Liddiard Wheels:Im Moonwalk in die Parklücke

  • Der Kanadier William Liddiard hat Räder entwickelt, die sich auch seitwärts bewegen können.
  • So benötigen Autos nur noch ein Minimum an Platz, um zu manövrieren.

Von Felix Reek

Auf den ersten Blick sieht es im Video so aus, als würde der alte Toyota Echo den Moonwalk tanzen. Das Auto gleitet wie einst Michael Jackson scheinbar mühelos seitwärts, vorwärts, diagonal. Alle Parkplatzsorgen dürften mit dieser Erfindung der Vergangenheit angehören. Dieses Auto könnte sich so theoretisch parallel in jede Lücke pressen, wenn sie nur mindestens so groß ist wie das Fahrzeug.

"Liddiard Wheels" heißen die ungewöhnlichen Räder und Reifen, benannt nach ihrem Erfinder William Liddiard, einem Lkw-Fahrer aus Kanada. Vor acht Jahren kam er auf die Idee, dass Autos in alle Richtungen bewegbar sein sollten. 2012 stellte er beim Anmelden seiner Patente allerdings fest, dass Honda bereits ein ähnliches Konzept entwickelt hatte. Prominent zu sehen in diesem Video der Band OK Go. Liddiard veränderte noch einmal seine Erfindung, in die er insgesamt 80 000 kanadische Dollar investierte, umgerechnet etwa 56 000 Euro.

Beim finalen Design bewegen sich zwei Gummireifen über die mit Rollen ausgestattete Felge und ermöglichen es so, dass die Reifen zur Seite gleiten können. Angetrieben wird der Mechanismus von einem Elektromotor, den die Autobatterie mit Strom versorgt.

Lassen sich wie normale Räder montieren

Im Gegensatz zu ähnlichen Erfindungen in der Vergangenheit sind Liddiards Räder universell einsetzbar und können wie normale Pneus montiert werden. Sie sind allwettertauglich und fahren sich genauso wie Standard-Reifen. Behauptet zumindest der Erfinder. Billig sind sie aber nicht: Umgerechnet 1400 Euro pro Stück sollen sie kosten.

In Produktion will Liddiard aber noch nicht gehen. Vorher gilt es einen geeigneten Partner aus der Industrie zu finden. "Die können die Räder viel effektiver und schneller auf den Markt bringen als ich", erklärte er dem US-Sender CNBC. Sollte das nicht klappen, will er aber auch nicht aufgeben. "Ich werde das Projekt immer weiter vorantreiben", sagt er selbstbewusst. Und im Falle seiner Erfindung muss es nicht immer nur vorwärts gehen - es geht in jede beliebige Richtung.

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