Lamborghini Gallardo Superleggera:Leicht und laut

Die Marke mit dem Stier im Logo polarisiert schon immer - daran wird auch der neue Gallardo Superleggera von Lamborghini nicht viel ändern.

Stefan Grundhoff

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Lamborghini Gallardo LP 570-4 Superleggera

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Die Marke mit dem Stier im Logo polarisiert schon immer - doch der Gallardo Superleggera von Lamborghini besser als jeder seiner Vorgänger.

Auf dem Genfer Salon feierte er seine Weltpremiere - in giftigem grün, mit breiten Schlappen, aufdringlichen Spoilern und jeder Menge Kohlefaserkomponenten. Doch das allenthalben ins Auge fallende Leichtbau-Material ist beim Gallardo Superleggera mehr als nur Schau. Es spart dort Gewicht, wo es bei einem Sportwagen am wichtigsten ist - überall.

So will Lamborghini seinen Gallardo noch besser, noch schneller, noch dynamischer machen. Schließlich muss der es noch ein paar Jahre machen.

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Schön also, wenn man sich und seinen fahrbaren Untersatz im Winter in Topform gebracht hat. Jedes Kilogramm Übergewicht ist eines zuviel. "Lamborghini ist nicht nur eine Design- und Performance-Marke", erklärt Manfred Fitzgerald, Direktor für Design und Marketing bei Lamborghini, "wir wollen mehr unsere technische Kompetenz in den Vordergrund stellen. Kohlefaser ist die automobile Zukunft." Den Weg dorthin soll der Superleggera weisen.

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Neu ist Idee mit einem Superleggera bei Lamborghini nicht. Bereits das erste Modell des 350 GT (im Bild links) trug auf seiner Karosserie die Bezeichnung "Superleggera", den Namen eines italienischen Karosseriebauers.

Heute ist es eine Modellbezeichnung, bei der der Name Programm ist.

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Einen Gallardo Superleggera gab es vor drei Jahren schon einmal. Der neue Superleggera ist im Vergleich zur ersten Generation mit 1340 Kilogramm sogar zehn Kilogramm schwerer als sein indirekter Vorgänger. Der Grund liegt an den zahlreichen Modifikationen der letzten Jahre, insbesondere die Umstellung des Triebwerks auf 560 bzw. 570 PS mit Direkteinspritzung und neuen Kleinteilen kostete wertvolles Gewicht.

Aber: Der neue Superleggera ist dennoch 70 Kilogramm leichter als der gewöhnliche Lamborghini Gallardo LP 560-4. Das heißt: Jede der 570 Pferdestärken hat es fast schon spielerisch mit gerade einmal 2,35 Kilogramm zu tun.

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Die Optik des 4,39 Meter langen Lamborghini ist und bleibt martialisch.

Da fallen die noch wuchtigere Frontschürze oder der mächtige ...

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... Heckflügel zwar ins Auge, doch wirklich ungewöhnlich erscheinen sie nicht - schließlich geht es bei der Jagd nach Zehntelsekunden um Alltagsnebensächlichkeiten wie Gewichtsersparnis und mehr Anpressdruck. Immerhin ...

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... bleibt der Blick des Betrachters am "Superleggera"-Schriftzug hängen.

Zudem ziert das Sondermodell ein schmaler Streifen der italienischen Landesfarben, der sich gewohnt knapp über den Asphalt spannt.

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Der Superleggera ist ein ganz normaler Gallardo, eine sportliche Versuchung auf jeder Rennstrecke. 570 PS stark und von einem unnachgiebigen Zehnzylinder zu ohrenbetäubenden Spitzenleistungen getrieben.

Nur unten herum ist bei dem Allrad-Renner nicht viel zu holen: Er will Drehzahl, dann geht es gewaltig nach vorne. Mindestens ....

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... 4500 Touren sollten es sein; besser noch einen Tausender mehr, damit das Stakkato dann artgerecht loslegen kann und der Fahrer sich der Vorteile von Rennsitzen, griffigem ...

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... Steuer und dem tiefen Schwerpunkt des Stieres bewusst wird.

Selbstredend auch die Annehmlichkeiten einer grandiosen Bremsanlagem, auf Wunsch mit hochfestem Leichtbau.

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325 km/h Spitzengeschwindigkeit können sich die meisten Autofahrer nicht einmal bildlich vorstellen. Dem Gallardo sieht man sie schon im Stand an. Gleiches gil für den Raketenstart von 0 auf Tempo 100: Den schafft der laut brüllende Allradler in grandiosen 3,4 Sekunden. Sind bei Vollgas zehn Sekunden verstrichen, wäre selbst bei ordentlich motorisierten Autos des allgemeinen Straßenverkehrs noch nicht einmal die Tempo-100-Marke durchstoßen - der Norditaliener lässt dann bereits die magische 200er-Marke hinter sich.

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Der bekannte Zehnzylinder mit 5,2 Litern Hubraum leistet bei voller Leistungsabfrage 419 kW / 570 PS, das in Zeiten modernster Turbodiesel nicht mehr ganz so eindrucksvolle Drehmoment von 540 Nm steht bei 6500 U/min zur Verfügung.

Doch der neueste Lambo soll nicht nur mehr Dynamik und bessere Fahrleistungen bieten, auch beim Verbrauch haben die Entwickler mächtige Fortschritte gemacht: Doch selbst eine Reduzierung von mehr als 20 Prozent heißt in dieser Liga noch immer 13,5 Liter Normverbrauch.

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70 Kilogramm weniger sollen den Unterschied zwischen purer Anerkennung und nackter Begeisterung für die Fahrdynamik machen. Die Gewichtsersparnis wurde durch den intelligenten Einsatz von Leichtbaukomponenten erreicht.

So bestehen Heckfenster, Seitenscheiben und das Fenster der Motorhaube aus leichtem Polycarbonat. Die lange, vom Dach bis zum Heck verlaufende Haube ist aus hochfestem Kohlefasermaterial gefertigt.

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Auch bei anderen Komponenten wie Heckflügel, Schwellerleisten, Diffusor und Teilen der Unterbodenverkleidung oder den filigranen Außenspiegelgehäusen entschieden sich die Entwickler für Kohlefasern, die sonst zumeist im Rennsport eingesetzt werden.

Was hier Sinn macht: Selbst wenn der Gallardo noch über ein Mindestmaß an Alltagsnutzen verfügt, fühlt er sich eigentlich nur in einem Gehege zu Hause - auf der Rundstrecke.

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Das zeigt sich beim Einlenken bereits nach den ersten knackigen Haken auf kurviger Route. Der Gallardo macht aus seinem Herzen keine Mördergrube; er mag es gerne hart, kurz und kernig. Die Lenkung ist trotz Allradantrieb direkt und die Flunder lässt sich auch von welligen Fahrbahnen und Wechselkurven nicht aus der Ruhe bringen. Die Karosserie zeigt keinerlei Wankbewegungen und lässt das mit Mittelmotor und Flügel beschwerte Heck auch im Grenzbereich neutral nachziehen.

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Beim Hochbeschleunigen werden die Gänge am Lenkrad nur kurz durchgerissen - bei der Jagd nach Bestzeiten und Ideallinie geht es um Winzigkeiten. Im Gallardo Superleggera kein Problem. Daher gibt es den Superleggera gleich mit entsprechender Rennausstattung wie engen und dennoch bequemen Sportschalen, einem Alcantara-Innenraum und dem sequentiellen Schaltgetriebe E-Gear, das sich auf der Rennstrecke mehr zu Hause fühlt als im alltäglichen Straßenverkehr.

So viel Rennsportvergnügen muss aber mit mindestens 208.726 Euro bezahlt werden. Viel Geld für jede Menge Exklusivität und Fahrspaß. Dafür fährt man den wohl besten Lamborghini aller Zeiten. Zumindest bis der neue Lamborghini Murciélago auf die Piste geht.

Alle Fotos: Pressinform

© sueddeutsche.de/pressinform/gf
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