Motorräder 2010:Was das Manga-Comic hergibt

Motorräder faszinieren noch immer, doch der Bogen der Gestaltung ist vielfach längst überspannt: eine Designkritik.

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Exoten und Elektro-Bikes: Ausblick auf die Motorradmesse Intermot

Quelle: Kawasaki

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Motorräder faszinieren noch immer, doch der Bogen der Gestaltung ist vielfach längst überspannt: eine Designkritik.

Besonders bei den Supersportlern findet sich heute eine wilde Mixtur aus animalischer Aggressivität, gepaart mit allem, was das Manga-Comic hergibt. Dabei scheinen Designer Getriebene zu sein, denen immer noch Extremeres und Futuristischeres einfallen muss.

So würde beispielsweise die neue Kawasaki Ninja ZX-10R gerne alle physikalischen Gesetze Lügen strafen und sich am liebsten gleich in einen Transformer verwandeln.

MV August F3

Quelle: MV Augusta

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Dass es im Bereich der sportlichen Motorräder auch ganz anders geht, zeigt MV Agusta, die Kultmarke aus Varese.

Mit der neuen F3 ist ein Meisterwerk aus Technik und Design gelungen - jedes Detail ist aus seiner Funktionalität herausgeschält und auf äußerste Reduktion getrimmt, alles erklärt sich von selbst und fügt sich zu einem harmonischen Ganzen, der filigrane Körper der Maschine scheint auf dem Triebwerk zu schweben.

Sechsy Rider

Quelle: Pressinform

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Gestalterisch besonders schwierig wird es, geht es um die großen Tourenmaschinen. Genannt sei die neue BMW 1600 GTL, die mit ihren sechs Zylindern sowie viel luxuriöser Ausstattung schon fast dem Automobil verwandt ist. Die Designer zeigen hier die große Kunst, die propere Figur schlank und dynamisch wirken zu lassen.

So sind die ...

BMW K 1600 GL

Quelle: BMW

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... Verkleidungsteile scharf geschnitten, geschickte Farbkontraste kaschieren die Problemzonen. Besonders auffällig ist die Front der Maschine: Das neuartige Scheinwerfersystem trennt die beiden Seitenverkleidungen und täuscht so raffiniert über die schiere Breite des Tourers hinweg.

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Quelle: AP

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Harley-Davidson setzt bei der Forty-Eight auf Minimalismus.

Hier verdichten sich Strömungen, die viel von dem zeigen, was Motorradfahrern heute am Herzen liegt. Denn es geht um all das, was Motorradfahren im Kern ausmacht. Man besinnt sich auf Werte, die das archaische und pure Motorradfahren beschwören. Minimalistisch, klar und radikal. Authentisches Motorradfahren ohne Schnickschnack und Heizdecke.

Ducati

Quelle: Ducati

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Überraschenderweise schickt sich ausgerechnet Ducati an, dem American Way of Life einen ganz neuen Entwurf gegenüberzustellen. Denn das Muscle-Bike Diavel ist eine Mischung aus Cruiser und Sportler, hier hat der Machismo voll zugeschlagen. Von 162 PS bis hin zum 240er-Hinterradschlappen strotzt alles vor überbordender Potenz.

Im Kontrast zu den gestalterischen Leckerbissen einer 848 Evo haben die Designer von Ducati einen brutalen Weg eingeschlagen. Das Kraftwerk wird mit einer schwungvollen Linie vom Scheinwerfer bis zum Heck überspannt und von dem markentypischen Gitterrohrrahmen zusammengehalten. Spannend sind auch die vielen ganz neuen Detaillösungen wie die Halterung des Nummernschilds und die ungewöhnlichen Blinker.

KTM Freeride

Quelle: KTM

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Besonders leicht und handlich sind die Supermotos zu fahren, die von den Offroadmotorrädern abgeleitet wurden. Die aufrechte Sitzposition schafft optimalen Überblick und schont das Kreuz. Wendigkeit und Leichtigkeit sind wie geschaffen für den Großstadtdschungel.

Die Zukunft zeigt hier KTM mit seinen Zero-Emission-Bikes - zum Beispiel dem Freeride. Die Österreicher setzen dabei mit Hilfe eines fragmentierten, auf Leichtigkeit getrimmten Designs auf eine Gestaltung, die dem elektrifizierten Fahrspaß entspricht.

© sueddeutsche.de/gf
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