Genfer Autosalon:Diese Elektroautos braucht niemand

Öko-Modelle sind auf dem Autosalon in Genf rar geworden. Und die wenigen verbliebenen Fahrzeuge sind weniger serienreife Hoffnungsträger als futuristische Einzelstücke und teure Mini-Serien. Fünf Beispiele.

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Öko-Modelle sind auf dem Autosalon in Genf rar geworden. Und die wenigen verbliebenen Fahrzeuge sind weniger serienreife Hoffnungsträger als futuristische Einzelstücke und teure Mini-Serien. Fünf Beispiele. Nach Jahren des Wartens bringt Volkswagen den XL1 auf den Markt. Doch die Enttäuschung folgt sofort: Von einer absehbaren Serienproduktion ist noch nicht die Rede, nur 50 Exemplare soll es geben. Seine Eckdaten klingen vielversprechend: Die maximale rein elektrische Reichweite beträgt 50 Kilometer. Insgesamt soll der Hybrid knapp 550 Kilometer schaffen. Für den Sprint bis Tempo 100 benötigt er 12,7 Sekunden. Nach weniger als zwei Stunden ist der an jeder haushaltsüblichen Steckdose anschließbare VW wieder aufgeladen.

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Der mit einem 0,8 Liter großen und 48 PS leistenden Zweizylinder-Dieselmotor sowie einem 20 Kilowatt starken Elektroantrieb ausgestattete XL1 soll unter der magischen Verbrauchsgrenze von einem Liter auf 100 Kilometern bleiben. Preise sind noch nicht bekannt. Doch Kleinserien sind meist teuer.

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Audi hat vor sich selbst Angst bekommen: Eigentlich wollten die Ingolstädter einen reinen Elektrowagen in Serie bringen, jetzt machen sie einen Rückzieher. Nachdem der E-Sportwagen R8 e-tron schon kurz vor Produktionsbeginn gestoppt wurde, erscheint nun der kompakte A3 e-tron, eine Mogelpackung. Der Audi ist kein Elektrowagen, sondern lediglich ein weiteres Fahrzeug mit Hybridantrieb.

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(Foto: dpa)

Der Aufpreis gegenüber einem A3 nur mit Verbrennungsmotor beträgt wahrscheinlich 6000 bis 8000 Euro - viel Geld beim Kauf eines Kompaktwagens. Zum Vergleich: Den japanischen Hybrid Honda Insight gibt es bereits ab 20.490 Euro. Ein Toyota Prius kostet ab 26.800 Euro. 2014 soll der Audi A3 e-tron auf den Markt kommen.

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Hyundai will das Thema Brennstoffzellenfahrzeuge wiederbeleben. Die Produktion des ersten in Serie hergestellten Brennstoffzellenautos hat im Januar begonnen. Die Leistung des Elektromotors beträgt 100 Kilowatt und die Höchstgeschwindigkeit 160 Kilometer pro Stunde. Mit einem 5,64 Kilogramm-Vorrat an Wasserstoff ist der Hyundai ix35 FCEV in der Lage 594 Kilometer emissionsfrei zu fahren.

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Das Problem: Der Hyundai ist ein Auto für die Nische, nicht für die Masse. Nur 1000 Fahrzeuge sollen bis 2015 vom Band laufen. Anschließend soll die Produktion auf 10.000 Einheiten gesteigert werden. Ärgerlich: Der Hyundai ix35 FCEV wird nur für die Fuhrparks öffentlicher Institutionen oder privater Flottenbetreiber angeboten.

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Den Belumbury aus Italien kann jeder kaufen - theoretisch. Doch mit knapp 40.000 Euro ist der Elektro-Zwerg viel zu teuer. Das Besondere des kleinen Viersitzers ist jedoch nicht sein Elf-Kilowatt-Elektromotor, sondern die Tatsache, dass zumindest in Italien bereits 16-Jährige mit ihm fahren dürfen. Vorausgesetzt sie besitzen einen Motorradführerschein und fahren allein. Sobald sich Beifahrer im bis zu 180 Kilometer weit fahrenden Elektrogefährt befinden, muss der Fahrer mindestens 18 Jahre alt sein.

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Innerhalb von vier Stunden lässt sich der 3,19 Meter lange und 1,61 Meter breite Italiener wieder aufladen. Das angepeilte Verkaufsziel liegt bei lediglich 100 Exemplaren pro Jahr.

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Überhaupt nicht zu kaufen ist der Land Rover Defender mit Elektroantrieb. Denn die einzigen sieben Fahrzeuge werden ausschließlich zu Forschungszwecken hergestellt. Den Antrieb im Elektromodus übernimmt ein Elektromotor mit 70 Kilowatt, welcher unter anderem die Anfahrschwäche des Dieselmotors mindern soll. Wird der Elektro-Landy auf geteerten Straßen bewegt, findet die rein elektrische Fahrt nach rund 80 Kilometern ihr Ende. Im Gelände soll die Reichweite hingegen einige Stunden betragen.

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