McLaren 650S Spider:Der mit den Scherentüren

McLaren würzt nach und verwandelt den ohnehin schon guten MP4-12C in den exzellenten 650S. Der Supersportwagen hat jetzt mehr Kraft, eine bessere Aerodynamik und noch mehr Hightech an Bord.

Von Thomas Harloff

10 Bilder

McLaren 650S Spider

Quelle: Patrick Gosling; McLaren

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Aus dieser Perspektive wird man den McLaren 650S Spider überwiegend zu Gesicht bekommen. Sein 650 PS und maximal 678 Nm starker 3,8-Liter-V8-Biturbomotor beschleunigt den trocken 1370 Kilogramm schweren Supersportwagen in 3,0 Sekunden von null auf 100 km/h, in 8,6 Sekunden von null auf 200 km/h und auf 329 km/h Höchstgeschwindigkeit. Um die Leistung im Vergleich zum Vorgänger zu erhöhen, haben die Ingenieure nicht nur die Motorsoftware verändert, sondern auch beim Triebwerk selbst Hand angelegt. Laut McLaren kommen neue Kolben, Zylinderköpfe und Auslassventile zum Einsatz. Auch die Nockenwelle, Abgasanlage und Motorkühlung sollen verbessert worden sein.

McLaren 650S Spider Drift

Quelle: Patrick Gosling; McLaren

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Wer es darauf anlegt und das nötige Fahrtalent besitzt, kann im neuen McLaren auch qualmende Drifts hinlegen. Grundsätzlich ist in diesem Auto aber alles auf möglichst schnelles Fahren ausgelegt. Laut Hersteller wurde die Aerodynamik deutlich verbessert, das Auto produziert mehr Anpressdruck bei gleichem Luftwiderstand. Das kommt der Fahrstabilität zugute. Auch im Bereich des Fahrwerks hat der Hersteller vieles verändert. Das Ergebnis soll ein besserer Fahrkomfort trotz strafferer Federn und Dämpfer sein.

McLaren 650S Spider

Quelle: Patrick Gosling; McLaren

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Lamborghini lässt grüßen: Den Innenraum des McLaren 650S Spider entern die Insassen durch Scherentüren. Wegen der ebenso hohen wie breiten Schweller muss man jedoch ein wenig üben, bis Ein- und Ausstieg einigermaßen elegant gelingen.

Die Optik des Sportwagens profitiert von der neuen Front, die sich am neuen Mega-Sportler McLaren P1 orientiert. "Dem Vorgänger MP4-12C fehlte bislang ein Markengesicht. Deshalb ist die Front die wichtigste Änderung beim 650S", sagt Pressesprecher Frank Steffling. Nach diesem Vorbild soll auch der Bug des neuen Einstiegsmodells P13 gestaltet sein, das 2015 vorgestellt wird.

Das MonoCell-Chassis des McLaren 650S.

Quelle: McLaren

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Unter der Karosserie sitzt das nur 75 Kilogramm leichte Chassis, das McLaren "MonoCell" nennt. Dessen Herzstück ist eine Kohlefaserwanne, an die vorne und hinten Crashboxen aus Aluminium angebracht sind. Die neu gestalteten Schmiederäder sind vorne 8,5 x 19 und hinten 11 x 20 Zoll groß und tragen serienmäßig Sportreifen des Formel-1-Ausrüsters Pirelli.

Der Motor des McLaren 650S Spider

Quelle: McLaren

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Direkt hinter der Fahrgastzelle befindet sich der doppelt turbogeladene V8-Motor, von dem leider nicht sehr viel zu sehen ist. Das Triebwerk artikuliert sich eines Sportwagens würdig und klingt kernig, ohne zu laut zu sein. Nur das Brüllen direkt nach dem Anlassen ist eine Spur zu aggressiv ausgefallen. Der Achtzylinder ist wie gehabt an ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, das seinen Job hervorragend erledigt. Es schaltet sauber und verschliffen - bei hohen Geschwindigkeiten sowieso, aber auch beim Stop-and-Go in der Innenstadt. Die Ruppigkeit anderer Sportwagen-Schaltboxen geht diesem Getriebe komplett ab.

Der Innenraum des McLaren 650S Spider.

Quelle: McLaren

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Karbon, Alcantara und ein wenig Plastik: Der Innenraum des McLaren 650S ist hochwertig und funktional eingerichtet und sehr gut verarbeitet. Statt mit einem klassischen Automatik-Wählhebel drückt der Fahrer Knöpfe auf der Mittelkonsole, um vor- oder rückwärts zu fahren oder den Leerlauf einzulegen. Darüber befinden sich die Drehregler, um die Fahrmodi auszuwählen oder das Getriebe zu konfigurieren. Das Bedienkonzept per Touchscreen ist leicht durchschaubar, allerdings reagiert das System teilweise verzögert auf Befehle. Ungewöhnlich, aber in der Praxis sehr funktional: Die Bedienelemente für die Klimaautomatik sind an den Türen angebracht.

Etwa 1,80 Meter große Passagiere finden in den 6030 Euro teuren Schalensitzen eine perfekte Position. Kleine Insassen haben jedoch Probleme mit der etwas zu weit nach hinten geneigten Lehne. Aber McLaren-Sprecher Steffling versichert, dass man sich die Sitze vor dem Autokauf an die eigene Statur anpassen lassen kann. Serienmäßig baut McLaren großzügiger geschnittene Leder-Sportsitze ein.

Der Drehzahlmesser des McLaren 650S Spider.

Quelle: McLaren

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Ein zentral angeordneter Drehzahlmesser ist längst nicht mehr nur eine Eigenheit von Porsche-Modellen. Viele Sportwagen setzen ihn in den Mittelpunkt ihrer Instrumentierung - so auch McLaren. Für einen Turbomotor zeigt sich das 650S-Triebwerk sehr drehfreudig; seine Höchstleistung erreicht es bei 7250 Touren. Das maximale Drehmoment liegt bei 6000 Kurbelwellenrotationen an.

Über die Geschwindigkeit gibt der Sportler ausschließlich digital in einer kleinen Anzeige innerhalb des Drehzahlmessers Auskunft. Gefährlich, denn führerscheingefährdende Tempi sind mit diesem Auto schnell erreicht.

Die Außenspiegel des McLaren 650S Spider

Quelle: McLaren

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Die weit nach außen verlegten Spiegel verbessern die Rundumsicht enorm. Außerdem erfüllen sie aerodynamische Aufgaben, denn sie und vor allem ihre Halterungen sollen die Luft optimal um das Auto herum leiten.

Der Heckflügel des McLaren 650S Spider

Quelle: McLaren

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Im Zuge des Modellwechsels vom MP4-12C zum 650S hat McLaren die Funktion der "Airbrake" erweitert. Bislang stellte sich dieser Bremsflügel nur dann auf, wenn der Fahrer hart bremste oder ihn per Knopfdruck permanent aktivierte. Nun ist diese Komponente Teil der aktiven Aerodynamik und kommt automatisch immer dann zum Einsatz, wenn mehr Stabilität auf der Hinterachse gefragt ist - zum Beispiel in schnell gefahrenen Kurven oder auf Kuppen.

McLaren 650S Spider und Coupé

Quelle: McLaren

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Wie den Vorgänger MP4-12C gibt es auch den 650 S als offenen Spider (links) und Coupé. Unter der Karosserie sind die Autos identisch, allerdings sorgt die Dachkonstruktion beim Spider für ein Mehrgewicht von 40 Kilogramm. Zudem ist er 23 500 Euro teurer als das Coupé, das mindestens 231 500 Euro kostet.

© SZ.de/reek
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