Jaguar XK8 CoupéMit Twiggy im Fond

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Sportwagen-Erlebnis mit geschmeidigem V8-Motor

(SZ vom 16.07.1997) Für viele ist der E-Type der Inbegriff des Jaguars - ob heute in Erinnerung an alte Zeiten, als man sich in den frühen 60er Jahren am Fenster des Showrooms - hießen die damals auch schon so? - in der Briennerstraße die Nase platt gedrückt hat, oder wenn ein Exemplar bei Sonnenschein die Leopoldstraße rauf- und runterfährt. Einer Sache kann sich ein E-Type-Fahrer gewiß sein: begeisterte Blicke wird sein Wagen auf sich ziehen.

Neue Jaguar-Karosserien mögen vielleicht nicht so extravagant sein, aber den aristokratischen Hauch von Eleganz und Geschmeidigkeit strahlen sie nach wie vor aus. Mag sein, daß sich die Engländer einfach einer ihrer liebenswertesten Eigenschaften besonnen haben - der Exzentrik - und einem neuen Wagen mal wieder ein Blechkleid verliehen haben, das neugierig macht. Seit Oktober 1996 ist nun der Jaguar XK8 als Coupé auf deutschen Straßen unterwegs - wenig später folgte auch schon das passende Cabriolet. In Erinnerungen schwelgend, betrachtet man die Frontpartie des Wagens, fühlt sich ein bißchen an den E-Type erinnert und ist glücklich. Man schreitet die überaus elegante Seitenlinie des Wagens ab - und nun? Das (böse) Erwachen kommt leider am Ende des Wagens. Wem ist nur diese Interpretation eines Hecks eingefallen? Mollig sieht der XK8 von hinten aus, etwas unproportioniert - einfach gesagt: japanisch.

Nun aber weg vom einzig Unangenehmen, das dieses Coupé in sich birgt, denn im Inneraum scheint die Welt wieder in Ordnung. Gediegende Materialien wie Leder, Holzapplikationen (jeweils optional) und hochwertiger Kunststoff lassen einen zufrieden in die straff und dennoch bequem gepolsterten Sitze gleiten. Trotz der schnittigen Coupéform finden auf den vorderen Plätzen auch hochgewachsene Menschen ausreichend Platz für Kopf und Beine. Auf die beiden hinteren Sitzen sollte man eigentlich keinem Menschen bitten, denn wer nicht so gelenkig ist wie eine Schlangenfrau, so schlank wie Twiggy und so klein wie Inge Meysel sitzt dort unter Garantie nicht gut.

Etwas positives hat das Heck allerdings doch. Es offeriert unter dem Kofferraumdeckel einen Stauraum, der es möglich macht, Gepäck für eine Urlaubsreise mitzunehmen und dabei nicht auf die neueste ausladende Hutkreation für Ascot verzichten zu müssen. Einer längeren Reise steht auch dank der Motorisierung nichts entgegen. Das formschöne Coupé wird von einem V8-Aggregat angetrieben, das über einen Hubraum von 4,0 Liter und eine Leistung von von 209 kW (284 PS) verfügt. Dieser neuentwickelte Achtzylinder gehört zweifellos zu den besten Triebwerken seiner Klasse - wer mehr Raum zur Verfügung haben möchte, kann sich bereits auf den Herbst freuen, wenn die V8-Limousine bei den Händlern steht. Folgende Werte seien noch genannt: 251 km/h Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 6,8 Sekunden.

Bei der Ausstattung braucht der XK8-Fahrer auf nicht viel zu verzichten - genaugenommen braucht er auf nichts zu verzichten, schließlich ist nicht nur die Serienausstattung sehr umfangreich; auch die Extras können das Erscheinungsbild verändern und den Grundpreis von 114 700 Mark durchaus in die Höhe treiben. Rundum betrachtet ist das XK8 Coupé ein eleganter, bequemer Reisewagen, der für zwei Personen Freiraum für eine längere Unternehmung bietet und ein völlig streßfreies Dahingleiten verspricht.

Von Marion Zellner

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