Golf-GTI-Treffen am Wörthersee:VW-Hausmesse statt Fan-Party

Fan-Zusammenkunft, das war einmal: Beim GTI-Treffen am Wörthersee inszeniert sich der VW-Konzern zunehmend selbst. Zwischen Tuning und Protz stehen Konzeptfahrzeuge, die Elemente kommender Modelle des Konzerns schon jetzt zeigen.

Von Wolfgang Gomoll

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GTI, Wörthersee

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Beim 32. GTI-Treffen am Wörthersee inszeniert sich der VW-Konzern selbst. Doch zwischen getunten Kisten und leicht bekleideten Mädchen stehen Konzeptfahrzeuge, die Elemente kommender Modelle des Konzerns schon jetzt zeigen.

Mehr als 100.000 VW-Fans belagern jedes Jahr das kleine Örtchen Reifnitz im österreichischen Bundesland Kärnten. Jahrelang genoss das Treffen Kultstatus und blühte von der Öffentlichkeit eher weniger beachtet vor sich hin.

Hauptversammlung VW

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Doch vor sieben Jahren änderte sich einiges. Angeblich schlenderten damals VW-Chef Martin Winterkorn und der Vorsitzende des Aufsichtsrates Ferdinand Piëch über das Treffen. Piëch, der am Wörthersee eine Villa hat, meinte nur kurz: "Gell Herr Winterkorn, im nächsten Jahr sind wir auch dabei."

Im Bild: Piëch (links) und Winterkorn bei der VW-Hauptversammlung 2013.

Krawall und Glaskugel

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Im folgenden Jahr trat Volkswagen mit einem eigenen Stand auf und funktioniert seitdem die Zusammenkunft zunehmend zur hauseigenen Messe um. Die echten Tuning-Fans finden sich mittlerweile eine Woche vor dem eigentlichen an der Tankstelle Mischkulnig oder auf dem großen Parkplatz in Faak am See, um Ihre Preziosen zu zeigen.

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Doch noch immer ziehen Volksscharen in das beschauliche Örtchen. Dort werden Frauen bemalt, Autos und vor allem die dazugehörigen Models bestaunt, Reifen auf dem Gummi-Platz in weißen Rauch verwandelt, gejohlt, wenn eine Dame sich ihrer Wäsche entledigt.  Und natürlich wird kräftig dem Gerstensaft zugesprochen.

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VW heizt die Stimmung mit Gastauftritten von Musik-Stars an. Nach DJ Ötzi, den Fantastischen Vier und Peter Maffay waren dieses Jahr Scooter auf dem Treffen. Doch die Regie haben nicht mehr die Zuschauer, deren Forderung nach dem Erstlings-Hit "Hyper, Hyper" nicht erhört wurden.

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Wer hinter die Kulissen der gezeigten Konzeptfahrzeuge von VW schaut, entdeckt Interessantes und Zukunftweisendes. Die Studie "Design Vision GTI" nimmt optische Elemente kommender GTIs vorweg und zeigt, wie ein Sportwagen aussehen könnte. Ein Drei-Liter-TSI-Motor mit 503 PS und einem maximalen Drehmoment von 560 Newtonmetern arbeitet unter der Motorhaube. Die Spitzengeschwindigkeit soll bei 300 km/h liegen.

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VW zeigt auch das Sondermodell "Scirocco Million" mit 18 Zoll-Felgen und Applikationen der sportlichen R-Linie, das den einmillionsten Scirocco feiert.

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Dieser Über-Amarok hat 272 Diesel-PS. Die veränderte Mittelkonsole und die Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Chromeinsätzen hinter Klarglas der Pickup-Studie nehmen Elemente des anstehenden Facelifts vorweg.

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Bei Audi haben die Konzeptautos am Wörthersee ebenfalls Tradition. Die Ingolstädter präsentierten 2008 eine A3-Studie mit Fünfzylinder-Motor, daraus wurde dann der RS3. 2009 war es ein tiefergelegter Q5 mit einem klangmodulierenden Auspuff, ein Vorläufer des SQ5. Die Soundanlage ging auch beim A6 in Serie. Vor zwei Jahren warfen der A1 und der S1 ihre Schatten voraus und im vergangenen Jahr war es der RSQ3. Diesmal zeigte Audi einen prolligen A1 mit der Aufschrift "leider geil" auf dem Türschweller und golden eloxierten Applikationen im Interieur sowie die Studie "Audi TT ultra quattro concept".

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Zunächst sieht diese Studie wie ein etwas konventioneller Audi TT aus. Im Innenraum werden die Unterschiede deutlich: Der Fahrer blickt auf ein programmierbares digitales Display und statt Außenspiegel sind wie beim Porsche Panamera Sport Turismo Concept Kameras angebracht, die das Bild auf Monitore nach innen übertragen.

Noch interessanter ist das Blechkleid. Durch eine Mischung aus Magnesium, Aluminium und einem Dach aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK) hat der Audi knapp 300 Kilogramm Gewicht eingespart. Die nächste Generation wird sicher nicht ganz so viel Gewicht verlieren, aber Audi hält ein Minus von etwa 200 Kilogramm für realistisch. Dass der 2.0-TFSI-Motor 310 PS leisten wird, dürfte dagegen kein großes Problem darstellen.

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Seat hat den "Seat Leon Cup Racer" mit 330 PS an den Wörthersee gebracht. Das Modell zeigt einen zukünftigen Tourenwagen und dürfte auch einiges vom neuen Serien-Seat-Leon Cupra offenbaren.

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Der "Škoda Rapid Sport" steht auf 19-Zoll-Alu-Felgen, hat eine aggressive Frontschürze mit großen Lufteinlässen. Angesichts dieses Großaufgebots des VW-Konzerns dürften Martin Winterkorn und Ferdinand Piech bei Ihrem traditionellen Rundgang zufrieden sein. "Gell Herr Winterkorn, gut, dass wir da sind."

© süddeutsche.de/pi/goro/mkoh
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