IAA 2009:Bunte Mischung

Auch wenn einige Hersteller abgesagt haben: Die IAA lockt wieder mit wichtigen Kompaktmodellen, Sportwagen, Luxuskreuzern und Familienkutschen. Ein erster Überblick von A bis Z.

Sebastian Viehmann

AMG wird als Highlight der Messe seinen ersten eigenen Sportwagen präsentieren. Der Mercedes SLS AMG ist eine Reminiszenz an den Flügeltürer-SL aus den fünfziger Jahren. Bei ersten Testfahrten auf dem Sachsenring konnte man sich schon davon überzeugen, dass der 571 PS starke Flitzer ein reinrassiger Sportwagen ist und nicht nur ein schneller Cruiser. Mit Preisen um 160.000 Euro wird der SLS für viele ein Traum bleiben. Geplant ist außerdem eine Version mit reinem Elektroantrieb.

IAA 2009 BMW 5er GT

Ebenfalls auf der IAA zu sehen: der Schrägheck-Riese BMW 5er GT

(Foto: Foto: oh)

Einen ziemlichen Menschenauflauf dürfte es auch vor dem Stand von Audi geben, denn dort soll der R8 Spider seine Premiere feiern. Die offene Version des Mittelmotor-Renners soll 2010 in den Handel kommen. Als Deutschlandpremiere zeigt Audi zudem den A5 Sportback.

Wer in der Wirtschaftskrise seinen Reichtum nicht verloren hat, sollte bei Bentley vorbeischauen. Zum 90. Geburtstag der Marke gönnen sich die Briten ein völlig neues Modell. Details gibt es einen Monat vor der Messe beim Concours d'Elegance in Pebble Beach, Kalifornien. Mit seinem kommenden Luxuskreuzer will Bentley den "Grand Touring Spirit" wieder einfangen, der in den zwanziger Jahren das Markenimage geprägt hat.

BMW rundet seine SUV-Modellpalette nach unten ab und zeigt in Frankfurt den X1. Mit 4,46 Metern Länge und 1,5 Tonnen Gewicht ist der X1, der auf der Plattform des 3er Touring entwickelt wurde, ein gutes Stück kleiner als der X3. Mit einem Verbrauch um 5,2 Liter beim Basisdiesel soll der X1 zudem einer der sparsamsten Vertreter der SUV-Gattung werden. Ebenfalls zu sehen ist der aus Genf bekannte Schrägheck-Riese 5er GT. Und vielleicht verrät BMW in Frankfurt ja auch noch ein paar Details zum geplanten Elektroauto "Megacity Vehicle".

Citroën - Jaguar

Bei Citroën wird der neue C3 alle Blicke auf sich ziehen. Bislang verkaufte sich der kleine Franzose schon zwei Millionen Mal, ab November 2009 soll die jüngste Version daran anknüpfen. Charakteristisch und gleichzeitig typisch französisch ist die riesige Frontscheibe mit dem passenden Namen Zenith, die sich fast bis zur B-Säule zieht. Der Wagen ist 3,94 Meter lang, hat einen 300 Liter großen Kofferraum und soll mit einem 90 PS starken Dieselmotor besonders wenig Kraftstoff verbrauchen.

Bei Hyundai gibt es den ix35 zu bewundern, das Nachfolge-SUV des Tucson. Außerdem haben die Koreaner den Santa Fe überarbeitet. Einen weiteren Schwerpunkt bei Hyundai werden umweltfreundliche Sparmodelle darstellen.

Echte Neuheiten bei Ferrari haben Seltenheitswert, deshalb ist der 458 Italia eine kleine Sensation. Der Nachfolger des F430 ist ein zweisitziger Berlinetta, dessen betörend schönes Kleid natürlich von Pininfarina entworfen wurde. Angetrieben wird die 4,5 Meter lange Flunder von einem Fünf-Liter-V8-Motor mit 570 PS und einem maximalen Drehmoment von 540 Newtonmetern. Die Tachonadel kommt erst bei 325 km/h zum Stehen, die Kraftübertragung übernimmt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Besonders nobel gibt man sich bei Jaguar. Der runderneuerte XJ bricht radikal mit dem Design des Vorgängers und orientiert sich mit seinem coupéhaften Auftritt weniger an Mercedes S-Klasse oder 7er BMW als vielmehr an Quattroporte und Panamera. Das Einstiegsmodell hat einen Dreiliter-Diesel unter der Haube und soll 76.900 Euro kosten.

Land Rover - Opel

Weniger schnittig-elegant, dafür umso kerniger geht es bei Land Rover zu. Kurz vor dem 40. Geburtstag des Range Rover wird das Markenflaggschiff überarbeitet und bekommt unter anderem einen neuen V8-Kompressormotor mit fünf Litern Hubraum. Zur IAA werden außerdem die beiden Defender-Sondermodelle "Fire" und "Ice" präsentiert, die in auffälliger orangefarbener bzw. weißer Lackierung daherkommen. Dazu gibt es LED-Rückleuchten und robuste Frontmasken mit Klarglas-Scheinwerfern, die das Land Rover Urgestein einen Hauch moderner wirken lassen.

Mazda setzt auf sportliche Leichtigkeit. Ein Blickfang der Messe wird der MX-5 Superlight werden. Die Sportwagenstudie erinnert ein wenig an den SLR Stirling Moss - auf Windschutzscheibe und Dach muss der Pilot verzichten, dafür gibt es schicke Schutzbügel hinter den Sitzen und viel Leder im Innenraum. Mit zahlreichen Diätmaßnahmen hat Mazda das Gewicht des Wagens auf unter eine Tonne gedrückt, so dass der 1,8-Liter-Vierzylinder mit 126 PS unter der Haube für flotte Fahrleistungen ausreichen sollte. Außerdem zu sehen ist die Facelift-Version des Wankel-Sportlers RX-8. Ein paar optische Retuschen und der überarbeitete Motor sollen dem viertürigen Exoten-Flitzer neues Leben einhauchen.

Maserati dürfte die offene Version des Gran Turismo im Gepäck haben. Seitdem der GT Spyder eingestellt wurde, warten die Fans der Dreizack-Renner schon sehnsüchtig auf neues Freiluft-Vergnügen.

Bei Mercedes dreht sich das T-Modell der E-Klasse auf dem Präsentierteller. Trotz der stattlichen Länge von 4,9 Metern sieht der große Kombi recht dynamisch aus. Im Vordergrund steht jedoch der Alltagsnutzen: Mit maximal 1950 Litern Laderaum bei umgelegten Sitzen wird der Benz-Kombi zum Allesfresser. Serienmäßig sind die elektrisch schließende Heckklappe und ein Faltladeboden an Bord.

Eins der wichtigsten Autos der Messe ist der neue Astra von Opel. Der Golf-Konkurrent hat eine Gesamtlänge von 4,42 Metern - satte 17 Zentimeter länger als das Vorgängermodell - und erreicht fast schon die Dimensionen der C-Klasse von Mercedes. Das Leistungsspektrum der Motoren reicht von 95 PS bis zu 160 PS. Neben der Sportversion Astra OPC wird auch eine ecoFLEX-Sparversion mit besonders niedrigem Verbrauch zur Familie stoßen.

Peugeot - VW

Peugeot hat das Sport-Coupé RCZ im Gepäck. Auf der IAA 2007 war der 2+2-Sitzer bereits als Show Car zu bewundern, nun bringen die Franzosen die fertige Serienversion mit nach Frankfurt. Außerdem stellt Peugeot den neuen Kompaktvan 5008 vor. Die 4,53 Meter lange Familienkutsche hat wahlweise fünf oder sieben Sitze und steht im Spätherbst bei den Händlern.

Bei Renault könnte ein Elektroauto im Mittelpunkt der Messe stehen. Schließlich konnte man bereits erste Testrunden in der Elektroversion des Kangoo BeBop drehen, und Kooperationspartner Nissan hat mit dem Leaf kürzlich in Japan das erste Elektromobil des Konzerns vorgestellt, das in die Massenproduktion gehen soll.

Skoda stellt dem T-Modell von Mercedes eine günstige Alternative zur Seite: Der Superb Kombi wird einer der größten Lademeister seiner Klasse werden.

Konzernmutter VW hat ebenfalls Neues im Gepäck. Die R-Varianten von Scirocco und Golf bedienen die PS-Fans, während die Zweitürer-Version des Polo nebst einer verbrauchsoptimierten BlueMotion-Version den Geldbeutel beim Tanken schont.

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