Der Beitrag ist ähnlich wie bei der Haftpflicht unter anderem von Typ- und Regionalklasse, vom Alter des Fahrzeugs und vom Abstellort, von der Fahrleistung und vom Alter des Versicherungsnehmers sowie von dessen Schadenfreiheitsklasse abhängig, die sich aus der Zahl der unfallfreien Jahre ergibt. Wer die Versicherung nach einem Unfall in Anspruch nimmt, wird in eine neue Schadenfreiheitsklasse eingestuft und muss mit einer höheren Versicherungsprämie rechnen.
Wann lohnen sich die vergleichsweise hohen Kosten für den Rundum-Schutz der Vollkasko-Versicherung? "Sie ist vor allem angemessen für Neuwagen in den ersten drei oder vier Jahren nach Anschaffung und für hochwertige Fahrzeuge", sagt BdV-Expertin Bianca Boss und ergänzt: "Empfehlenswert ist sie auch, wenn das Auto mit einem Kredit finanziert wird." Nach einem Totalschaden kann der Kredit abgelöst und ein neues Fahrzeug finanziert werden. Versicherungsfachmann Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg macht die Versicherungsentscheidung an einem ganz praktischen Beispiel fest: "Ich sollte mir überlegen, welche Konsequenzen es für mich hat, wenn mein Auto morgen im Graben liegt." Bin ich sofort auf ein neues Fahrzeug angewiesen, weil ich es beispielsweise für den Weg zur Arbeit nutze? Und wie könnte ich es finanzieren? Interessant kann eine Vollkasko auch für Fahrzeughalter mit einer günstigen Schadenfreiheitsklasse sein: "Die Vollkasko wird dann fast so günstig wie die Teilkasko", sagt Grieble.
Die eigene Versicherungsentscheidung sollten Autofahrer regelmäßig überprüfen. Der Wert eines Fahrzeugs sinkt im Laufe der Jahre - je nach Modell kann das sehr schnell gehen. Und bei einem Auto, das gerade noch 3000 Euro wert ist, steht eine Versicherungsprämie von 1000 Euro in keinem Verhältnis.