Autofahren bei Nebel:Lichtautomatik ist nicht zuverlässig

Autofahren bei Nebel: Wer bei Nebel nicht auf die richtige Beleuchtung achtet, kann für andere Verkehrsteilnehmer fast unsichtbar sein.

Wer bei Nebel nicht auf die richtige Beleuchtung achtet, kann für andere Verkehrsteilnehmer fast unsichtbar sein.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Täglich werden Autofahrer zum Sicherheitsrisiko. Sie wissen nicht, dass es bei schlechter Sicht oft nicht ausreicht, den Lichthebel auf "Automatik" zu stellen.

Von Christina Kunkel

An einem nebelig-trüben Morgen auf dem Weg zur Arbeit taucht plötzlich das Heck eines Autos auf. Völlig unbeleuchtet. "Was für ein Verrückter, warum hat der kein Licht an?", ist der erste Gedanke. Dabei hat der Vordermann wahrscheinlich nur das getan, was die viele Autofahrer tun: Sie verlassen sich auf ihre Lichtautomatik. Das kann bei Nebel richtig gefährlich werden.

Seit August 2012 müssen alle neu zugelassenen Autos mit einem Tagfahrlicht ausgestattet sein. Dieses Licht ist immer automatisch eingeschaltet, sobald man den Motor startet. So sollen schnell herannahende Fahrzeuge erkennbar sein und Unfälle verhindert werden. Was viele nicht wissen: Das Tagfahrlicht umfasst nur die Fahrzeugfront. Die Heckleuchten bleiben unbeleuchtet. Fährt man also bei Nebel nur mit Tagfahrlicht, ist man für von hinten kommende Verkehrsteilnehmer fast unsichtbar.

Die Lichtautomatik unterscheidet nur zwischen hell und dunkel

Über das reine Tagfahrlicht hinaus haben mittlerweile viele Autos eine sogenannte Lichtautomatik. Ist sie aktiviert (meistens stellt man dafür einen Drehschalter links neben dem Lenkrad auf "A"), schaltet sich bei Bedarf automatisch das Abblendlicht ein. Das funktioniert annähernd perfekt, wenn es draußen deutliche Helligkeitsunterschiede gibt - zum Beispiel, wenn man in einen Tunnel fährt. Allerdings ist diese Technik bei Nebel nicht zuverlässig. Denn bei trüben Sichtverhältnissen reagieren die Sensoren oft nicht empfindlich genug und das Abblendlicht wird nicht automatisch aktiviert. Die Folge: Das Auto ist im Tagfahrlicht-Modus unterwegs und von hinten kaum zu erkennen.

Zwar sind die Unfallzahlen auf deutschen Straßen insgesamt leicht rückgängig, dennoch ist schlechte Sicht durch Nebel für Autofahrer weiterhin gefährlich: Im Jahr 2017 passierten laut Statistischem Bundesamt auf Deutschlands Straßen 177 nebelbedingte Unfälle, dabei starben 22 Menschen, 95 wurden schwer verletzt.

Was also tun, um im Nebel nicht ungewollt zum Sicherheitsrisiko zu werden? Am besten sollten Autofahrer bei schlechter Sicht durch Nebel oder starken Regen immer per Hand das Abblendlicht einschalten. Zusätzlich kann es bei Nebel sinnvoll sein, Nebelscheinwerfer zu aktivieren. Erlaubt ist das laut ADAC immer dann, "wenn Nebel, Schneefall oder Regen die Sichtweite deutlich reduzieren". Deutlich strenger sind die Vorgaben für Nebelschlussleuchten. Diese dürfen nur eingeschaltet werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 Meter beträgt. Ist die Sicht besser, blenden sie von hinten herannahende Verkehrsteilnehmer.

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