Süddeutsche Zeitung

Mercedes SLS AMG:Theater-Türer

Über 50 Jahre hat es gedauert, bis Mercedes wieder einen Flügeltürer ins Programm nahm. Der Neue erwies sich auf Anhieb als Meister der drei S: Spaß, Souveränität, Supersportwagen.

Über 50 Jahre hat es gedauert, bis Mercedes wieder einen Flügeltürer ins Programm nahm. Der Neue erwies sich auf Anhieb als Meister der drei S: Spaß, Souveränität, Supersportwagen. Gullwing - Möwenflügel. So nennt man diese Türen, die erstmals beim Mercedes 300 SL anno 1954 auftauchten (er wurde bis 1957 gebaut). Und wir schwören: Damals wie heute sind wir schneller als jede Möwe.

Quasi ein automobiler Maßanzug: Sitze und Cockpit. Und: Schwellenangst braucht es nicht mehr: Das Einsteigen ist komfortabler als vermutet.

Die Regler (v.l.n.r.): Der Drehknopf ist fürs Getriebe (Controlled Efficiency, Sport, Sport+, Manuell); es folgen: der rote Anlasser-Knopf, der den Wagen schon beim Start heiser röhren lässt; der ESP-Knopf; der Show-Knopf zum Ausfahren des Heckflügels (ab Tempo 120 geschieht's automatisch) und der AMG-Knopf (schärft einfach alles).

Für einen Wagen dieses Kalibers fallen die Sitze fast schon dezent aus: keine rot abgesteppten Ziernähte, nur ein kleines Prägelogo. Für Eleganz auch bei hohem Tempo.

Tiefflieger: Der SLS ist nur 1,26 Meter hoch. Dafür ist die ...

... ist die Schnauze (sollen wir hier von einer Tiefebene sprechen?) umso länger - was das Umkurven von lästigen Baustellen manchmal ein bisserl schwierig macht.

Die schönste Front, die Mercedes seit langem gebaut hat. Ist die Übung vielleicht nur gelungen, weil der Haus-eigene Tuner AMG erstmals alleine für ein Modell verantwortlich war?

Treffen der Generationen: Salopp formuliert könnte man sagen, dass der Flügeltürer Alt und Jung begeistert. Vor allem die Jungen - was Mercedes hoffentlich aufmerksam registriert -, die sich dann alle Mühe geben, um mit einem beherzten Sprung ...

... eine Flügeltüre zu schließen. Uff, geschafft! Irgendwie ging es dann aber wohl doch nicht ...

... schnell genug, weshalb ein Siebenjähriger dachte, ein bisschen Anschieben könnte helfen und ...

... fast ins Stolpern kam, als das Auto erstaunlicherweise ganz ohne fremde Hilfe Fahrt aufnahm.

Das konnte nicht unbemerkt bleiben, weswegen auch der Nachbarsjunge einmal mitfahren wollte. Gesagt, getan. Aber ...

... erst folgte noch ein erstaunter Blick, so nach dem Motto: Sitz' ich hier wirklich drin?

Die Neugier der Vorvorderen: Wir stark ist er? Was kostet er? Wie schnell ist er? Wieviel verbraucht er? Hat man das nötig? Nein, natürlich nicht! Aber es macht Spaß ...

Für Ortsunkundige: Diese friesische Tee-Tankstelle befindet sich nicht im hohen Norden Deutschlands, sondern mitten in München. Das Auto? Kommt aus Affalterbach.

Kiemenartige Lufteinlässe als Referenz an den legendären Vorgänger. Und 6.3 ist dezente Hinweis auf Motorenstärke anno 2011: 6208 ccm Hubraum, 571 PS.

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