Neues Mondauto der NASA:Der Space-Bulli

Die Nasa feiert 40 Jahre bemannte Mondlandung - und will spätestens 2020 wieder Astronauten hochschicken. Das neue Mondauto steht schon bereit.

Sebastian Viehmann

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Mondauto NASA Lunar Rover Chariot

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Die NASA feiert 40 Jahre bemannte Mondlandung - und will spätestens 2020 wieder Astronauten hoch schicken. Das neue Mondauto steht schon bereit.

Es trägt den Namen Chariot - was als Triumphwagen oder Streitwagen übersetzt werden kann.

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Der neue Lunar Rover nun ist ein zwölfrädriges Allround-Vehikel mit einer separaten Druckkabine. Wie die NASA mitteilt, testen Ingenieure und Astronauten zurzeit verschiedene Prototypen in Regionen, deren Bodenbeschaffenheit der des Mondes ähnelt - zum Beispiel in der Wüste von Arizona.

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Das Mondmobil besteht aus zwei Teilen. Das Fahrgestell wiegt eine Tonne, ist 4,5 Meter lang und hat zwölf elektrisch angetriebene Räder, die wie bei einem Flugzeugfahrwerk paarweise an drehbaren Achsen angebracht sind.

Die Allradlenkung soll das Chassis besonders wendig machen: "Der Rover kann sich im Krabben-Stil fortbewegen und so auch auf schwierigem Terrain manövrieren", erklärt die NASA auf ihrer Website.

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Auf dem Chassis sitzt ein drei Tonnen schweres Kabinenmodul. Damit wird das Vehikel zum SPR (Small Pressurized Rover). Die Kabine erinnert an eine alte Flugzeugkanzel - und auch ein bisschen an die Front des ersten VW Bulli. Sie bietet zwei Astronauten Platz und soll im Notfall auch vier Personen beherbergen können.

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Durch den modularen Aufbau des Rovers kann die NASA je nach Mission verschiedene Gerätschaften anbringen, etwa Seilwinden, Lagerplattformen oder Kräne. Mit dem Mondauto von 1969 konnten die Astronauten sich nur in einem Radius von rund zehn Kilometern bewegen. Mit dem neuen Konzept und mindestens zwei Fahrzeugen könnten sich die Raumfahrer mehr als 240 Kilometer von der Basisstation entfernen, so die NASA.

Die Druckkabine könnte den Astronauten jederzeit als sicherer Hafen dienen und sie bis zu 72 Stunden vor tödlicher Strahlung, Solarpartikeln und sonstigem Unbill im All schützen. Über eine Druckschleuse gelangen die Astronauten in die Basisstation, in ihr Raumschiff oder in andere Fahrzeuge. Die Allradlenkung des Chassis soll dabei zentimetergenaue Andockmanöver ermöglichen.

Mondauto NASA Lunar Rover Chariot

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Der Prototyp des Lunar Rovers sieht neben der Kabinenkonfiguration auch einen UPR-Modus (Unpressurized Rover) vor, bei dem die Astronauten in ihren Anzügen draußen am Fahrzeug den Rover auf drehbaren Sitzen pilotieren.

Auch mit Kabine an Bord will die NASA für höchste Flexibilität sorgen: Die Astronauten müssen ihre Anzüge nicht in der Kabine an- und ausziehen, sondern können innerhalb von zehn Minuten durch Luken direkt in die außen angebrachten Raumfahrer-Monturen schlüpfen. Zuletzt wird eine Rückenplatte angebracht und der Druckanzug versiegelt, dann sollen sich die Astronauten vom Fahrzeug ...

Mondauto NASA Lunar Rover Chariot

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... abkoppeln und auf dem Mond spazieren. "So bleibt das Innere der Kabine staubfrei, und die Anzüge werden weniger abgenutzt", beschreibt die NASA die Vorteile des Systems.

Innerhalb der Druckkabine lassen sich Arbeiten und Experimente leichter ausführen als man es in den klobigen Raumanzügen erledigen könnte. Gesteinsproben etwa sollen noch während der Erkundungsfahrt untersucht werden, damit die Astronauten nur das Material mit zurück schleppen müssen, das für eine intensivere Untersuchung nach der Rückkehr zur Erde lohnenswert erscheint.

Lunar Rover Randolph Scott Apollo

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Blick auf den ersten Lunar Rover: "Die Astronauten hatten keine Angst, zu sterben, sondern Angst, Fehler zu machen": So charakterisierte Jerry Griffin (rechts im Bild), Chef der Apollo-Missionen und bis 1986 Leiter des NASA-Weltraumzentrums in Houston, sein Astronautenteam.

Griffin war auch Chef von Dr. David Randolph Scott (links), der Raumfahrt- und Automobilgeschichte schrieb: Er war der erste "Autofahrer" auf dem Mond. Als Kommandant bei der Apollo 15-Mission im Juli 1971 fuhr er das Mondauto "Lunar Rover".

Im Bild ist das einzige auf der Erde existierenden Original-Mondfahrzeug zu sehen. Die beiden anderen von der amerikanischen Weltraumbehörde gebauten Exemplare blieben auf dem Mond zurück.

Foto: dpa

© sde
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