Die Schweden wollen ihren V60 Diesel-Plug-in-Hybrid-Antrieb bereits 2012 auf den Markt bringen. Erstmals haben sie für einen Hybridantrieb einen sparsamen Fünfzylinder-Turbodiesel mit einem Elektromotor kombiniert.
Der modifizierte D5-Fünfzylinder-Turbodiesel mit 2,4 Liter Hubraum leistet 158 kW / 215 PS, ein maximales Drehmoment von 440 Nm und bringt seine Kraft auf die Vorderräder. An der Hinterachse arbeitet ein Elektromotor mit 51 kW / 70 PS, der seine Kraft (200 Nm) aus einer 12 kWh starken Lithium-Ionen-Batterieeinheit bezieht. Übertragen wird die Kraft über ein Sechsgang-Automatikgetriebe.
Der Schwedenkombi kann an einem herkömmlichen Stromanschluss aufgeladen werden. Die Ladezeit ist abhängig von der Stromstärke und beträgt nach Herstellerangaben zwischen drei und 7,5 Stunden. Rein elektrisch angetrieben kommt der Kombi mit einer Akkuladung etwa 50 Kilometer weit.
Darüber hinaus kann der Skandinavier im Hybrid-Modus gefahren werden. Dabei teilen sich beide Aggregate die Antriebsarbeit, das Elektroaggregat unterstützt den Dieselmotor zum Beispiel bei Beschleunigungsmanövern. Die Reichweite des Fahrzeugs steigt dann auf bis zu 1200 Kilometer.
Der Dieselverbrauch nach EU-Normzyklus liegt bei 1,9 Liter auf 100 Kilometer, was einem CO2-Verbrauch von gerade mal 49 Gramm pro Kilometer entspricht. Die CO2-Emissionen, die bei der Stromproduktion für den Elektroantrieb anfallen, werden nicht mitberechnet - so lässt sich für Hybridautos und Stromer der Durchschnittsverbrauch der Herstellerflotte attraktiv zurechtstutzen.
Als dritte Antriebsvariante bietet sich der Power-Modus an. Dabei stellt das Fahrzeug die größtmögliche Leistung bereit. Sie setzt sich aus der Diesel-Kraft von 215 PS / 158 kW und der 70 PS, die der Elektromotor auf die Achse bringt, zusammen. Den Sprint von 0 auf Tempo 100 schafft der Schwedenkombi damit in 6,9 Sekunden.
Ob das Fahrzeug rein elektrisch, im sparsamen Kombibetrieb oder mit voller Kraft der zwei Herzen über den Asphalt getrieben werden soll, entscheidet sein Chauffeur nach Vorliebe und Zieldistanz. Die Fahrmodi Pure, Hybrid und Power werden über Tasten an der Armaturentafel eingestellt. Ein Kontrollsystem regelt die Interaktion zwischen Diesel- und Elektrikpower.
Der neue Volvo V60 Diesel-Plug-in-Hybrid ist das erste Produkt, das der Autohersteller und das Energieunternehmen Vattenfall gemeinsam entwickelt haben. Beide Unternehmen gingen 2007 eine industrielle Partnerschaft ein, die das Ziel hat, Plug-in-Technik zu testen und weiterzuentwickeln. Die Kosten schultert man gemeinsam.
Nach Überzeugung der Entwicklungspartner liegt in der Elektroenergie die Zukunft des Transportsektors. Wie gut die Klimabilanz des stromgestützten Antriebs tatsächlich ausfällt, hängt von der Energiequelle ab, die zur der Stromerzeugung herangezogen wird.
Auf seinem Heimatmarkt will Vattenfall Käufern des Diesel-Plug-in-Hybrid-Kombis jedenfalls zu einhundert Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen anbieten. Dass der Steckdosenhybrid teurer sein wird als die konventionell motorisierte Variante, steht fest. Wie hoch der Aufpreis sein wird, verrät Volvo noch nicht.