Neue C-Klasse:Mercedes schrumpft die S-Klasse

Viele Assistenzsysteme, deutlich weniger Gewicht, mehr Fahrdynamik und ein hochwertiger Innenraum: Die neue C-Klasse hat sich kräftig bei der Luxuslimousine S-Klasse bedient. Erste Bilder der kommenden Mercedes-Mittelklasse.

Von Wolfgang Gomoll

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Mercedes-Benz C-Klasse

Quelle: Mercedes-Benz

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Viele Assistenzsysteme, deutlich weniger Gewicht, mehr Fahrdynamik und ein hochwertiger Innenraum: Die neue C-Klasse hat sich kräftig bei der Luxuslimousine S-Klasse bedient. Erste Bilder der kommenden Mercedes-Mittelklasse.

Solide, aber nicht schick und nicht schnell: Etwas behäbig galt die C-Klasse von Mercedes bisher. Die Kunden haben das nicht goutiert. Audi A4 und BMW Dreier sind in der Gunst der Mittelklasse-Kunden weit vor dem Daimler. Und die Konkurrenz legt nach: BMW hat den neuen Dreier schon 2012 auf den Markt gebracht, Audi präsentiert den A4 im kommenden Jahr. Nun nennt Mercedes erste Fakten zur neuen C-Klasse, die ebenfalls 2014 erscheint.

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Um gegen Audi und BMW bestehen zu können, setzt die neue C-Klasse auf Leichtbau. Aufgrund einer Karosserie aus Aluminium und hochfesten Stählen ist der Wagen knapp 100 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Der Alu-Anteil stieg von neun auf 48 Prozent.

Viele Assistenzsysteme, die zum Teil direkt von der S-Klasse nach unten durchgereicht werden paart Mercedes mit einer verbesserten Fahrdynamik, die bislang nicht unbedingt zu den Stärken des Mittelklassewagens gehörte. Die Entwickler versprechen sich von einer neuen Vierlenker-Vorderachse, bei der die Radaufhängung völlig entkoppelt vom Federbein ist, eine verbesserte Agilität. Außerdem bietet Mercedes optional ein Sportfahrwerk an, mit dem die C-Klasse 15 Millimeter tiefer liegt. Auch variable Dämpfer und eine Luftfederung sind erhältlich.

Mercedes-Benz C-Klasse

Quelle: Daimler AG - Global Communicatio; Mercedes-Benz

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Am sichtbarsten sind die Änderungen im Innenraum. Das freistehende Display ist dem der S-Klasse nachempfunden. Der iPad-ähnliche Bildschirm ist vollverglast und hat eine hohe Auflösung. In Kombination mit den runden Luftdüsen erinnert diese Anordnung an die A-Klasse. Die geschwungene Mittelkonsole hat jetzt deutlich weniger Knöpfe. Auch hier haben die Schwaben ganz genau bei der Konkurrenz hingeschaut.

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Zentrales Bedienelement ist eine Kombination aus einem länglichen Controller, der mit einem Touchpad zur manuellen Eingabe von Schriftzeichen ausgestattet ist, und einem Drehknopf. Der Fahrer die Schriftzeichen auf dem Touchpad nachmalen oder über den Bildschirm eingeben. Das neue System erinnert an die Lösung von Audi mit dem runden Drehknopf, das neue Head-Up-Display hat BMW schon länger im Angebot.

Mercedes-Benz C-Klasse, Mercedes-Benz, C-Klasse

Quelle: Daimler AG - Global Communicatio; Mercedes-Benz

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Neben der nun sportlicheren Anmutung des Cockpits mit den Rundinstrumenten fällt vor allem die Hochwertigkeit der Verarbeitung auf. Fühlt sich sehr gut an. Hier knüpft der intern als W205 bezeichnete Mercedes-Benz an das hohe Niveau der S-Klasse an, die in dieser Disziplin neue Maßstäbe setzte.

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Bei den Assistenzsystemen profitiert die C-Klasse von der neuen S-Klasse. Deren Stereokamera ist beispielsweise an Bord. Sie kann bis zu einer Entfernung von etwa 50 Metern räumlich sehen und so auch Fußgänger, Radfahrer und Autos erkennen, die von der Seite kommen. In Kombination mit vielen Sensoren ergibt das einen Rundumblick. Dazu gehören ein Spurwechselwarner und ein automatischer Einparkhelfer. Ein weiteres Ergebnis des Technik-Transfers ist der ebenfalls aus der S-Klasse bekannte Stau-Assistent, der selbständig im Stop-and-Go mitschwimmen kann und somit bereits eine Vorstufe zum autonomen Fahren ist. Notfalls verzögert der Bremsassistent automatisch und verhindert bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Kollision.

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Die Klimaanlage schaltet automatisch auf Umluft, sobald sich das Auto einem Tunnel nähert. Dabei bedient sich die Technik den Karten des Navigationssystems und der GPS-Ortung. Ionisierung, bei der der Sauerstoff elektrisch aufgeladen wird, säubert die Luft. Auf Wunsch mischt der Wagen verschiedene Duftnoten bei. Der Beifahrersitz ist jetzt mit einer Gewichtsmatte ausgestattet, die erkennt, wenn ein Kindersitz montiert ist. In diesem Fall wird der Airbag deaktiviert. Nimmt ein Erwachsener Platz, wird der Luftsack wieder eingeschaltet.

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In der Länge hat die C-Klasse um 9,5 Zentimeter zugelegt. Das wirkt sich auch auf die Beinfreiheit im Fond aus. Die Kopffreiheit auf den hinteren Plätzen ist eher knapp - ab einer Größe von 1,90 Metern wird es eng. Als Ausstattungslinien bietet Mercedes die Basis-Version "Serie", die sportliche Variante "Avantgarde" und das edle "Exclusive". Wer will, kann auch kombinieren, also das sportliche Äußere und den eleganten Innenraum. Das ist eine nette Zusatz-Spielerei. Viel wichtiger ist, dass die neue C-Klasse ein zeitgemäßes und agiles Auto zu werden scheint.

© Süddeutsche.de/pi/goro/jobr
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