Dass das Gestein bisweilen knackt und buchstäblich zu leben scheint, ist den Tunnelbauern vertraut. Wer in den Pausen aufmerksam hinhört, könnte glauben, ein Ächzen und Stöhnen zu hören, mit dem sich das Gebirge über das Ausmaß der Gewalt beschwert, die ihm hier angetan wird. Die Bergleute fackeln nicht lange.
Leistet der Berg Widerstand, wird ihm mit Sprengmaterial zu Leibe gerückt. Als wäre Krieg, ist vom Angriff die Rede, der gleich von mehreren Seiten erfolgt, weil es sonst nicht schnell genug ginge. Anschließend wird mit Felsankern gedübelt, um das umliegende Gestein, das der Berg hinterherschicken könnte, so zu festigen, wie es der Mensch gerne hätte.
Im Bild: die Tunnelbrust