Die Autos wurden schneller und schneller, der Nürburgring blieb trotz der Umbauten gefährlich - zu gefährlich. Bevor das Rennen 1976 startete, stand bereits fest, dass die Formel 1 die Strecke verlassen und nach Hockenheim wechseln würde. Niki Lauda, der amtierende Weltmeister, wollte aus Sicherheitsgründen aber auch im letzten Nürburgring-Grand-Prix einen Fahrerboykott durchsetzen. Er erhielt allerdings keinen Rückhalt bei seinen Kollegen, das Rennen fand statt. Und die Fans, blind vor Liebe und Loyalität ihrem Ring gegenüber, sahen in Lauda, dem Nürburgring-Kritiker, ein neues Feindbild.
Was dann passierte, wissen nicht nur Motorsportfans. Im Rennen verunglückte Lauda schwer, als er kurz vor dem Abschnitt Bergwerk in einer Linkskurve die Kontrolle über seinen Ferrari verlor. Andere Fahrer mussten ihn aus dem brennenden Wrack befreien, weil die Rettungskräfte wegen der weiten Wege am Nürburgring sehr lange brauchten, um an der Unfallstelle einzutreffen. Der Österreicher erlitt nicht nur schwere Verbrennungen, sondern atmete auch giftige Dämpfe ein. Nicht nur Mediziner waren erstaunt, als Lauda nur 42 Tage nach seinem Unfall beim Italien-GP in Monza wieder im Formel-1-Ferrari saß.