Mini Countryman:Allrad-Nachwuchs

Die Mini-Familie wächst und gedeiht: Mit dem Countryman bringt der BMW-Ableger mittlerweile die vierte Variante auf den Markt. Die erste Ausfahrt.

Stefan Grundhoff

Die Mini-Familie wächst und gedeiht. Mit dem Countryman bringt der BMW-Ableger mittlerweile die vierte Variante auf den Markt. Viele, die sich bisher für den Clubman interessierten, dürften zeitnah auf den deutlich variableren Countryman umschwenken. Der bietet gelungenes Design, spürbar mehr Platz, effiziente Motoren und einen sinnvollen Allradantrieb.

Mini Countryman

Mehr Platz als im Clubman: Mini Countryman

(Foto: Foto: oh)

Bisher galt Mini als reine Singlemarke. Junge Frauen und szenefreudige Männer mit modischem Anspruch waren zumeist die Kunden des ehemals britischen Autoherstellers, der sich unter BMW-Regie zur Trendmarke gemausert hat. Mit dem neuen Countryman, der ab 18. September im Handel steht, dürfte sich das ändern: Der neue Mini bietet Platz für vier Personen, für ausreichend Gepäck und jede Menge Fahrspaß.

Nur hartgesottene Buchhalter dürften sich dabei mit der 98 PS starken Basismotorisierung des Countryman One anfreunden können. Der schafft gerade einmal Tempo 173 und verbraucht auf 100 Kilometern durchschnittlich 5,1 Liter Super.

Angesichts eines Leergewichts von 1,4 Tonnen sollte man dennoch keinen Gedanken an ein müdes Basismodell verschwenden, sondern sich gleich auf die leistungsstärkeren Versionen festlegen - zumal es den sinnvollen Allradantrieb um 1700 Euro Aufpreis allein für die stärkeren Modelle Cooper D und Cooper S gibt.

Trotz seiner Dimension ein fahraktives Crossover

Das beste Paket bietet hierbei der Mini Cooper S Countryman mit seinen 132 kW / 184 PS und 240 Nm Drehmoment. Mit Allradantrieb schafft er 210 km/h Spitze und erfüllt auch ansonsten alle Ansprüche an ein sportliches Vorankommen - und das bei einem Verbrauch von gerade einmal 6,1 Litern Super auf 100 Kilometern.

Allerdings sollte man sich nicht vorgaukeln lassen, dass der 4,11 Meter lange Countryman die gleichen Glücksgefühle in engen Kurven hervorruft wie die kurzen Mini-Versionen. Doch angesichts seiner Dimensionen ist der Cooper S Countryman allemal ein fahraktives Crossover in einem Segment, in dem es kaum Konkurrenten gibt.

Das Fahrwerk ist straff, mit dem 17 Zoll großen Serienradsatz aber alles andere als hart, und die Lenkung direkt. Wer die Sporttaste an der Mittelkonsole drückt, spürt allenfalls ein leicht besseres Ansprechverhalten des Triebwerks, die Lenkung aber verändert sich kaum.

Eine elektronische Dämpferregelung würde dem größten Serien-Mini aller Zeiten gut stehen und könnte auch die leichten Nick- und Wankbewegungen der Karosserie minimieren. Sie bleibt aber ebenso außen vor wie ein Doppelkupplungs-Getriebe, das in diese Klasse eigentlich vortrefflich passen würde. Neben der serienmäßigen Sechsgang-Schaltbox gibt es also gegen Aufpreis nur die bekannte Sechsgang-Automatik von Aisin.

Der Innenraum, klar, ist gewachsen

Der Innenraum zeigt sich in völlig neuen Mini-Dimensionen. Vorne sitzt man bequem und sportlich konturiert. Auch hinten kann man es gerade beim Viersitzer gut aushalten. Der Laderaum lässt sich durch Umklappen oder Verschieben der Rückbank variabel vergrößern. Auch Oberflächen und Schalter gefallen, mit denen der Countryman den überfälligen Premiumanspruch seiner Klasse einlöst.

Zum Marktstart im Herbst wird der Mini Countryman mit drei Benzinversionen (98 bis 184 PS) und mit zwei Dieselversionen (90 und 112 PS) verfügbar sein. Ein weiterer, noch leistungsstärkerer Selbstzünder mit rund 140 PS dürfte erst im nächsten Jahr folgen.

Ob Mini es schafft, neue Kunden aus dem Segment der preiswerten Mittelklasse-SUV zu sich zu holen, muss die Zukunft erst noch zeigen. Der Basispreis für den 98 PS starken Mini One Countryman mit Frontantrieb liegt bei 20.200 Euro. Kauftipp ist der Cooper S Countryman AWD mit Allradantrieb für 27.900 Euro.

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