Kawasaki VN 1700 Voyager:Sitzgruppe auf Rädern

Mit der VN 1700 Voyager will Kawasaki im angestammten Revier von Harley-Davidson wildern, zeigt im Vergleich aber Defizite.

Ulf Böhringer

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Kawasaki VN 1700 Voyager

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Mit der VN 1700 Voyager will Kawasaki im angestammten Revier von Harley-Davidson wildern, zeigt im Vergleich aber Defizite.

Wer sich in Deutschland für Luxustourer mit nur zwei Zylindern entscheiden will, kommt an Harley-Davidson praktisch nicht vorbei. Denn sowohl die ...

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... Japaner als auch BMW versuchen sich in dieser kleinen Nische mit Vier- oder Sechszylinderbikes. Im Rest der Welt ist das anders - und eben daran hat sich Kawasaki mit der neuen Baureihe VN 1700 orientiert.

Spitzenmodell ist die rund 18.000 Euro teure Variante namens Voyager (Bild).

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Auch wenn die VN 1700 Voyager deutlich billiger ist als das Vorbild Ultra Classic aus dem Hause Harley: Große Stückzahlen erwartet in Deutschland selbst Kawasaki nicht. Doch Exklusivität ist ja bekanntlich ebenfalls ein Wert; zudem darf man von einem neuen Modell auch technischen Fortschritt erwarten.

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Und der Aufwand des Kawa-V2 mit stattlichen 1700 Kubik Hubraum ist beträchtlich: vier Ventile, elektronische Drosselklappenbetätigung, Semi-Trockensumpfschmierung.

Das Drehmoment-Gebirge gipfelt in fetten 136 Newtonmeter bei nur 2750 Umdrehungen, doch leider fehlt es angesichts des Fahrzeuggewichts von 406 Kilogramm ein wenig an Leistung: 73 PS (54 kW) sind nicht gerade üppig - auch wenn das Konzept der Voyager nun wahrlich nicht zum schnellen Fahren reizt.

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Allerdings geht der wassergekühlte Motor weitaus kultivierter zu Werke als der des Gegenstücks aus den USA - statt Löwengebrüll ist Katzenschnurren angesagt.

Und während bei den Harleys die Vibrationen traditionell kernig sind, geht es auf der großen Kawa eher dezent zu; wohl komponiert sind sie in beiden Fällen.

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Auf Augenhöhe mit der Ultra liegt die VN auch in puncto Fahrwerk und Bremsen, wobei die sehr mäßige Schräglagenfreiheit der VN auf ruppigerem Untergrund zu manchem unfreiwilligen Bodenkontakt führt.

Das ABS der Kawa ist mit einem Kombi-Bremssystem gekoppelt, das seine Sache sehr gut macht.

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Meist sind die Besitzer eines solchen Tourer-Brockens mit Sozia unterwegs. Und unter diesen Bedingungen ist die Voyager trotz sehr guter Federung, einwandfreiem ...

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... Windschutzes, besten Platzverhältnissen und komfortablen Sitz-Arrangements im Vergleich zu Harley nur zweiter Sieger: Die Zuladung ist mit nur ...

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... 168 Kilo deutlich zu gering. Wer verchromtes Plastik von echtem Chrom unterscheiden kann, findet zwar einen der Gründe für den günstigen Kawa-Preis, fragt sich aber auch, warum die Fuhre dennoch so schwer geworden ist.

Alles in allem hat die Kawasaki VN 1700 das Niveau der Ultra Classic absolut erreicht, mehr aber auch nicht. Was im Umkehrschluss zeigt, dass ...

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... dieses Harley-Modell technisch weitaus aktueller ist als seine traditionelle Anmutung suggeriert. Vermutlich hat Kawasaki seine VN-Entwicklung an der vorletzten, bis 2008 gebauten Ultra-Generation ausgerichtet - und der ist sie in der Tat klar überlegen.

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Noch schwieriger wird es für die 1700 Voyager aber mit Beginn des Modelljahres 2010. Denn Harley hat auf die neue Konkurrenz sofort reagiert und erst vor wenigen Tagen eine neue Ultra-Version vorgestellt, die nicht nur ...

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... weit besser ausgestattet ist, sondern mit einem 1690 Kubik großen V2-Aggregat das bisherige Hubraum-Manko von rund 115 Kubikzentimeter ausgleicht und zudem ein gutes Stück leistungsstärker ist.

Zwar wird die neue Ultra Limited ihren errungenen Vorsprung, wie von den Amerikanern gewohnt, auch im Preis dokumentieren - das aber könnte dann der Schlüssel zum Kawasaki-Erfolg sein.

Text: Ulf Böhringer Alle Fotos: Kawasaki

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