantwortliche Kroymanns-Gruppe mit großer Vehemenz abstrampelt: Bei Cadillac passiert nicht viel. Die aktuellen Limousinen BLS, CTS und STS sind trotz des sehenswerten Designs und der aktuellen Technik nicht mehr als Exoten auf den deutschen Straßen.

Cadillac BLS Wagon

MIt seinen Ecken und Kanten kann hat der Cadillac BLS Wagon durchaus Chancen, im europäischen Kombi-Einerlei aufzufallen.

(Foto: Foto: Pressinform)

Das soll der neue BLS als Kombiversion Wagon nun endlich ändern. Noch nie in der 104jährigen Firmenhistorie gab es einen Cadillac mit Rucksack. "Der Wagon ist eine attraktive Ergänzung unseres europäischen Portfolios", findet Cadillacs Präsident James E. Taylor. Als Zielgruppe ausgemacht hat er "Kunden mit einer Vorliebe für ausdrucksstark designte Luxusfahrzeuge, die zugleich Variabilität, außergewöhnliche Kraftentfaltung und sportliche Handlichkeit suchen - wir sind sicher, dass der BLS Wagon in Europa Erfolg haben wird."

Der Kombi für Individualisten

Das Design des BLS Wagon ist bis zur B-Säule mit dem der Limousine identisch. Unverändert markig fallen die Scheinwerfer und der zweite Kühlergrill in der Frontschürze ins Auge. Das Heck ähnelt - abgesehen von den vertikalen Cadillac-Leuchten - dem des Saab 9-3 Sportcombi. Flexibilität und Variabilität kennzeichnen Rücksitz- und Gepäckraumbereich des BLS Wagon. Der ab der B-Säule komplett neu gestaltete Amerikaner bietet den Passagieren ein variables Heckabteil mit klassenüblichen Platzverhältnissen.

Das Designerteam unter Ed Welburn schuf einen bewusst eigenständigen BLS Wagon mit keilförmig ansteigender Seitenlinie und typisch amerikanischen Proportionen: "Das ganze Team war sehr motiviert, die typische Cadillac-Designsprache erstmals auf ein Kombimodell zu übertragen. Das charakteristische pentagonförmige Kühlergesicht wird von der ebenfalls fünfeckigen Gestaltung des Heckfensters aufgegriffen. Die Seitenansicht gestaltet den BLS Wagon ebenfalls unmissverständlich zu einem echten Cadillac."

Der europäische Weg

Zum Marktstart im Spätherbst wird der Wagon mit den gleichen Aggregaten wie die Limousine angeboten. Die zwei Liter großen Vierzylinder leisten 129 kW/175 PS und 154 kW/210 PS. Zudem gibt es einen Sechszylinder mit 2,8 Liter Hubraum, 188 kW/255 PS und variablen Ventilsteuerzeiten. Erwartetes Volumenmodell dürfte der 1,9 Liter große Commonrail-Diesel mit 110 kW/150 PS und Partikelfilter sein.

Unabhängig von der Motorenwahl kann der Käufer zwischen einem Sechsgang-Handschaltgetriebe oder einer optionalen Sechsstufen-Automatik mit Sport-Modus entscheiden. Der Marktstart des neuen Cadillac BLS Wagon soll im vierten Quartal dieses Jahres sein.

Ein Ami mit Diesel

Die genauen Preise stehen noch nicht fest. Die Erwartungen fasst James E. Taylor zusammen: "Schon der BLS mit Limousinenheck sorgte für eine deutlich höhere Kundenaufmerksamkeit bei den europäischen Cadillac Händlern. Mit dem Wagon werden wir das Interesse ausbauen können und Kunden überzeugen, die mehr Flexibilität suchen, um ihren individuellen Lebensstil mit und in ihrem Auto leben zu können."

"Look we mal", kann man da nur in Verdenglischung eines Beckenbauer-Spruchs sagen - und den Amis die Daumen drücken.

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