Süddeutsche Zeitung

Nahverkehr:Neue Züge für die "Zacke"

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Die Zahnradbahn im Stuttgarter Süden ist eine Legende. Nach 40 Jahren löst der Betreiber nun die alten Fahrzeuge ab. Die neuen bieten künftig einen barrierefreien Zustieg - und noch viel mehr.

Vom Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) wurde vor Kurzem folgende Aussage überliefert: Die "Zacke", also die Zahnradbahn im Süden der Stadt, stehe zwar im Alphabet weit hinten, in der Gunst der Fahrgäste aber stehe die Bahn ganz oben. Tatsächlich hat sich die seit Sommer 1884 in Betrieb befindliche Bahn, die auf der etwas mehr als zwei Kilometer langen Strecke vom Marienplatz im Stadtbezirk Stuttgart-Süd hinauf in den Stadtteil Degerloch führt, zu einem Stuttgarter Wahrzeichen entwickelt. Während der Fahrt bietet sich den Fahrgästen ein prächtiger Panoramablick über die Stadt. Und erst vor Kurzem zuckelte mal wieder in einer "Tatort"-Folge aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt die charakteristische Bahn im Hintergrund vorbei - während vorne die Ermittler nach dem Mörder fahndeten.

In diesem Jahr nun wird das Wagenmaterial der Traditionsbahn erneuert. Die bisherigen 40 Jahre alten Fahrzeuge werden nach Auskunft des Technischen Vorstands der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), Thomas Moser, durch neue Triebwagen ersetzt. Der Einstieg sei künftig barrierefrei, zudem können laut Moser auf einem separaten Wagen bis zu 20 Fahrräder auf der bis zu 17,8 Prozent steilen Strecke transportiert werden. Damit verdoppelt sich die Fahrradmitnahmekapazität gegenüber dem bisherigen Betrieb.

"Nur alle 30 oder 40 Jahre darf ein Oberbürgermeister von Stuttgart eine neue Fahrzeuggeneration bei der Zahnradbahn einweihen", sagte Rathauschef Nopper bei der Präsentation des ersten neuen Fahrzeugs. Laut SBB-Vorstand Moser sind die neuen Triebwagen, die voraussichtlich von März an eingesetzt werden sollen, wie die bisherigen Wagen etwa 20 Meter lang. Das Platzangebot liege wie bisher bei etwa 50 Sitzplätzen und insgesamt rund 115 Personen.

Lieferant der modernen Fahrzeuge ist der schweizerische Konzern Stadler Rail. Ein Triebwagen kostet den Angaben zufolge etwa fünf Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die drei neuen Zuggarnituren mit Fahrradwagen und Ersatzteilen liegt nach Angaben der SBB bei etwa 19 Millionen Euro.

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