Süddeutsche Zeitung

Hyundai i30:Kompakte Gefahr

Korea greift die europäische Kompakt, sprich: Golf-Klasse an. Und das im Doppelpack. Nach dem Kia Cee´d wird im Spätsommer der neue Hyundai i30 auf den Markt kommen. Er basiert auf der gleichen Plattform - und ist gut gerüstet.

Von Stefan Grundhoff

Der neue koreanische Golf-Konkurrent wird nach einer kurzen Anlaufphase mit Startfahrzeugen aus dem Heimatland vom Frühjahr 2006 an im tschechischen Nosovice produziert. Das neue Hyundai-Werk ist dabei gerade einmal 60 Kilometer von der Produktionsstätte des verwandten Kia Cee'd in der Slowakei entfernt. Praktisch: Zahlreiche Zulieferbetriebe haben sich zwischen beiden Fabriken angesiedelt.

Der Hyundai i30 kehrt in Genf zu seiner erfolgreichen Geburtsstätte zurück. Bereits auf dem vergangenen Salon hatte die Studie - noch unter dem Namen Arnejs - bei ihrer Premiere für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Die Jahre, als Konkurrenten aus Korea nur durch günstige Preise auf sich aufmerksam machen konnten, sind lange vorbei.

So muss der unter Hyundais europäischem Chefgestalter entstandene Fünftürer denn auch keinen Vergleich zu VW Golf, Opel Astra und Ford Focus scheuen. "Der i30 bietet ein dynamisches und sportliches Styling, ohne den Chic und die elegante Anmutung der Studie Arnejs zu vernachlässigen", so Thomas Bürkle, Hyundai-Europa-Chefdesigner, "wegweisend für das Hyundai-Design ist beim i30 eine Wellenlinie, die sich wie ein Bogen über das vordere Rad spannt und dann wie eine Gerade zum Heck weiterläuft."

Mut zum Schwung

Das elegante Design des Konzeptmodells Arnejs konnte Hyundai weitgehend in das Serienmodell i30 transferieren. Neben der schmalen Chromspange mit dem integrierten Hyundai-Logo fallen an der tief nach unten gebogenen Front die weit in die Kotflügel gezogenen Frontscheinwerfer und die markante Schürze mit einem zweiten Lufteinlass und Nebelscheinwerfern auf.

Auch von der Seite und am Heck sieht man die große Ähnlichkeit zur Arnejs-Studie. Während die Charakterlinie nahezu geradlinig Blinkerelement und Rückleuchte verbindet, verjüngt sich die Fensterlinie in Richtung Dachkante nach oben. Der klar gezeichnete Rücken im Styling des 1er-BMW wird von mandelförmigen Leuchteinheiten und dem tief in die Heckschürze versetzten Kennzeichenhalter dominiert.

Mit seiner Länge von 4,25 Metern liegt der Hyundai i30 an der Spitze des umkämpften Kompaktklasse-Segments. Durch den 2,65 Meter langen Radstand soll der Innenraum insgesamt bis zu fünf Passagieren bequemen Platz bieten. Das Kofferraumvolumen liegt bei mindestens 340 Litern.

Im Spätsommer startet Hyundais i30 mit drei Benzin- und drei Dieseltriebwerken zwischen 90 und 140 PS.

Nachdem auf der IAA im September die Kombiversion ihre Weltpremiere feiert, wird das Familienmodell noch Ende 2007 als zweite Karosserieversion auf den Markt kommen. Im Gespräch sind mittelfristig zudem sowohl ein Van in der Touran- und Zafira-Liga, als auch ein viersitziges Cabriolet mit Stoffdach. "Dazu ist jedoch noch keine endgültige Entscheidung gefallen", sagt Gerry Dorizas, zweiter Vice President bei Hyundai Motor Europe.

15.000 Euro aufwärts

Der Basispreis des von August an in vier Ausstattungsvarianten erhältlichen i30 dürfte bei rund 15.000 Euro liegen. Im Gegensatz zu seinem Cousin Kia Cee'd gibt es jedoch nicht fünf bzw. sieben Jahre Garantie, sondern gerade mal drei.

"Im ersten vollen Jahr wollen wir vom neuen i30 in Deutschland mindestens 20.000 Fahrzeuge verkaufen", gibt sich Hyundai-Geschäftsführer Karl-Heinz Engels selbstbewusst: "Zusammen mit Kia wollen wir in den nächsten Jahren in die Top-5 aufsteigen. Das schafft man nur mit einem starken Modell im C-Segment." Sprich: in der Golf-Klasse.

Mit dem i30 führt Hyundai übrigens weltweit eine neue Nomenklatur ein. Die bisherigen Namen wie Sonata, Atos und Accent werden von einer alphanumerischen Bezeichnung abgelöst. Trägt die Kompaktklasse künftig den Namen i30, so steht am unteren Ende der kommende Atos-Nachfolger als i10, und als Topmodell mit dem i50 sozusagen die nächste Grandeur-Generation. Die Geländefahrzeuge Santa Fé und Tucson indes behalten zunächst ihre charakteristischen Namen.

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