Frachtensegler auf dem Gardasee:Erinnerung vor dem Wind

Die aufwendig restaurierte "Siora Veronica" erinnert an die große Zeit der Frachtensegler auf dem Gardasee.

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Frachtensegler auf dem Gardasee

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Die aufwendig restaurierte Siora Veronica erinnert an die große Zeit der Frachtensegler auf dem Gardasee.

Beziehungstat: Eigner Hans Renner (Bild) übernahm 2001 die alte Veronica, die ...

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... sogar noch eine historische Postkarte ziert.

Jahrhundertelang ging der Verkehr zwischen Riva und Torbole im Norden und den Orten im Süden von Malcesine und Gargnano ausschließlich übers Wasser, denn steil ins Wasser stürzende Felswände ließen an beiden Ufern auch für den schmalsten Saumpfad keinen Platz. Nicht nur Personen wurden mit Segelbooten befördert, weit bedeutender war der Güterverkehr: Holz, Kohle und Steine wurden von Norden nach Süden, Früchte, Öl und Wein von Süden nach Norden transportiert.

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Barconi wurden diese Lastensegler genannt - geräumige große Schiffe, von denen die größten 20 Meter Länge maßen und bis zu 70 Tonnen Nutzlast tragen konnten. Ein spöttischer Chronist verglich einmal den Bauplan mit einer Gans ohne Kopf und Beine, aber dank seiner Zweckmäßigkeit wurde er seit dem Mittelalter kaum verändert. Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Werften von der alten Holz- zur Stahlbauweise über.

Aber das Rigg blieb: Zwei Masten trugen große farbige trapezförmige Vierecksegel an langen luggerartig geführten Spieren, die vor dem Wind nach beiden Seiten ausgestellt werden konnten. Ein mächtiger Klüverbaum ermöglichte das Führen eines großen dreieckigen Vorsegels.

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Im Jahr 2001 fanden die Südtiroler Anna und Hans Renner die alte Veronica. Trotz des traurigen Anblicks des vom Rost zerfressenen Stahlrumpfs waren die eleganten Linien dieses einstmals schönen Schiffs noch immer unübersehbar. Und die Renners fassten den Entschluss, dieses Schiff wieder zu einem Großsegler auf dem Gardasee zu restaurieren..

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Was anfangs von vielen als verrückte Idee belächelt wurde, sollte ein langer Weg werden. Denn als Hans Renner den 1926 in Peschiera genieteten Stahlrumpf übernahm, gab es am Gardasee keine Werft mehr, die das Schiff hätte sanieren können.

So musste der 18 Meter lange Rumpf auf einem Tieflader nach Viareggio an die ligurische Küste transportiert werden - nur dort konnten die schadhaften Stahlplatten ersetzt werden. Wieder zurück ...

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... am Gardasee, bekam der Segler ein neues, leicht geändertes Rigg. Weil die Lastensegler früher meist nur vor dem Wind segeln konnten, entwarf der französische Yachtdesigner Daniel Bombigher ein amerikanisches Schonerrigg - mit den beiden großen Gaffelsegeln und den elegant zurückfallenden Masten hat sie nun bessere Segeleigenschaften am Wind und kann durchaus sportlich gesegelt werden.

Heute erstrahlt der Lastensegler vor dem Wind in alter Schönheit.

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