Neu: Porsche 911 Carrera:Fliegender Wechsel

Dass da ein gründlich überarbeiteter 911er steht, sieht man ihm von außen nicht an - die optischen Retuschen fielen sehr moderat aus. Um so mehr hat sich unter der Haube getan. Resultat: mehr Leistung, weniger Verbrauch.

Von Jürgen Wolff

Was soll man an einem perfekten Design schon großartig ändern, ohne den Zorn der Fangemeinde zu riskieren? So haben die Zuffenhausener Designer am Äußeren des modernisierten Porsche 911 Carrera auch nur kleinere Retuschen gewagt und ihn auf die Höhe der Zeit gebracht.

Neu: Porsche 911 Carrera: Erkennbar ist die neue 911-Generation nur beim genauen Hinsehen - und fast nur nachts: Im Front- und im Heckbereich sind neue LED-Lichter zu finden.

Erkennbar ist die neue 911-Generation nur beim genauen Hinsehen - und fast nur nachts: Im Front- und im Heckbereich sind neue LED-Lichter zu finden.

(Foto: Foto: Porsche)

Eine kleine Revolution unter der Haube

Erkennbar ist die neue 911-Generation denn auch nur beim genauen Hinsehen - und nachts. Im Front- und im Heckbereich sind neue Lichter mit LED-Technik zu finden. Das Tagfahrlicht mit den LEDs markiert den Abschluss der Lufteinlässe nach oben, am Heck erkennt man außer den LED auch eine neu gezeichnete Heckschürze. Dazu kommen nun endlich - man glaubt es kaum - serienmäßige Bi-Xenon-Scheinwerfer. Als Option bietet Porsche außerdem ein dynamisches Kurvenlicht für alle Modelle an.

Die eigentliche Revolution findet unter der Heckhaube statt: Die komplett neu entwickelten 6-Zylinder-Boxermotoren verfügen nun über Direkteinspritzung - mit dieser Technik schafft das Carrera Coupé laut Hersteller einen Verbrauch von 9,8 Litern pro 100 Kilometer. Alle neuen Carrera liegen im Kraftstoffkonsum nun deutlich unter der Grenze von 11 Litern pro 100 Kilometer. Damit sollen auch die CO2-Emissionen um bis zu 15 Prozent sinken.

Weniger Verbrauch und trotzdem wieder einmal mehr Leistung: Beim 3,6-Liter-Motor des 911 Carrera steigt die Leistung um 20 PS auf 254 kW/345 PS. Und im 911 Carrera S mit dem 3,8-Liter-Motor sind es nun gar 30 PS mehr: Er kommt nun auf 283 kW/385 PS. Abregeln gilt bei Porsche nicht: Der Leistungszuwachs ermöglicht dem Carrera S Coupé eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 300 km/h.

Fliegender Wechsel

Endlich hat es Porsche auch geschafft, ein Doppelkupplungsgetriebe zumindest als Option anzubieten (3510 Euro). Im Rennsport setzen die Zuffenhausener solche Getriebe, die dank zweier Kupplungen den Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung und ohne Schaltpausen ermöglichen, schon seit 25 Jahren erfolgreich ein.

Preiswerter wird es nicht

Bei Serienfahrzeugen gibt es das Direktschaltgetriebe (DSG) seit 2003 - bei VW und Audi. Porsches Doppelkupplungsgetriebe (PDK) verfügt über sieben Vorwärtsgänge und verbindet den Fahrkomfort einer Wandlerautomatik mit der Schaltdynamik eines sequenziellen Renngetriebes. Da PDK auch über eine Automatik-Funktion verfügt, ersetzt es bei den Modellen Carrera und Carrera S die bisherige Porsche-Automatik Tiptronic S. Dank der optimierten und adaptiven Schaltprogramme verbessert PDK die Beschleunigung und verringert zugleich noch einmal den Verbrauch.

Mit dem neuen Motor und dem PDK rast ein Carrera Coupé nun in 4,5 Sekunden von null auf 100 km/h - 0,2 Sekunden schneller als mit handgeschaltetem Sechsganggetriebe. Zusätzlich zum PDK bietet Porsche die Sonderausstattung Sport Chrono Plus inklusive der Beschleunigungsautomatik Launch Control an. Die schlupffreie Anfahrt aus dem Stand und Gangwechsel im Rennstreckenmodus ermöglichen dann, in 4,3 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen.

Preiswerter wird Porsche fahren dadurch nicht. Die Preise (inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer) beginnen in Deutschland bei 83.032 Euro für den Carrera - die aktuelle Version kostet ab 81.128 Euro. Carrera Cabriolet und Carrera S kosten jeweils 93.980 Euro (plus 2142 Euro), das Carrera S Cabriolet soll bei 104.928 Euro liegen, 2300 Euro mehr als bisher.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: