So sieht schlaue Verkehrssteuerung aus: Österreich bietet für ein Autobahnteilstück eine günstige Spezial-Maut an, damit Durchgangsreisende nicht die Landstraßen der Region Vorarlberg verstopfen. Die neue "Korridor-Vignette" kostet zwei Euro und gilt auf dem 23 Kilometer langen österreichischen Autobahnabschnitt zwischen der A14 zwischen der deutsch-österreichischen Grenze und der Abfahrt Hohenems kurz vor dem Übergang in die Schweiz. Damit soll die Region rund um Bregenz am östlichen Bodensee von Transitverkehr entlastet werden.
Viele Durchreisende meiden bisher die Autobahn, weil sie sich die Zehn-Tages-Vignette für 7,70 Euro sparen wollen. Wer also zwischen Hin- und Rückfahrt länger als zehn Tage vergehen lässt, spart mit dem neuen "Pickerl" (zwei Mal zwei Euro) ganze 11,40 Euro.
Die Korridor-Vignette kann jeweils am Anfang des Streckenabschnitts bequem vom Auto direkt aus dem Automaten gezogen werden und ist ab dem Zeitpunkt des Kaufs 24 Stunden gültig. Nur Motorräder sowie Personenwagen und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht dürfen sie nutzen.
Die Vignette wird auch nicht verklebt, sondern muss bei Pkw lediglich leicht sicht- und kontrollierbar hinter der Windschutzscheibe abgelegt werden. Das Konzept stellt allerdings nur eine Übergangslösung bis 2013 dar - bis die zweite Röhre des Pfändertunnels fertiggestellt ist.
Wer bereits über eine Jahres-, 2-Monats- oder 10-Tages-Vignette verfügt, muss für den fraglichen Streckenabschnitt zusätzlich keine "Korridor-Vignette" mehr erwerben. Die Jahresvignette für das gesamte Autobahnnetz Österreichs kostet für Pkw 73,80 Euro, für eine zwei Monate gültige Zulassung zahlt man 22,20 Euro. Verstöße gegen die Mautpflicht werden mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 400 Euro geahndet.