Nicht immer löst allerdings eine festelegte Strecke die Mobilitätsanforderungen in dünner besiedelten Gebieten. Gerade ältere Menschen sind darauf angewiesen, Ziele direkt ansteuern zu können. Sie müssen zum Arzt, einkaufen, die Verwandten besuchen. Die Lösung für diese Probleme sind Bürgerautos oder auch Bürgerrufautos. Im Prinzip funktionieren sie wie Taxis, mit dem Unterschied, dass sie sich durch Sponsoren und die jeweilige Kommune finanzieren. Die Fahrer sind wieder Ehrenamtliche.
In Oberreichenbach in Mittelfranken steht den Bewohnern beispielsweise ein Elektro-Bürgerauto zur Verfügung. Wer es nutzen will, muss bis zu zwei Tage vorher anrufen. Das Bürgerauto fährt Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, eine Fahrt innerhalb des Ortes kostet zwei Euro, eine in die Nachbargemeinde drei Euro pro Person. Geladen wird das Elektroauto an einer Stromsäule vor dem Rathaus, zwischen fünf- und zehnmal am Tag ist es unterwegs.
Bürgerauto ist allerdings nicht gleich Bürgerauto. Unter demselben Begriff bieten einige Gemeinden privat organisierte Carsharing-Angebote an. Das Bürgerauto Schliersee in Bayern zum Beispiel ist ein von Spenden finanzierter Ford Fiesta, der von Menschen gemietet werden kann, die bedürftig sind, das heißt körperlich beeinträchtigt oder beispielsweise Hrtz IV empfangen. Sie bezahlen nur die anfallenden Spritkosten.