Mustang, Minivan und SUVs:Diese Auto-Klassiker schuf Lee Iacocca

Der ehemalige Chef von Ford und Chrysler schuf den Ford Mustang, machte den Minivan und das SUV populär - und leistete sich einen lebensgefährlichen Flop. Die Autos seiner Karriere.

Von Felix Reek

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Ford Mustang

Gail Wise's Skylight Blue 1964 1/2 Ford Mustang convertible is parked soon after she bought the car in Chicago, Illinois

Quelle: REUTERS

Es ist das Auto, mit dem Lee Iacoccas Name für immer verbunden sein wird: der Mustang. 1964 war er als Generaldirektor der Ford Division maßgeblich an der Entwicklung des US-Klassikers beteiligt, der die Ära der "Pony Cars" begründete. Die günstigen Coupés und Cabrios mit großen Motoren waren ein sofortiger Erfolg. Über Jahre definierten sie das Image der US-Automobilindustrie. Der erste Ford Mustang wurde 1964 ausgeliefert (hier im Bild), mittlerweile ist die sechste Generation auf den Straßen dieser Welt unterwegs.

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Ford Mustang Fastback

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Quelle: Ford

Einen weiteren Popularitätsschub erhielt der Mustang 1968. Im Film Bullit rast Steve McQueen zehn Minuten lang nur vom Motorengeräusch des Pony Cars und eines Dodge Chargers begleitet, durch San Francisco. Die Szene gilt noch heute als beste Verfolgungsjagd aller Zeiten.

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Ford Pinto

Patty Ramge; Ford Pinto

Quelle: AP

Wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Schuf Lee Iacocca mit dem Mustang das ikonischste amerikanische Auto aller Zeiten, so landete er mit dem zwischen 1970 und 1980 hergestellten Pinto einen kolossalen Flop.

Der kompakte Ford wurde als Antwort auf den zunehmenden Erfolg des VW Käfers und importierter Kleinwagen aus Japan konzipiert. Doch er hatte eine Schwachstelle: Durch einen Konstruktionsfehler konnte bei Auffahrunfällen der Benzintank in Flammen aufgehen. Mindestens 60 Menschen sollen so in den Siebzigerjahren ums Leben gekommen sein, 120 wurden schwer verletzt. Trotzdem dauerte es zehn Jahre, bis der Pinto vom Markt genommen wurde. Ford rief 1,5 Millionen Exemplare zurück.

Klagen blieben erfolglos - obwohl bei den Untersuchungen herauskam, dass Ford von den Konstruktionsschwächen wusste, es laut interner Papiere aber billiger wäre, die Prozesse in Kauf zu nehmen und Entschädigungen zu zahlen, statt den Fehler zu beheben. In seiner Autobiografie bestritt das Iacocca - es sei absurd, dass Ford etwas von diesem Konstruktionsfehler gewusst habe.

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Ford Escort

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Quelle: Hartmut Mester/CC BY-SA 2.0 de

Der Pinto blieb der einzige Misserfolg in der Karriere von Iacocca. Stattdessen bescherte er dem europäischen Markt einen Klassiker: 1968 brachte Ford den Escort auf den Markt. Bereits nach fünf Monaten waren 100 000 Exemplare verkauft. Vor allem in Großbritannien entwickelte sich der Escort zu einem überwältigenden Erfolg. In Deutschland bevorzugten die Käufer weiterhin den VW Käfer oder den Opel Kadett B.

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Chrysler K Platform

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Quelle: Dale Atkins/AP

1978 endete die Karriere von Lee Iacocca bei Ford jäh. Trotz seines Erfolges und einem Gewinn von zwei Milliarden Dollar im Geschäftsjahr warf ihn Firmenchef Henry Ford II raus. Iacocca soll intrigiert haben, um selbst die Leitung des Unternehmens zu übernehmen. Der nächste Job ließ nicht lange auf sich warten. 1979 übernahm er den strauchelnden Chrysler-Konzern.

Eine seiner ersten Neuerungen war die sogenannte K-Plattform, die er zuvor bei Ford nicht verwirklichen konnte. Zu diesem Zeitpunkt basierten die Modelle von Chrysler auf vielen kleinen technischen Basen - das kostete Geld, weil die Modelle unterschiedliche Teile für die Produktion benötigten. Die K-Plattform vereinfachte das: Vierzylindermotoren mit Frontantrieb bildeten die Basis, leichtere Teile aus Plastik zogen in den Innenraum ein. Die New York Times konstatierte 1984, dass die K-Plattform Chrysler vor dem sicheren Tod bewahrte.

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Minivans

FILE PHOTO: Former Chrysler Chairman Iacocca is seen during a Chrysler briefing on earnings

Quelle: John Hillery/Reuters

Auch bei einem anderen Trend hatte Iacocca den richtigen Riecher: Als Reaktion auf den Erfolg des VW Bulli produzierte Chrysler ab 1984 eine Reihe von Familienautos mit viel Platz: die sogenannten Minivans - ebenfalls eine Idee, die Henry Ford II abgelehnt hatte. Der Erfolg war überwältigend. Dodge Caravan, Plymouth Voyager und Chrysler Town & Country etablierten die neue Fahrzeugklasse und fanden Nachahmer bei allen Herstellern.

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SUVs

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Quelle: CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68449311

Selbst den letzten großen Trend der Automobilbranche hat Lee Iacocca. 1987 übernahm Chrysler die American Motors Cooperatiom mit ihrer Marke Jeep. Dort wurde schon seit 1974 der Jeep Cherokee gebaut. Die zweite Generation fiel wesentlich kleiner aus: Ein kompakter Geländewagen mit Allradantrieb, der auch Familien ansprach. Im Zusammenhang mit diesem Auto und seinem großen Erfolg fiel zum ersten Mal der Begriff "Sports Utility Vecihle". Das SUV war geboren.

© SZ.de/cku
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