Gotthard-Basistunnel:Weiterer Durchbruch geschafft

In Rekordzeit wurde das vorletzte und 7,2 Kilometer lange Teilstück durchfräst. 133 von 153 Kilometern sind damit durchbrochen.

Im neuen Eisenbahntunnel am Gotthard in der Schweiz ist das vorletzte Teilstück durchschlagen worden. Nach dem Durchstich bei Amsteg etwa 40 Kilometer südöstlich von Luzern sind 133 des 153,5 Kilometer langen Tunnelsystems ausgebrochen, wie das Schweizer Verkehrsministerium mitteilte.

Gotthard-Basistunnel: Banges Warten auf den Durchbruch: Das Logo ist schon zerfetzt, Sekunden später bricht die Bohrmaschine durch die Wand.

Banges Warten auf den Durchbruch: Das Logo ist schon zerfetzt, Sekunden später bricht die Bohrmaschine durch die Wand.

(Foto: Foto: rtr)

Der Hauptdurchschlag für den längsten Tunnel der Welt, der teilweise in über zwei Kilometern Tiefe verläuft, ist zwischen Sedrun im Kanton Graubünden und Faido im Tessin für Anfang 2011 vorgesehen.

Der Gotthard-Basistunnel wird mit 57 Kilometern der längste Tunnel der Welt sein. Er besteht aus zwei Haupt- und etlichen Nebenröhren. Das jetzt durchbrochene Teilstück ist 7,2 Kilometer lang. Es wurde in einer Rekordzeit durchfräst. Der Durchschlag kam rund ein halbes Jahr früher als geplant und mit einer Abweichung von weniger als einem Zentimeter. Der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger sprach vom "längsten Weltwunder".

Insgesamt dürfte die von der Schweiz geplante neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) aus mehreren Tunneln etwa 20 Milliarden Franken (rund 13,3 Milliarden Euro) kosten. Sie soll den Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern.

2017 soll der Gotthard-Basistunnel fertig sein

Der Gotthard-Basistunnel soll 2017 eröffnet werden. Daneben ist auch der Ceneri-Tunnel in Arbeit, der 2019 fertig sein soll. Die Auslastung des bereits bestehenden Lötschberg-Basistunnels liegt im Durchschnitt bei fast 80 Prozent.

Leuenberger sagte, der Bau des Tunnels, den die Schweizer bei Abstimmungen gutgeheißen haben, sei auch ein Sieg für Europa. Auch wenn sie nicht EU-Mitglied sei, arbeite die Schweiz am Aufbau der Infrastruktur mit. Leuenberger rief die Freunde in Europa dazu auf, das Beispiel der Schweiz nachzuahmen. Denn ohne Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene werde man im Stau der Lastwagen ersticken. Es gehe um eine Verbindung von Rotterdam bis Genua, die die Straßen nachhaltig entlaste. Finanziert wird das Schweizer Tunnelsystem weitgehend über eine Lastwagenabgabe.

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