Großglockner-Hochalpenstraße:Den Kehren zu Ehren

Vor 75 Jahren wurde die Großglockner-Hochalpenstraße eröffnet.

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Vor 75 Jahren wurde die Großglockner-Hochalpenstraße eröffnet. Seither sind auf der Alpenpanorama-Straße rund 50 Millionen Menschen gezählt worden.

Groß-Tat: Über 48 Kilometer und 27 Kehren schlängelt sich sich Glockner-Straße durchs Gebirge. Fünf Jahre dauerten seinerzeit die Bauarbeiten bis zur Eröffnung im August 1935.

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Am 3. August 1935 wurde die Großglockner-Hochalpenstraße durch den österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas feierlich eröffnet.

Der Kostenaufwand war enorm: 26 Millionen Schillinge. Wie stets bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung explodierten prompt die Kosten - diese machten 14 Prozent der Summe aus, die Österreich zwischen 1930 und 1935 insgesamt für den Straßenbau ausgab.

Unser Foto zeigt die Wagenkolonne der Diplomaten und Journalisten im Gefolge des Bundespräsidenten während der Eröffnungsfahrt am Törigrat, am 3. August 1935 (im Hintergrund: das Fuschler Törl).

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Im Schnitt wühlten sich zwischen 1930 und 1935 an jedem Tag 3200 Arbeiter in die Hänge des mächtigen Gebirges. Sie sprengten eine halbe Million Kubikmeter Fels aus den Flanken der Hohen Tauern, schaufelten und baggerten noch einmal so viel Erdreich aus dem Weg und befestigten die Straße mit 115.00 Kubikmeter Mauerwerk.

Der Bau der Straße war von hohem symbolischen Wert für das nach dem Ersten Weltkrieg zum Kleinstaat degradierte Österreich. Und der damalige Bundespräsident Wilhelm Miklas ernannte die Trasse denn auch zum "Symbol unseres Lebensmutes".

Im Bild: das Fuschler Törl heute

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Bei der Eröffnung am 3. August 1935, feierte sich das Land (Bild). Redner priesen die Kühnheit des Bauwerks und schwärmten von einem "Akkord von Kunst und Natur".

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Von Beginn an war klar, dass die Straße nur geringe wirtschaftliche Bedeutung als Transitroute über den Alpenhauptkamm haben würde. Und so zielte das Projekt bereits in der Planungsphase in den frühen zwanziger Jahren darauf hin, die Alpen für Touristen zu erschließen.

Im Bild: Oberster Parkplatz der Glocknerstrasse nach der Eröffnung der Großglockner-Hochalpenstraße. Photographie.

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Heute fahren jährlich etwa 270.000 Busse, Autos und Motorräder über die Glockner-Straße. Knapp eine Million Menschen rollen so im Jahr übern Berg - seit der Eröffnung der Straße vor 75 Jahren sind rund 50 Millionen gezählt worden.

Und für die meisten von ihnen sind die 47,8 Kilometer zwischen Bruck im Salzachtal und Heiligenblut in Kärnten purer Selbstzweck.

Im Bild: Parkplatz auf der Edelweiß-Spitze, 2008

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Schon einen Tag nach der offiziellen Eröffnung der Straße im August 1935 offenbarte sich symbolhaft, dass die Straße vor allem dem Freizeitspektakel dienen sollte - man organisierte den Großen Bergpreis, ein Rennen für Automobile und Krafträder. Seitdem findet täglich ein inoffizielles Rennen auf der Straße statt. Es organisiert sich selbst. Die Teilnehmer reisen oder rasen auf eigene Faust, zahlen die fällige Maut und lenken ihre Fahrzeuge vorbei an der Hexenküche, dem Fuscher Törl und dem mit 2506 Meter über dem Meeresspiegel höchsten Punkt der Straße, dem Hochtor.

Im Bild: Teilnehmer der Ersten Deutschen Alpenfahrt fahren während einer Orientierungsfahrt am Großglockner in Modellen der Marke Opel (Typ Opel 'Olympia' OL38). Im Hintergrund sieht man den Pasterzen-Gletscher (Aufnahme vom 26. Juli 1938).

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Ein offizielles Rennen: Manfred von Brauchitsch, deutscher Automobilrennfahrer, während des Trainings zum Großen Bergpreis von Deutschland auf der Großglockner-Straße am 28. August 1938.

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Auch das gab es: Herbert Sartorius bei den letzten Metern zum Höhenweltrekord für Motorräder über 2800 Meter auf dem Großglockner (Aufnahme vom 1. Dezember 1930).

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In der Frühphase der massenhaften Motorisierung war eine Reise mit dem Auto über die Großglockner-Hochalpenstraße noch ein Abenteuer - bei einer Steigung von bis zu zwölf Prozent hielt da nicht jedes Auto durch. Doch in der Zeit des Wirtschaftswunders stellten immer mehr Autobesitzer sich und ihren Wagen dieser Prüfung. Und wer ...

Im Bild: Eine Familie musste auf der Paßstraße zum Großglockner stehenbleiben und schaut unter die Motorhaube (Aufnahme von 1958).

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... seinen Opel Kapitän oder den VW Käfer am Großglockner vorbeigefahren hatte, ohne dass Schwaden aus dem Kühler quollen oder der Motor ganz aufgegeben hatte, der klebte stolz die Glockner-Plakette auf das Autoheck.

Autos von Urlaubern am Großglockner (Aufnahme von 1958)

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Der Tourismus wächst: An der Großglockner Straße weist ein Mann, der von Kindern begleitet wird, die vorbeifahrenden Autos mit einem Schild "Zimmer frei" darauf hin, dass er privat Fremdenzimmer vermietet (um 1960).

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Schon die Römer quälten sich vor Jahrtausenden in den Hohen Tauern am Hochtor vorbei über den Alpenhauptkamm; oben an der Passhöhe fanden Archäologen sogar Gegenstände aus der vorkeltischen Zeit. Neben dem Brenner und dem Radstädter Tauern war der Weg viele Jahrhunderte lang die wichtigste Verbindung über die Alpen.

Die Reisenden von einst mussten sich noch über eine Passhöhe von 2576 Meter quälen - heute führt ein Tunnel durch das Hochtor (Bild; 2506 Meter über dem Meeresspiegel gelegen; Aufnahme von 2004).

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Natürlich, es musste ja gleich ein "Nationalparkplatz" auf der Franz-Josefs-Höhe sein. Aber von hier aus bietet sich einer der schönsten Ausblicks auf auf die Pasterze (2008).

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Auswuchs der Moderne: das Parkhaus auf 2369 Meter Seehöhe, auf der Franz Josefs Höhe vor der Pasterze.

Zur Erinnerung: 350 Mann schaufelten die Straße einst frei, wenn der Pass im Mai nach der Wintersperre wieder freigegeben wurde. Erst in den fünfziger Jahren setzen die Betreiber erstmals Schneefräsen ein.

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Die Großglockner-Hochalpenstraße ist zwischen Ferleiten und Heiligenblut im Winter unbefahrbar, Schneehöhen von einem Dutzend Meter sind keine Seltenheit. Der Rekord liegt bei 21 Meter - das war 1953.

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Das Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal auf Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit dem Großglockner im Hintergrund. Er hat mit der Straße nichts zu tun - außer dass er die Österreicher an den vermeintlichen Glanz eines großen Landes und an die Habsburger-Monarchie erinnert - ganz so, wie es die Erbauer im Sinn hatten.

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© sueddeutsche.de/mb/gf
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