Hyundai i30:Die Ausfahrt des Staunens

Lesezeit: 2 Min.

Der kompakte Hyundai überrascht gewaltig - nur die Optik hätte mutiger ausfallen dürfen.

Günther Fischer

Saft & Kraft Es ist die Ausfahrt des Staunens: Der 1.6-CRDi-Motor mit seinen 85 kW (116 PS) präsentiert sich beeindruckend spontan, setzt selbst einen kleinsten Druck aufs Gaspedal sofort in Vortrieb um. Dabei sind die offiziellen Werksangaben gar nicht so berauschend: Eine Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in langen 11,6 Sekunden sind allenfalls Mittelmaß.

Wirkt vor diesem Hintergrund geradezu modern: der Hyundai i30. (Foto: Foto: Hyundai)

Darauf kommt's aber eigentlich nicht an - weil das subjektive Gefühl ein ganz anderes ist: Stets scheint genügend Kraft zur Verfügung zu stehen (sie tut es auch), und ein Höchsttempo von knapp 190 km/h reicht auf unseren überfüllten Autobahnen allemal. Was allerdings richtig Laune macht, ist ein Verbrauch, der immer unter fünf Litern blieb (genau: 4,9 l) sowie ein CO2-Ausstoß, der bei 125 g/km liegt (Werksangabe). Damit ist der kompakte Koreaner jetzt schon knapp an der von der EU demnächst geforderten 120-Gramm-Grenze. Es ist fast müßig, hinzuzufügen, dass er sich in der Stadt als sehr wendig und übersichtlich zeigt - ein knackiges Getriebe, eine erstaunlich direkte Lenkung und ein prima Fahrwerk machen's möglich. Einzig ein sechster Gang wäre manchmal schön gewesen.

Stuss & Genuss Stuss? Fehlanzeige. Ein Genuss ist aber der so klar erkennbare Wille zur Qualität - selbst in den Details. Das Cockpit weist keine Extravaganzen auf, die Verarbeitung ist mehr als konkurrenzfähig. Die Bedienung der diversen Schalter und Knöpfe ist selbsterklärend, logisch angeordnet sind sie noch dazu. Selbst an den Kleinkram ist gedacht: Ablagen gibt's genügend.

Dass der in Europa designte und gebaute Koreaner auch rundum gut ausgestattet ist, scheint fast schon selbstverständlich: elektrische Fensterheber, sesch Airbags, der Schleuderverhinderer ESP, ABS, Klimaanlage und Soundsystem sind immer mit dabei.

Hyundai i30
:Die Nomenklatur einer neuen Zeit

Mit dem i30 hat Hyundai ein ganz erstaunliches Auto am Start.

Family & Friends 2,64 Meter Radstand sind in der Kompaktklasse ein Wort. Das reicht, um bis zu fünf Insassen sehr bequem durch die Gegend zu kutschieren. Der Kofferraum fasst 340 Liter, lässt sich zudem über die 60:40 geteilte Rückbank auf bis zu 1250 Liter vergrößern. Das wiederum reicht für jede größere Reise oder jeden Familienausflug. Das juvenile Unterhaltungsbdürfnis dagegen bedient die iPod-Schnittstelle.

Wunsch & Wirklichkeit Mit dem i30 hat Hyundai die Kompaktklasse natürlich nicht neu erfunden, aber die Hausaufgaben erstaunlich gut erledigt: Der ganze Auftritt des Koreaners ist stimmig bis ins Detail. Zur Vermeidung der doch etwas gegebenen Unscheinbarkeit und zur völligen Eigenständigkeit fehlen eigentlich nur ein paar optische Frechheiten, etwas Mutiges mit Wow!-Effekt.

Gut ... ... ist der nahezu ansatzlose Sprung in bessere Qualitätsklassen. Aber ... ... schade, dass - noch - kaum jemand bemerkt, was für ein prima Auto da über unsere Straßen rollt. Also ... Etwas mehr Frechheit, etwas mehr Pfiff - und der Koreaner könnte so manchem europäischen Konkurrenten eine lange Nase drehen (und die Nähe zum Konzernbruder Kia Cee'd noch besser verschleiern).

Huyndai i30 1.6 CRDi: 85 kW (116 PS); max. Drehmoment: 255 Nm bei 1900-2750 U/min; 0-100 km/h: 11,6 s; Vmax: 188 km/h; CO2: 125 g/km; Dieselpartikelfilter; Testverbrauch: 4,9 l; Grundpreis: 17.290 Euro (Classic-Ausstattung)

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