MIT-Studie zu New Yorks Taxis:Teile und spare

Yellow Cabs: Taxis in New York

Die gelben Taxis bestimmen New Yorks Stadtbild. Doch es könnten deutlich weniger nötig sein, wie eine MIT-Studie zeigt.

(Foto: dpa)

Durch Yellow Cabs verstopfte Straßen könnten der Vergangenheit angehören, wenn sich mehr New Yorker ihre Taxis teilen würden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle mathematische Studie. Nicht nur Verkehrsfluss und Umwelt, auch die Fahrgäste würden profitieren.

Von Alexander Stirn

Die gelb lackierten Taxis sind ein vertrauter Anblick in den Straßenschluchten von Manhattan. Sie sind allerdings auch einer der Hauptgründe für Staus und Luftverschmutzung: Etwa 400 000 New Yorker steigen an einem durchschnittlichen Tag ins Taxi - und stecken oft fest, weil all die gelben Wagen die Straßen verstopfen. Wäre es da nicht besser, wenn sich mehrere Fahrgäste ein Taxi teilen würden?

Carlo Ratti, Ingenieur am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, hat sich dieser Frage nun mit wissenschaftlicher Akribie angenommen und mehr als 150 Millionen Taxifahrten seit 2011 mathematisch analysiert. Seine Idee: Maximal eine Minute Zeit sollen die Taxiunternehmen haben, um nach Eingang eines Auftrags mehrere Fahrten zusammenzulegen - stets unter der Maßgabe, dass begonnene Fahrten nicht mehr umgeplant werden und dass sich die Reisezeit für die Fahrgäste nicht deutlich verlängert.

In New York ist dies offenbar möglich. Wenn die Kunden bereit sind, pro Fahrt bis zu fünf Minuten mehr einzuplanen, lassen sich gemäß Rattis Algorithmus etwa 25 Prozent der gesamten Taxifahrten einsparen; bei zehn Minuten sind es sogar 40 Prozent. Im Gegenzug würden die Fahrgäste Geld sparen, da sie sich nicht nur das Taxi, sondern auch den Fahrpreis mit anderen Menschen teilten. Ratti räumt im Journal PNAS zwar ein, dass Manhattan mit seiner Taxidichte und seinem Schachbrettmuster ideal für solch eine Lösung wäre. Seinen Berechnungen zufolge würde das System aber auch in Städten mit deutlich weniger Fahrten pro Tag funktionieren.

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