Neue alte Kfz-Kennzeichen:Wohne in M, fahre mit DO

Kfz-Kennzeichen, K

Münchner Kfz-Kennzeichen können von voraussichtlich 2014 an auf Wunsch beim Umzug am Auto bleiben - auch wenn der Halter oder das Fahrzeug nach Dortmund gehen sollte.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wer umzieht - zum Beispiel nach München - soll sein liebgewonnenes Kfz-Kennzeichen - beispielsweise aus Dortmund - nicht mehr abgeben müssen. Diesen Wunsch der Länder greift der Bund nun auf. Voraussichtlich Mitte 2014 soll die Neuregelung in Kraft treten.

In München wohnen, mit Dortmunder Nummernschild herumfahren - vom nächsten Jahr an könnte das möglich werden. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch eine entsprechende Regelung. Danach müssen Autofahrer sich kein neues Nummernschild mehr besorgen, wenn sie umgezogen sind. In den Fahrzeugpapieren müssen sie nur noch die Adresse ändern lassen, und auch die Kfz-Versicherung stellt sich automatisch auf den neuen Wohnort ein.

"Fahrzeughalter sparen Zeit und Geld, Bürokratie wird abgebaut", sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer. Der Autofahrerclub ADAC begrüßte die Pläne, die tatsächlich eine Erleichterung brächten. Auf die Kfz-Versicherung soll die Neuregelung keine Auswirkungen haben. "Die Tarife richten sich weiter nach dem Wohnort", erläuterte das Verkehrsministerium.

Zulassung künftig online

Ähnlich könnte das künftig beim Autokauf laufen. Wer in einer anderen Stadt ein Auto kauft, kann das alte Nummernschild gleich mitnehmen, auch hier werden schlicht Name und Adresse des Halters geändert.

In Ländern wie Hessen und Schleswig-Holstein ist dies schon jetzt möglich. Die Änderung, der noch der Bundesrat zustimmen muss, soll im Sommer 2014 in Kraft treten - dann zusammen mit einem neuen Internetportal beim Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt. Dort sollen sich künftig Autos online ab- und wieder anmelden lassen. Ermöglicht werden soll dies über Sicherheitscodes auf den Prüfplaketten der Kennzeichen und im Fahrzeugschein sowie den neuen Personalausweis.

Polizei ist skeptisch

Skeptisch gegenüber dem Vorhaben ist die die Gewerkschaft der Polizei. Sie wies darauf hin, dass sich negative Effekte für Ermittlungen ergeben könnten. "Opfer oder Zeugen von Straftaten können sich viel besser Kennzeichen merken, die sie zuordnen können", sagte der Vorsitzende Oliver Malchow der Nachrichtenagentur dpa. Dies könne erschwert werden, wenn in Städten mehr Autos mit unterschiedlichen Kürzeln unterwegs seien.

Im vergangenen Jahr wechselten laut Ministerium bundesweit 600.000 Fahrzeughalter in einen anderen Zulassungsbezirk. Insgesamt sind in Deutschland mehr als 54 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts allein gut 43 Millionen Pkw.

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