IAA 2009: Porsche 911 Turbo:Schneller sparen

Porsche schlägt mit dem neuen 911er Turbo gleich doppelt auf: Auf der IAA präsentieren die Zuffenhausener ihren Spitzen-Sportler gleich als Coupé und als Cabrio.

Jürgen Wolff

Zum ersten Mal in der 35-jährigen Geschichte des Porsche 911 Turbo haben die Stuttgarter das Triebwerk der nun 7. Generation von Grund auf neu entwickelt. Die 368 kW / 500 PS Leistung (20 PS mehr als bisher) aus dem 3,8-Liter-Sechszylinder stammen nicht nur vom hauseigenen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Die Ingenieure haben nun auch dem Turbo-Motor eine Benzindirekteinspritzung verpasst, als Option gibt es auch das siebenstufige Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) an, das schon in der "normalen" 911er-Baureihe für exzellente Fahrwerte und gleichzeitig erstaunliche Benzineinsparungen sorgt.

IAA 2009: Porsche 911 Turbo: Nicht ganz oval: die neuen Auspufftöpfe des neuen Porsche 911 Turbo

Nicht ganz oval: die neuen Auspufftöpfe des neuen Porsche 911 Turbo

(Foto: Foto: oh)

Bei Fahrzeugen mit Doppelkupplungsgetriebe bietet Porsche als Alternative zum Serienlenkrad mit den Gangwahl-Tasten nun endlich auch ein Dreispeichen-Lenkrad mit Schalt-Paddles an. Die beiden Wippen sind fest links und rechts am Lenkrad montiert: rechts wird hoch, links runter geschaltet. In Verbindung mit dem optional bestellbaren Sport-Chrono-Paket-Turbo gibt es auf dem Lenkrad zudem integrierte Anzeigen für die Launch Control sowie für den Sport-/Sport Plus-Modus.

Die Kombination von Getriebe und Direkteinspritzung, schwärmen die Marketingleute bei Porsche, "ermöglicht ein neues Niveau an Effizienz, Agilität, Ansprechverhalten und Fahrleistungen".

Laut Porsche begnügt sich der neue Turbo-Boxer je nach Konfiguration des Fahrzeugs mit einem Normverbrauch von 11,4 bis 11,7 Liter SuperPlus auf 100 km. Das entspricht beim CO2-Ausstoß einer Einsparung von knapp 18 Prozent, beim Verbrauch von rund elf Prozent gegenüber dem Vorgänger. Und Euro 5 ist auch noch drin.

Angesichts der Bedeutung des US-Marktes für Porsche weist der Hersteller auch darauf hin, dass der Turbo die Verbrauchsgrenzwerte der "Gas Guzzler Tax" deutlich unterschreite - besonders durstige Autos werden in den Staaten mit dieser Säufer-Steuer bestraft.

20 PS mehr, moderate Preiserhöhung

Auch wenn die Verbrauchsdiskussion selbst an Porsche-Kunden nicht spurlos vorübergegangen ist - die dürften andere Zahlen mehr interessieren. Also bitte: Der neue Turbo beschleunigt laut Werksangaben in 3,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Das wäre eine glatte halbe Sekunde schneller als bisher und rennt zum Beispiel jedem Serien-Ferrari davon. Auch die erreichbare Höchstgeschwindigkeit ist von 310 km/h noch einmal leicht auf 312 km/h gestiegen.

Um so viel Kraft auch mit vier Rädern auf die Straße zu bringen, haben die Porsche-Ingenieure die Fahrdynamik weiter verbessert. Der geregelte Allradantrieb PTM und das Porsche Stability Management PSM wurden demnach weiter entwickelt und werden nun unterstützt von einem neuen System, das Porsche nach Art des Hauses "Porsche Torque Vectoring" (PTV) getauft hat. PTV soll das Antriebsmoment angepasst an die jeweilige Fahrsituation auf die Räder an der Hinterachse bringen. Das, versprechen die Stuttgarter, "steigert die Agilität und die Lenkpräzision nochmals und sorgt damit für weiter erhöhten Fahrspaß".

Weniger Spaß macht der Verkaufspreis: Wer den 911er mit der Kraft des Turbos fahren will, muss mindestens 145.871 Euro hinlegen - eine in diesen Kategorien eher schon moderate Erhöhung von 2863 Euro zum aktuellen Turbo. Das Cabrio wird ab 157.057 Euro kosten - 3101 Euro mehr als bisher. Erstmals präsentiert werden beide Modelle in Frankfurt auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 17. bis 27. September. Verkaufsstart ist für Deutschland der 21. November 2009.

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