Süddeutsche Zeitung

Kreuzfahrtschiffe:Ein Dampfer mit Gasantrieb

Naturschützer bemängeln regelmäßig, dass Kreuzfahrtschiffe mit Schweröl betrieben werden. Die Reederei Aida lässt jetzt in Papenburg ein Schiff bauen, das mit Flüssiggas fahren soll.

Aida Cruises hat das erste Kreuzfahrtschiff auf Kiel gelegt, das komplett mit Flüssiggasantrieb (LNG) betrieben werden kann. Gebaut wird die Aida Nova in der Meyer-Werft in Papenburg. Ab Dezember 2018 sind die ersten Fahrten des 2600-Kabinen-Schiffs geplant. Auf den bisherigen Flaggschiffen der Aida-Flotte, der Aida Prima und Aida Perla, ist ein Betrieb mit LNG nur im Hafen möglich. Dort wird das Flüssiggas per Lkw angeliefert. Die Aida Nova kann dagegen komplett mit Flüssigerdgas fahren.

Die Themen Umweltschutz und Antriebstechnik sind die größten Herausforderungen der Branche. Deshalb setzen auch andere Reedereien auf LNG. Die Schwesterfirmen Costa, P&O Cruises und Carnival Cruise Line haben bei der Meyer-Werft ebenfalls solche Schiffe in Auftrag gegeben. In Papenburg lässt auch Disney Cruise Line drei LNG-Schiffe bauen. MSC hat bei STX in Frankreich vier Riesenneubauten mit LNG-Antrieb geordert. Hurtigruten wählt bei seinem neuen Expeditionsschiff Roald Amundsen, das 2018 in Dienst gestellt wird, einen etwas anderen Weg: Es ist mit einem Hybrid-Motor ausgestattet, also einer Mischung aus Diesel- und Elektroantrieb.

Der Naturschutzbund Nabu hatte Reedereien in Sachen Umweltschutz immer wieder ein schlechtes Zeugnis ausgestellt und vor allem kritisiert, dass noch viele Schiffe mit Schweröl unterwegs seien. Eine Besserung der Situation sei erst mit den LNG-Schiffen zu erwarten.

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Quelle:
SZ vom 23.09.2017 / dpa
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