Mercedes B 200 Natural Gas Drive:Schwäbische Sparsamkeit

Die Gasversion der Mercedes B-Klasse verspricht deutlich niedrigere Treibstoffkosten und geringere Steuern als ein vergleichbares Modell mit Benzin- oder Dieselantrieb. Gut für das Gewissen der Käufer: Sie schont auch die Umwelt.

Jürgen Wolff

Die Mercedes B-Klasse hat Platz für einen großen und zwei kleinere Erdgastanks, teilweise in einem doppelten Boden verstaut. So muss nicht wie bei anderen Erdgasautos der Kofferraum tüchtig Platz für die Gasbehälter lassen. Insgesamt können die drei Tanks in der B-Klasse mit 125 Liter Gas befüllt werden, was rund 21 Kilogramm entspricht. Das reicht angesichts eines Verbrauchs von 4,2 Litern je 100 Kilometern für eine Strecke von rund 500 Kilometern. Ist keine entsprechende Tankstelle in Reichweite, schaltet der Mercedes automatisch und praktisch unmerklich auf Benzinversorgung um - dann stehen aus einem separaten Benzintank noch einmal zwölf Liter Treibstoff zur Verfügung. Umschalten kann aber nur die Fahrzeugelektronik selbst, nicht aber der Fahrer.

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Bei den Mercedes-Händlern soll er von Anfang 2013 an stehen - zu welchem Preis, darüber schweigen sich die Schwaben noch aus.

(Foto: JWO)

Immerhin zeigt das Kombiinstrument im Cockpit an, mit was man gerade unterwegs ist. Dieses Monovalent+-Prinzip, nach dem der Motor grundsätzlich mit Gas betrieben wird, schränkt zwar die Wahlfreiheit des Fahrers ein. Das Finanzamt aber muss den B 200 Natural Gas Drive günstig als zertifiziertes Erdgasfahrzeug besteuern. Noch erfreulicher in Zeiten hoher Spritpreise: Rechnet man die Verbrauchskosten für das Erdgas auf ein entsprechendes Energieäquivalent von Benzin um, so ist man mit rund 50 Prozent günstigeren Treibstoffkosten unterwegs.

115 Gramm CO2 pro Kilometer

An der Motorleistung selbst ändert sich zum rein benzingetriebenen B 200 nichts: Es bleibt bei 156 PS, wahlweise gibt es ihn mit Schalt- oder Doppelkupplungsgetriebe. Bei der Umsetzung dieser Leistung auf die Straße allerdings geht es der Gas-Benz geruhsamer an. Für den Spurt auf 100 km/h lässt er sich 9,1 Sekunden Zeit statt 8,6 Sekunden wie der Benziner. Als Höchstgeschwindigkeit schafft er nur 200 km/h statt 220.

Dafür ist er sauberer unterwegs als der B 200 BlueEfficiency mit seinem Benzinantrieb. Der pustet pro Kilometer zwar auch nur 138 Gramm CO2 durch den Auspuff - sein Bruder mit Gasantrieb bleibt allerdings mit 115 Gramm deutlich darunter. Das verschafft ihm nicht nur als Effizienzklasse ein "A+" - er erfüllt damit auch schon die ab Herbst 2014 geltende Norm Euro 6. Optisch unterscheidet sich der B 200 Natural Gas Drive, der seine Weltpremiere Ende September auf dem Pariser Salon haben soll, kaum von den anderen Modellen der B-Klasse. Die Stoßfänger sind etwas verändert, dazu kommen LED-Tagfahrleuchten in Barrenform. Bei den Mercedes-Händlern soll er von Anfang 2013 an stehen - zu welchem Preis, darüber schweigen sich die Schwaben noch aus. Den B 200 gibt es ab einem Basispreis von 28.292 Euro.

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