London Motorshow 2008: Lotus Projekt Eagle:Für die Kleinfamilie

Seit der Elise gab es kein neues Modell von Lotus. Mit dem Project Eagle präsentieren die Briten nun einen Mittelmotorsportler mit V6-Motor und vier Sitzplätzen. Außerdem auf der Showbühne: eine Öko-Version der Elise.

Von Sebastian Viehmann

Schnittige Formen, Leichtbau und Rennstrecken-taugliche Performance gehören zu den Kernwerten der Marke Lotus. Auch das aktuelle Projekt der britischen Sportwagenschmiede soll ein reinrassiger Sportwagen sein, dabei aber den Komfort nicht vermissen lassen.

London Motorshow 2008: Lotus Projekt Eagle: Für einen Lotus geradezu luxuriös: ein richtiges Cockpit mit Navigationssystem

Für einen Lotus geradezu luxuriös: ein richtiges Cockpit mit Navigationssystem

(Foto: Foto: Lotus)

Ein Sportwagen soll er bleiben

Der neue 2+2-Sitzer wird deutlich größer ausfallen als die aktuellen Modelle Elise, Exige und Europa. Neben vier Sitzplätzen soll es weitere Dinge geben, die sich für einen Lotus geradezu luxuriös anmuten - einen brauchbaren Kofferraum etwa, ein Handschuhfach, Becherhalter und ein Festplatten-Navigationssystem. Es werde auch eine Version des Wagens mit zwei Sitzen geben, die dann entsprechend mehr Kofferraum biete, heißt es bei Lotus. Ein Cabrio sei ebenfalls geplant.

"Ein Sportwagen ist natürlich mehr ein Lust- als ein Vernunftkauf. Das Design des Wagens muss also verführerisch schön sein", sagt Lotus-Designchef Russell Carr. Der moderne Kunde verlange aber auch Alltagstauglichkeit. Deshalb habe man bei der Konstruktion des Wagens auf Bequemlichkeit geachtet. So soll unter anderem ein Entertainment-System mit Festplatten-Navigation, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und iPod-Anschluss an Bord sein. Eine Klimaautomatik und ein Reifendruck-Kontrollsystem gehören ebenfalls zu den bestellbaren Optionen. Die Rücksitze, die laut Lotus nur kleinen Erwachsenen oder Kindern Platz bieten, sind mit Isofix-Kindersitzhalterungen ausgerüstet.

Während die Fülle an Komfortoptionen eine kleine Trendwende in der Marke andeutet - Lotus war schon immer vor allem für spartanische Fahrmaschinen bekannt - sollen traditionelle Sportwagen-Werte nicht zu kurz kommen. Unter der Haube arbeitet ein 3,5 Liter großer V6-Motor mit variabler Ventilsteuerung, der auf einem Toyota-Aggregat basiert. Das 280 PS starke Aggregat soll den neuen Lotus in weniger als fünf Sekunden auf Tempo 100 katapultieren und für ein maximales Tempo von knapp 260 km/h gut sein.

Für die Kleinfamilie

"Das Projekt Eagle ist der größte Meilenstein für Lotus seit der Geburt des Elise vor 13 Jahren. Wir arbeiten zurzeit an einem Fünf-Jahres-Plan, um den Reiz der Marke Lotus weiter auszubauen - und der Eagle ist das erste von drei neuen Modellen", sagt Lotus-Chef Mike Kimberley.

Der Wagen soll im Frühjahr 2009 ausgeliefert und pro Jahr nur 2000 Mal gebaut werden. Die Briten hoffen auf prominenten Zuspruch für die neue Flunder - so stehe zum Beispiel der Hollywood-Star Patrick Dempsey schon auf der Warteliste für den Eagle. Als eine der nächsten Neuheiten ist die Neuauflage des Esprit zu erwarten, die noch etwas größer als der Eagle ausfallen dürfte.

Die zweite Überraschung ist eine Öko-Version des kleinen Flitzers Elise, mit dem Lotus seine Kompetenz in Sachen Umwelttechnologie unter Beweis stellen will. Erst kürzlich hatte Lotus einen Prototypen vorgestellt, der mit Benzin, Bioethanol oder Methanol läuft - oder jeder beliebigen Mischung dieser Kraftstoffe.

Die Eco-Elise setzt dagegen nicht auf alternative Antriebe und Kraftstoffe, sondern auf Gewichtsersparnis und umweltfreundliche Materialien. So gibt es wollene Bezüge für Lenkrad und Türverkleidung oder Sisal-Fußmatten. Schalthebel und Handbremsgriff sind aus naturbelassenem Holz gefertigt. Insgesamt ist das Showcar 32 Kilogramm leichter als eine normale Elise. Eine Schaltanzeige am Armaturenbrett soll den Fahrer zu einer wirtschaftlichen Fahrweise ermuntern, und zwei Solarkollektoren auf dem Dach unterstützen die Bordelektrik.

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