Neues SUV Porsche Macan:Porsche will bezahlbar werden

Einst war Porsche eine exklusive Sportwagenmarke. Nun baut der Autohersteller das SUV Macan - auf Basis eines Audi und zu Preisen eines Mittelklassewagens. Ein Besuch bei den letzten Erprobungsfahrten.

Von Stefan Grundhoff, Los Angeles

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Einst war Porsche eine exklusive Sportwagenmarke. Nun baut der Autohersteller das SUV Macan - auf Basis eines Audi und zu Preisen eines Mittelklassewagens. Ein Besuch bei den letzten Erprobungsfahrten. Die dritte Ebene der Tiefgarage eines unscheinbaren Hotels im Großraum von Los Angeles: Hier parken, etwas abgetrennt von zerbeulten Pickups der Marke Ford Ranger, verblichenen Nissan Maxima und zwei betagten VW Golf-Modellen, zahllose Porsche-Prototypen. Hier erprobt Porsche die Modelle der nächsten Jahre. Der Porsche Macan ist eines davon, ein Mittelklasse-Crossover, entwickelt auf Basis des Audi Q5.

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"Doch mit dem Audi Q5 hat der Porsche Macan nun wirklich nicht mehr viel gemein. Allradantrieb, Motoren und Innenraum - alles haben wir gewechselt", sagt Projektleiter Oliver Laqua, als es mit dem schwarzen Prototypen durch die Berge nördlich von Los Angeles geht.

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In weniger als drei Jahren haben die Porsche-Ingenieure den Macan entwickelt. Er ist ein kleiner Bruder des Cayenne, der inzwischen zum Volumenmodell des Hauses geworden ist. Optisch sind viele Details wegen der Tarnungen noch nicht zu erkennen. Doch mit dem vergleichsweise zahmen Audi Q5 verwechselt den Porsche Macan niemand.

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"Vom Q5 stammen die beiden Achsen, der Tragrahmen, kleinere Module, der Träger vom Armaturenbrett und das Dach", so Hans-Jürgen Wöhler. "Wir haben noch einiges an Arbeit, ehe der Macan auf den Markt kommen kann", sagt der Baureihenleiter.

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Besonders das Allradsystem des Audi Q5 hatte den Porsche-Ingenieuren Kopfzerbrechen bereitet. "Es ist einfach nicht dynamisch genug, nicht so, wie der Kunde es von einem Porsche erwartet", sagt Klaus Heeß, der für das Fahrwerk des Macan verantwortlich ist. "So haben wir das Audi-System hinausgeworfen und unser eigenes verbaut." Wie der 1,8 Tonnen schwere Allradler fahren kann, zeigt sich ein paar Minuten später auf einer getrockneten Sandfläche in der Steppe.

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Alle Macan-Modelle bekommen eine Luftfederung; optional ergänzt durch eine elektronische Dämpferregelung. Wer will, kann den Wagen mit einer geregelten Quersperre an der Hinterachse noch sportlicher machen.

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Auch bei den Motoren wird es zwischen Audi Q5 und dem Porsche Macan keine Überschneidungen geben. Zum Marktstart im kommenden Frühjahr gibt es zunächst drei Macan-Versionen. Topmodell ist der 400 PS starke Macan V6-Turbo, mit dem ebenfalls sechszylindrigen Macan S ein weiterer Benziner.

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"Die Audi-Ingenieure haben gesagt, einen V6 Bi-Turbo bekommen wir in diesen Motorraum sowieso nicht hinein. Das hätten sie auch schon versucht", sagt Projektleiter Stefan Fegg." Doch Porsche hat es geschafft. Besonderer Bedeutung kommt dabei die eigens entwickelte Motorhaube mit einer neuen Luftführung zu. Die Luft fließt durch den Kühler in einen doppelten Boden unter der Motorhaube. Erst von dort aus wird die angesaugte Luft nach unten zu den Filtern und dem Motor gepresst.

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In Europa dürften die meisten Kunden jedoch den Macan S Diesel kaufen, der etwa 250 PS und knapp 600 Newtonmeter Drehmoment leisten soll. Leistungsärmere Versionen mit vier und sechs Zylindern sollen folgen. Alle Macan-Modelle werden Allradantrieb und das siebenstufige Doppelkupplungs-Getriebe aus dem Hause Volkswagen bekommen. Gerade im Komfortbereich der Prototypen müssen die Ingenieure bis zum Marktstart dort noch einiges verbessern.

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Der Macan wird den Markt der SUV-Mittelklasse auf den Kopf stellen: Erstmals baut Porsche ein Auto für die bezahlbaren Volumensegmente. Allenfalls der kleine Boxster in der Basisvariante konnte bisher etwas Vergleichbares bieten. Und der ist mit zwei Sitzen und Mittelmotor kein Auto für den Massenmarkt. Doch jetzt muss sich Porsche erst einmal beeilen. Die Prototypen werden bald verladen und fliegen zurück nach Deutschland. Dort finden die letzten Tests vor der Serienreife statt. Die Reisekosten zur Präsentation des Porsche Macan wurden teilweise vom Hersteller übernommen.

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