Nach dem Beispiel von Google oder Mercedes:Tesla will selbstfahrendes Auto bauen

Tesla Model S Performance

Fährt er in drei Jahren auch selbständig? Der Tesla Model S.

(Foto: SOM)

Alle reden von vernetzten Autos. In drei Jahren sollen nun auch Elektroautos von Tesla selbständig fahren können. Der Auto-Pilot könnte bei den technikaffinen Tesla-Kunden gut ankommen. Dabei verkaufen sich die kalifonischen Stromfahrzeuge in Norwegen schon jetzt besser als ein VW Golf.

Auch der Elektroauto-Hersteller Tesla will einen selbstfahrenden Wagen auf den Markt bringen. Firmengründer Elon Musk sagte, er rechne damit, dass Tesla-Autos in drei Jahren etwa 90 Prozent der zurückgelegten Strecken automatisch fahren könnten. Ihm schwebe eine Art Auto-Pilot vor, von dem sich der Fahrer jederzeit die Kontrolle wieder zurückholen könne. Die Technik dafür solle eine Eigenentwicklung sein, betonte Musk, ohne weitere Details zu nennen.

Die Autobranche arbeitet derzeit unter Hochdruck an der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge. So ließ Daimler jüngst ein Forschungsfahrzeug auf Basis der Mercedes-S-Klasse autonom die rund 100 Kilometer zwischen Mannheim und Pforzheim zurücklegen - mit Hilfe seriennaher Technik, wie der Konzern betont. Der japanische Hersteller Nissan verspricht ein selbstfahrendes Auto aus Serienproduktion bis zum Jahr 2020. Und der Internet-Konzern Google testet schon seit Jahren Systeme für autonomes Fahren in Fahrzeugen verschiedener Anbieter.

Norweger kaufen mehr Tesla als VW Golf

Die Chancen stehen gut, dass sich ein selbstfahrender Tesla gut verkaufen könnte. Die technikaffine Käuferschaft ist prinzipiell offen für Innovationen. In vielen Ländern sind Autos der Marke Tesla schon jetzt ein Erfolg. Der 416 PS starke Elektro-Sportwagen Tesla S hat in Norwegen beispielsweise den VW Golf vom Platz eins der Zulassungsliste verdrängt.

Durch großzügige Steuervergünstigungen und einen Wegfall von Mautgebühren lag der Marktanteil der strombetriebenen Limousine im September bei 5,1 Prozent, während das deutsche Erfolgsmodell nur auf 4,6 Prozent kam.

Darum verkauft sich der Tesla in Norwegen so gut

Ein Grund für den Tesla-Erfolg in dem skandinavischen Land sind die vergleichsweise hohen Steuern auf Autos mit großen Verbrennungsmotoren: Wer einen Wagen kaufen will, der sich mit den Fahrleistungen des Tesla S messen kann, muss etwa doppelt so viel Geld ausgeben. Die Regierung fördert Elektroautos zudem mit kostenlosen Parkplätzen und Aufladestationen. Fahrer dürfen auch Busspuren nutzen. Die finanziellen Anreize kann sich Norwegen leisten, weil durch die Ölvorkommen des Landes verlässlich Geld in die Staatskassen kommt. Nach Berechnungen des Statistikamtes zahlt Norwegen bis zu 10.500 Euro im Jahr zur Vermeidung von einer Tonne Treibhausgas.

Der ausgebrannte Tesla spielt kein Rolle für die Käufer

In Norwegen lassen sich Interessenten auch nicht von einem Brand eines Teslas in der Nähe von Seattle abschrecken. Es gebe zwar Fragen danach, sagte Händler Tenfjord. Aber die Nachfrage sei nicht zurückgegangen. Auch in den USA gibt es eine große Nachfrage nach dem Tesla S. In diesem Jahr sind dort nach Schätzungen 14.300 Wagen verkauft worden.

Tesla konnte sich nach jahrelangen Anlaufverlusten inzwischen in der Nische für teure Elektrofahrzeuge etablieren. Dank des Erfolgs des Oberklassewagens Model S vermeldete das kalifornische Unternehmen zuletzt schwarze Quartalszahlen. In diesem Jahr sollen etwa 20.000 Tesla-Wagen produziert werden, 2014 will das Unternehmen die Stückzahlen erhöhen.

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