Monaco Yacht Show 2016:Ausstellungswert: Drei Milliarden Euro

Die Schiffe bieten Hubschrauberlandeplätze, Großraumkinos oder ganze Nachtclubs, die größten sind fast 100 Meter lang: Bei der Monaco Yacht Show wird Dekadenz zelebriert.

Von Thomas Harloff

10 Bilder

Monaco Yacht Show General View

Quelle: Monaco Yacht Show

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Es gibt Menschen, die streben auf Reisen nach absoluter Unabhängigkeit. Jeden Tag woanders sein, inmitten der Natur schlafen statt im Hotelzimmer, sich nicht nach anderen richten müssen: Manch einer lebt das als Backpacker im Ein-Personen-Zelt aus. Andere leisten sich ein Reisemobil mit 15 Quadratmeter Wohnfläche. Und wieder andere brauchen dafür eine Luxusyacht.

An die Vertreter der dritten, also besonders exklusiven Kategorie, richtet sich die Monaco Yacht Show. Vom 28. September bis 1. Oktober findet die Messe für Luxus-, Super- und Mega-Yachten in diesem Jahr bereits zum 26. Mal statt. Und sie präsentiert dem Publikum - erwartet werden etwa 34 000 Besucher - ein erlesenes Programm, das echte Superlative des Schiffsbaus beinhaltet.

Pride Mega Yachts Ninetytwo

Quelle: Pride Mega Yachts

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Pride Mega Yachts Ninetytwo

Ein solches ist die Ninetytwo aus dem Hause Pride Mega Yachts ganz gewiss. Der Name bezieht sich auf die Länge der Wahnsinns-Maschine aus chinesischer Produktion: Sie beträgt 92 Meter. Damit gehört sie zu den längsten Schiffen, die in Monaco zu sehen sein werden: Würde man alle direkt hintereinanderstellen, kämen die etwa 125 Yachten auf eine Gesamtlänge von 5,7 Kilometer. Das ergibt einen Durchschnittswert von gut 45 Metern.

Die Ninetytwo ist noch eine Konzeptstudie. Angesichts der auch in der Heimat der Werft wachsenden zahlungskräftigen Klientel darf man davon ausgehen, dass der Kreuzer schon bald tatsächlich gebaut wird.

Monaco Yacht Show Skizze

Quelle: Monaco Yacht Show

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Um die Ausmaße der Pride Ninetytwo in Relation zu setzen: Die Princess 30M, die größte auf der Düsseldorfer Fachmesse boot präsentierte Yacht, ist gerade einmal gut 30 Meter lang. Aber die deutsche Show findet in Messehallen statt, während die monegassischen Veranstalter auf einen üppig bemessenen Yachthafen zurückgreifen können. Die Aussteller aus 16 Ländern haben 9000 Quadratmeter zur Verfügung, um ihre Boote zu präsentieren.

Heesen Yachts Galactica Supernova

Quelle: Heesen Yachts

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Kaum kleiner als die Ninetytwo ist die Galactica Super Nova. Mit 70 Metern ist sie das längste Schiff, das die niederländische Werft Heesen Yachts je gebaut hat. Alle Möglichkeiten aufzuzählen, wie man sich an Bord die Zeit vertreiben kann, würde den Rahmen sprengen, aber ein Highlight sei erwähnt: ein Schwimmbecken mit Wasserfall und Whirlpool-Funktion. Insgesamt gibt es sechs Kabinen für bis zu zwölf Gäste, darunter eine Master-Suite und eine VIP-Kabine. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 29,9 Knoten, umgerechnet gut 55 km/h. Wer die Weltmeere bereisen möchte, muss seine Geschwindigkeit jedoch drosseln. 4000 Seemeilen (7400 Kilometer) schafft die Galactica Super Nova nur, wenn sie konstant zwölf Knoten (22 km/h) fährt.

Lynx YXT 20

Quelle: Lynx

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Lynx YXT 20

Die Lynx YXT 20 ist mit 21,45 Metern die kleinste Motoryacht der Ausstellung und bietet in zwei Kabinen Platz für vier Personen. An Deck ist dagegen Raum für alles Mögliche: für Jetski zum Beispiel oder Beiboote mit Motor oder ohne. Eine große, sonnige Liegefläche für Zwei bietet die Lynx an ihrem Heck erst dann, wenn der dort geparkte Jet Tender zu Wasser gelassen wurde. Solche Umräumarbeiten sind bei vielen anderen Yachten nicht nötig. Manche von ihnen sind mit Hubschrauberlandeplätzen, Großraumkinos oder ganzen Nachtclubs ausgestattet.

Perini Navi Sybaris

Quelle: Perini Navi

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Perini Navi Sybaris

Platzprobleme kennen Menschen, die mit der Sybaris von Perini Navi unterwegs sind, nur aus Erzählungen. Diese Yacht ist 70 Meter lang, maximal 13 Meter breit und hat einen Tiefgang von 4,5 Metern. Die beiden MTU-Motoren beschleunigen die Sybaris auf maximal 17,5 Knoten, umgerechnet 32,4 km/h. Doch wenn der Wind günstig steht und der Skipper etwas drauf hat, dürfte es deutlich schneller gehen. Denn die Sybaris ist eine Segelyacht und gleichzeitig die längste ihrer Art bei der Monaco Yacht Show.

Segelyacht von Southern Wind Shipyard

Quelle: Monaco Yacht Show

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Southern Wind SW82 Ammonite

Wenn die Sybaris der Rolls-Royce unter den Segelyachten ist, also ein Schiff, auf dem man sich lieber chauffieren lässt, dann ist die SW82 Ammonite von Southern Wind Shipyard der Porsche. Nicht einmal 25 Meter lang und sechs Meter breit, richtet sie sich an Selbst-Segler, die gerne sportlich unterwegs sind. Deshalb haben die Konstrukteure auch auf Leichtbau geachtet: Der Mast besteht aus dem leichtgewichtigen Kohlefaser-Verbundstoff Carbon, auf schweres Teakholz an Deck haben die Erbauer explizit verzichtet. Dennoch geht es an Bord edel zu, etwa in der "Casual Lounge", auf den mit Leder bezogenen Sitzgelegenheiten oder an den vielen Edelstahl-Geräten, die etwa in der Kombüse zu bestaunen sind.

Hinweis: Das Bild zeigt ein ähnliches Segelyacht-Modell der Firma Southern Wind Shipyard.

Fraser Yachts Lady Nag Nag

Quelle: Monaco Yacht Show

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Lady Nag Nag

Der Preis für den schönsten Schiffsnamen geht an die Lady Nag Nag. Dahinter verbirgt sich ein Exemplar der Modellreihe 171 aus der niederländischen Amels-Werft. Die gut 52 Meter lange Motoryacht wurde bereits 2008 gebaut, bietet Platz für bis zu 13 Crew-Mitglieder und zwölf Gäste, die sich auf sechs Zimmer verteilen können. Für Unterhaltung auf dem Brückendeck ist dank des 40-Zoll-Plasma-Bildschirms gesorgt.

Bei der Lady Nag Nag handelt es sich um eine Charteryacht - ein Luxus, den man sich für ein paar Tage, Wochen oder Monate gönnen kann. Preisanfragen richten Sie bitte an die Firma Fraser Yachts, die die quakende Dame in Monaco präsentiert.

Monaco Yacht Show General View

Quelle: Monaco Yacht Show

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Eine Veranstaltung für jedermann ist die Monaco Yacht Show freilich nicht. Nicht umsonst kostet eine Eintrittskarte 150 Euro und heißt es im Pressetext: "Im Mittelpunkt der viertägigen Messe stehen auch in diesem Jahr die Spielzeuge der Superreichen." Das ist sicher keine Übertreibung, schließlich beträgt der Gesamtwert der ausgestellten Yachten drei Milliarden Euro. Ein Schiff kostet im Durchschnitt 24 Millionen Euro.

Lamborghini Hurácan LP 610-4 Spyder

Quelle: Lamborghini

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Günstiger kommt weg, wer sich für ein Modell in der erstmals eingerichteten "Car Exhibition Zone" interessiert. Ob Lamborghini Hurácan LP 610-4 Spyder (Foto), Rolls-Royce Dawn oder Tesla Model S P90D, hier bewegt man sich noch in sechsstelligen Preisregionen. Doch viele dürften einfach bei beidem zuschlagen, Yachten und Autos. Wer zu Wasser angemessen motorisiert ist, möchte das an Land schließlich auch sein.

© SZ.de/mkoh/mane
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