Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr werden nach Einschätzung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) frühestens kommendes Jahr wieder das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie erreichen. Im Jahr 2022 sei dies noch nicht möglich, sagte der hessische VDV-Vorsitzende Thomas Wissgott. Ohne staatliche Rettungsschirme sei die Krise existenzbedrohend für die Unternehmen. Zugleich sei es wichtig, jetzt weiter zu investieren. Neue Strecken oder Fahrzeuge hätten jahrelange Vorlaufzeiten.
Die Auslastung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) lag zuletzt bei etwa zwei Dritteln. Viele Fahrgäste steigen aus Angst vor einer Corona-Infektion nicht mehr ein. Zudem arbeiten viele Menschen im Home-Office, so dass Fahrtanlässe wegfallen. Dies könne auch dauerhafte Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen haben, so der VDV. Um Menschen für den ÖPNV zu gewinnen, die bisher mit dem Auto gefahren sind, sei ein gutes und flexibles Angebot auch auf dem Land wichtig.