Ford Transit:Transporter nach Maß

Verschiedene Radstände und Aufbauten stehen zur Wahl

(SZ vom 21.10.2000) Der Ford Transit, 35 Jahre lang nur mit Heckantrieb lieferbar, strebt in neue Märkte, denn er kann von sofort an auch mit Frontantrieb geordert werden. Ford glaubt, damit den richtigen Kurs eingeschlagen zu haben: Schon im ersten vollen Verkaufsjahr, also 2001, sollen zwei von drei Transit nach neuem Bauplan produziert werden. Die Marketingleute haben nämlich festgestellt, dass der Markt vor allem nach den leichteren Nutzlastklassen verlangt. Hier dominieren die Fronttriebler, und das nicht nur weil sie mit der besseren Traktion aufwarten: Dass bei den neuen Mitgliedern der Ford-Transporter-Familie der Laderaumboden zehn Zentimeter tiefer liegt als bei den Hecktrieblern, erleichtert auch das Beladen und erhöht das Ladevolumen - im besten Fall um 0,6 Kubikmeter. Die Wohnmobil- und Aufbautenhersteller wissen die Umstellung gleichfalls zu schätzen: Fahrzeuge mit Frontantrieb bieten ihnen eine größere Gestaltungsfreiheit.

Für die neue Transit-Variante, die unter anderem gegen den T4 von VW, den Fiat Ducato und die Transporter von Citroën/Peugeot und Renault antritt, nimmt Ford dieselbe Plattform und Fahrwerkstechnik her wie für die im Frühjahr vorgestellten Transporter und Kombis mit angetriebener Hinterachse: Die Gleichteil-Rate beträgt laut Hersteller 96 Prozent. Damit die neue Baureihe ein möglichst großes Kundenspektrum und eine von 0,8 über 1,0 bis 1,3 Tonnen reichende Nutzlast-Palette abdeckt, werden von Anfang an drei Radstände, drei Ladelängen und drei Dachhöhen offeriert. Des Weiteren stehen Kastenwagen und Kombis, Pritschen- und Fahrgestellvarianten mit Einzel- und Doppelkabinen zur Wahl. Außerdem können die Transportunternehmer zwischen zwei Achsübersetzungen wählen: Wer statt der langen Übersetzung, die Verbrauch und Geräuschniveau reduziert, eine kurze will, bekommt diesen Wunsch aufpreisfrei erfüllt. Zur Grundausstattung gehört bei allen Transit ein ABS, der Airbag auf der Fahrerseite, die Servolenkung, eine Doppelflügeltür am Heck und eine Schiebetür im rechten Fondbereich.

Das Motorenangebot umfasst drei Turbodiesel-Direkteinspritzer, die allesamt die Euro-3-Norm erfüllen und einheitlich 2,0 Liter Hubraum aufweisen. Die dreistufige Leistungsstaffel beginnt bei 55 kW (75 PS) und endet bei 74 kW (100 PS). Der 63 kW (85 PS) starke Motor, der das Mittelfeld besetzt, ist derzeit noch nicht verfügbar. Die durchschnittlichen Verbrauchswerte auf 100 Kilometer betragen 7,4 Liter sowohl für den Basismotor als auch für das 100-PS-Aggregat, jeweils mit der langen Übersetzung.

Wie viel der Händler für einen Transit in Rechnung stellt, hängt von vielen Faktoren. Im Nutzfahrzeugbereich ist Vielfalt Trumpf, weshalb die Preisermittlung nach dem Puzzle-Prinzip erfolgt. Als Richtwert sei deshalb nur der Einstiegspreis für einen Kastenwagen mit Frontantrieb, kurzem Radstand und Basismotorisierung genannt. Er beträgt - ohne Mehrwertsteuer - 33 200 Mark. Soll das Fahrzeug mit dem 85-PS-Motor bestückt sein, erhöht sich dieser Betrag um 1200 Mark. 3450 Mark mehr zahlt der Kunde, wenn der 100-PS -Diesel für Vortrieb sorgt.

Von Gerlinde Fröhlich-Merz

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