GM bestellt 1,6 Millionen Autos in die Werkstatt:Rückrufe nach tödlichen Unfällen

Autos von General Motors

General Motors ruft insgesamt 1,6 Millionen Fahrzeuge zurück. Der Zündschlüssel könne während der Fahrt zurückspringen und den Motor ausschalten.

(Foto: REUTERS)

Erst vor zwei Wochen orderte General Motors etwa 800 000 Fahrzeuge zurück. Jetzt muss der US-Hersteller, zu dem auch Opel gehört, nachbessern. Der Fehler könnte mit 13 Unfalltoten in Verbindung stehen.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors weitet einen Rückruf wegen fehlerhafter Zündschlösser auf mehr als 1,6 Millionen Wagen aus. Bei den vor allem in Nordamerika verkauften Autos der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn kann der Zündschlüssel während der Fahrt in die Aus-Position zurückspringen, wie der Hersteller erklärte. Wenn dies geschieht, schaltet dies nicht nur den Motor aus, sondern auch die meisten elektrischen Systeme wie Servolenkung oder Bremskraftverstärker.

Nach Angaben des Autokonzerns könnten 31 Unfälle mit 13 Toten mit dem Problem in Verbindung stehen. Bei den Crashs hatten sich die Airbags nicht geöffnet. Alleine 1,37 Millionen Wagen werden in den USA zurückgerufen, der Rest in Kanada und Mexiko. Betroffen sind der Chevrolet Cobalt und HHR, der Saturn Sky und Ion, der Pontiac Solstice und G5 sowie der nur in Kanada verkaufte Pontiac Pursuit. Opel-Modelle wurden nicht genannt.

Versäumnisse bei der Aufklärung

Vor zwei Wochen hatte der Rückruf erst halb so viele Fahrzeuge umfasst. GM beorderte nun jedoch weitere Modelle aus den Jahren 2003 bis 2007 zur Reparatur in die Werkstätten. Nordamerika-Chef Alan Batey räumte Versäumnisse bei der Aufklärung der technischen Probleme ein. "Es tut uns sehr leid, und wir arbeiten daran, die Sache so schnell wie möglich richtigzustellen."

Nach Angaben von General Motors kann der Zündschlüssel insbesondere dann zurückspringen, wenn der Wagen auf unbefestigtem Gelände unterwegs ist und der Schlüsselbund schwer ist. GM riet den Kunden bis zur Reparatur, den Schlüssel alleine ins Zündschloss zu stecken. Das Unternehmen arbeite zusammen mit Zulieferern daran, genügend Ersatzteile verfügbar zu machen.

Der große Rivale Toyota hatte vor zwei Wochen einen weltweiten Rückruf von 1,9 Millionen Exemplaren seines Hybrid-Verkaufsschlagers Prius III verkündet. Die Japaner sind besonders vorsichtig, nachdem sie 2010 einen Massenrückruf starten mussten - wegen Berichten über klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten als Grund für Unfälle. Auf dem wichtigen US-Markt brachen damals die Verkäufe ein. Später stellte sich heraus, dass viele Unfälle auf Fehler der Fahrer zurückgingen.

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