Moto Parilla Carbon SUV Bike:Nach dem Auto kommt das Fahrrad-SUV

Riesige Reifen, "Mad-Max"-Optik: Zwei Italiener wollen den SUV-Trend aufs Fahrrad übertragen. Das Ergebnis ist genauso unpraktisch wie das Auto-Original.

Von Felix Reek

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(Foto: Tino Serraiocco; Motoparilla)

"Ein 'Sports Utility Vehicle', kurz SUV, ist ein großes Fahrzeug, das für raues Gelände entworfen wurde, aber meistens in der Stadt oder auf befestigten Straßen genutzt wird." So heißt es zumindest auf der Webseite des britischen Unternehmen Moto Parilla. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis der SUV-Boom auch auf andere Fortbewegungsmittel abfärbt. Einer der ersten Fälle ist dieses Fahrrad, das auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter nach Investoren sucht: das Moto Parilla Carbon SUV E-Bike.

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(Foto: Tino Serraiocco; Motoparilla)

Optisch erinnert das Rad an den Fatbike-Trend der letzten Jahre. Oder die martialischen Motorräder aus dem Film "Mad Max: Fury Road". Er rollt auf überdimensionalen 4,8 Zoll breiten Reifen und hat einen Rahmen wie eine Motocross-Maschine.

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(Foto: Tino Serraiocco; Motoparilla)

Angetrieben wird das Carbon SUV E-Bike von einem Elektromotor mit wahlweise 250 oder 500 Watt. Er beschleunigt das Rad auf bis zu 25 bzw. 35 km/h. Die Reichweite liegt beim kleineren Standardmotor, der auch in Europa betrieben werden darf, bei 80 Kilometern, die Ladezeit beträgt sechs bis acht Stunden. Um das 32 Kilogramm schwere SUV-Bike zum Stillstand zu bringen, verwendet Moto Parilla extra große Scheibenbremsen. Die Acht-Gang-Nabenschaltung ist von Shimano. Sonderlich praktisch dürfte das Fahrrad im Alltag allerdings nicht sein. Ist der Akku leer, muss das SUV Bike mit reiner Muskelkraft vorwärts bewegt werden. Was bei seinem hohen Gewicht alles andere als angenehm sein dürfte. In einen normalen Fahrradständer passt es mit diesen Reifen auch nicht.

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(Foto: Tino Serraiocco; Motoparilla)

Ursprünglich entwickelten der Designer Alessandro Tartarin und der Ingenieur Zeno Panarari das SUV Bike für den britischen Automobilhersteller Caterham, der Neuauflagen des Lotus Seven produziert. Das Fahrrad sollte auf der italienischen Motorradmesse EICMA vorgestellt werden. Doch Tartarin und Panarari zerstritten sich mit ihrem Auftraggeber. 2015 gründeten sie ihre eigene Marke Moto Parilla.

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(Foto: Tino Serraiocco; Motoparilla)

Das Fahrrad mit den markanten Löchern im Rahmen soll bereits von September an in drei verschiedenen Größen verschickt werden. Bis die beiden Italiener, die in London leben, ihr Ziel von etwa 70 000 Euro erreichen, kosten die Räder 1700 Euro, danach 2000 Euro - wenn Moto Parilla denn sein Finanzierungsziel erreicht. Im Juni scheiterte die erste Crowdfunding-Kampagne. Im Moment sieht es besser aus. Drei Wochen vor Ablauf der Frist ist die Hälfte des Betrages eingeworben. Bald könnten wir neben viel zu großen Geländewagen auch viel zu sperrige Fahrräder in den Städten sehen.

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