Kooperationspartner für Opel:Wer mag Opel?

Kann Opel alleine bestehen oder brauchen die Rüsselsheimer auch in Zukunft Kooperationspartner? Nur: Wer könnte Opel mögen? Eine Spurensuche.

Günther Fischer

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Opel Antara

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Kann Opel alleine bestehen oder brauchen die Rüsselsheimer auch in Zukunft Kooperationspartner? Nur: Wer könnte Opel mögen? Eine Spurensuche.

Chevrolet / Daewoo

2006 präsentiert Opel den Antara - der Wiedereinstieg der Rüsselsheimer in den Allrad-Markt. Das baugleiche Modell von Chevrolet heißt Captiva - und beide Modell laufen bei GM Daewoo in Südkorea vom Band.

Sollte sich Opel also von GM unabhängig machen, müssten vielleicht nur Verträge umgeschrieben werden - und Opel GM für die Fertigung bezahlen. Chevrolet als GM-Marke dürfte als dauerhafter Kooperationspartner aber ausfallen - auch weil Chevrolet selbst mit vielen Kleinwagen-Modellen (Matiz, Kalos, Aveo) in einem ähnlichen Marktsegment mit Opel konkurrenziert.

Kooperationswahrscheinlichkeit: niedrig

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Fiat

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Fiat

Mitte 2008 berichtete Automotive News Europe, dass BMW und Fiat zukünftig bei Kleinwagen zusammenarbeiten wollen. Fiat führt auch Gespräche mit der französischen PSA-Gruppe (Peugeot, Citroen). Mehr ist bisher nicht bekannt.

Für eine Kooperation mit Opel würde die Tatsache sprechen, dass Fiat ohnehin sehr viel extern entwickeln lässt - warum also nicht auch von Opel? Immerhin stehen der Opel Corsa und der Fiat Punto schon auf der gleichen Plattform, weiter könnten ja folgen. Auch Motoren haben die Firmen bereits gemeinsam entwickelt.

Kooperationswahrscheinlichkeit: hoch

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BMW

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BMW

BMW ist, im weltweiten Maßstab, ein kleiner Hersteller. Und er entwickelt mit hohem, das heißt zu teurem Aufwand, seine kleinen Volumenmodelle (Mini, 1er-Reihe). Gerade vor der anhaltenden CO2- und Verbrauchsdebatte könnte Opel hier den Münchnern wunderbar unter die Arme greifen - vor allem bei der Motorenentwicklung. Die aktuelle Kooperation von BMW (Motoren für den Mini) mit der PSA-Gruppe läuft nicht besonders gut, ein zweites Motorenprojekt wurde gerade auf Eis gelegt.

Solche Kooperationen wären für BMW an sich nichts Neues: Die Benzinmotoren der erste Mini-Generation stammten von Tritec, einem Joint Venture mit Chrysler und wurden in Brasilien hergestellt. Und: Carl-Peter Forster, der frühere Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG und heutige Europavorstand von General Motors, ist ein alter BMW-Mann - er war von 1996 bis 1999 Managing Director bei BMW-Südafrika, anschließend als Vorstandsmitglied für die weltweite Produktion verantwortlich. Man kennt sich also.

Eine Kooperation von BMW und Opel hätte zudem den Charme einer deutschen Lösung.

Kooperationswahrscheinlichkeit: mittel

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Daimler

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Daimler

Für den Stuttgarter Autobauer gelten ähnliche Argumente wie für BMW: Die kleinen Modelle der A- und B-Klasse werden zu teuer produziert, auch ist es relativ wahrscheinlich, dass man es bereits bedauert, sich so schnell von weiteren Smart-Modellen (wie zum Beispiel dem Forfour) verabschiedet zu haben - Modelle, die auch bei Daimler den Flottenverbrauch und den CO2-Ausstoß kräftig senken helfen könnten. Gerade beim Bau sparsamer Motoren könnte Opel mit seiner Ecotec-Technik kräftig helfen.

Was gegen eine mögliche Kooperation sprechen könnte, wäre das Image, das gerade Mercedes-Benz gerne und gut pflegt. Nur: Bei der Zusammenarbeit mit Chrysler und Mitsubishi hatte das einst auch nicht weiter gestört.

Kooperationswahrscheinlichkeit: mittel

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SAIC Regal

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Shanghai Automobil Industry Cooperation (SAIC)

Die SAIC ist eine chinesische Gruppe von Herstellern von Autos, Motorrädern und Autoteilen. Sie kooperiert bereits mit GM und VW in China und übernahm Ende 2004 48,9 Prozent des koreanischen Automobilherstellers SsangYong Motor Company. All das geschieht im Rahmen der aktuellen Expansionspolitik des Unternehmens, das sich selbst das Ziel gesetzt hat, bis 2010 zu den sechs weltgrößten Autoherstellern zu gehören.

Die "Kriegskasse" von SAIC ist momentan so gut gefüllt, dass die Chinesen sogar Opel kaufen könnten. Und: Der Insignia, das gefeierte neue Opel-Modell, läuft bei SAIC bereits als Regal (Bild) vom Band.

Kooperationswahrscheinlichkeit: hoch

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Hyundai

Quelle: SZ

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Hyundai Motor Company

Der südkoreanische Autohersteller Hyundai (zu dem seit 1998 auch Kia gehört) wächst seit 1967 langsam, aber stetig - und gehört heute zu den fünf größten der Welt. Das erste Modell war ein Lizenzbau eines Ford Cortina, Anfang der siebziger Jahre kam das erste eigene Modell, der Hyundai Pony.

Im Oktober 2005 wurde zusammen mit den Automobilherstellern DaimlerChrysler und Mitsubishi das Joint-Venture Global Engine Manufacturing Alliance (GEMA) gegründet, das Motoren für die beteiligten Firmen herstellt.

Die Modellpalette der Koreaner ist der von Opel aber zu ähnlich, gute Motoren haben sie, zudem eilt ihnen der Ruf voraus, am liebsten alles selbst machen zu wollen - nein, Hyundai wird Opel nicht in die Arme schließen.

Vergleichbares gilt übrigens für den VW-Konzern mit seinen Marken VW, Audi und Porsche.

Kooperationswahrscheinlichkeit: niedrig

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Toyota

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Toyota

Nach dem Abgang des Chefs und strengen Kostensenkers Katsuaki Watanabe, nach Qualitätsproblemen und nach drastischen Produktionskürzungen in den vergangenen Monaten will der Autobauer Toyota ab Mai wieder mehr Fahrzeuge in Japan herstellen. Toyota habe die Lagerbestände verkleinert, zudem stehe der Start neuer Modelle an, sagte ein Unternehmensprecher zur Begründung.

Für eine Zusammenarbeit mit Opel gibt es so gut wie keine Indizien: Toyota hat weltweit Produktionsstätten, Modelle aller Größen und Gattungen selbst im Portfolio und zudem eine Firmenkultur, die sich mit der von Opel aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gut vertragen würde.

Kooperationswahrscheinlichkeit: niedrig

Foto: rtr

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