(SZ vom 18.03.1995) Die harten Winter sind bei uns schon lange nicht mehr der Normalfall, und die Autofahrer scheinen auch bei jedem neuen Schneefall unsichtiger und angepaßter zu fahren als noch vor einigen Jahren. Da Autofahrern aber ihre Sicherheit immer wichtiger wird und sie für alle Fälle gerüstet sein wollen, greifen manche zum vierradgetriebenen Pkw.
Seit Jahresbeginn kommt auch Ford beim Mondeo diesem Bedürfnis nach, und zwar mit dem CLX 4*4. Die Variante mit permanentem Allradantrieb ist für alle Karosserieversionen, also für beide Limousinen und den Turnier genannten Kombi, mit dem 2,0 Liter-16V-Motor zu bekommen. Das Aggregat verfügt über eine Leistung von 100 kW (136 PS), erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h und beschleunigt in 10,1 Sekunden von Null auf 100 km/h. Den Kraftstoffverbrauch beziffert Ford auf 9,5 Liter bleifreies Superbenzin.
Auf dem rechten Weg bleiben
Zusätzlich zum permanten Allradantrieb hat der 4*4 auch eine abschaltbare Traktionskontrolle, die gerade beim Anfahren, aber auch beim Fahren auf rutschigem Untergrund das Handling deutlich verbessert. Beschleunigt man auf eisigen Boden stark, macht sich die Antriebsschlupfregelung durch den Eingriff der Bremsen auf das durchdrehende Rad bemerkbar. Sie verhindert so, daß der Wagen bei glattem Untergrund ins Schleudern gerät. Schaltet man zum Vergleich die Traktionskontrolle ab - der Knopf sitzt rechts neben dem Lenkrad - wird der Unterschied deutlich. Der Wagen kann schlingern und die Reifen drehen durch. Aber warum sollte man ein Sicherheitselement abschalten?
Der permanente Allradantrieb ist auf schneebedeckter Fahrbahn eine feine Sache - allerdings mit einem kleinen Wehrmutstropfen. Die Haftung der Reifen auf der Straße ist so gut, daß man leicht dazu verleitet werden könnte, zu schnell zu fahren. Solange es geradeaus geht, muß das noch kein Problem sein, taucht allerdings unerwartet ein Hindernis auf, kann nur noch das Anitblockiersystem (auch serienmäßig) versuchen, das schlimmste zu verhindern.
Der Mondeo 4*4 ist ein Mittelklassewagen, der einem die Scheu nehmen kann, bei unwirtlichen Straßenverhältnissen Auto zu fahren. Dazu trägt ebenfalls das komfortable, aber nicht zu weiche, Fahrwerk bei, das das einfache Handling noch unterstützt.
Zur Serienausstattung dieses 42 860 Mark teuren Mondeo (alle Karosserievarianten kosten dasselbe) gehören unter anderem eine beheizbare Frontscheibe (deren Drähtchengeflecht bei Nacht manchmal die Sicht behindert), Wärmeschutzverglasung, Servolenkung, elektronische Wegfahrsperre, Pollenfilter und zwei Airbags. Allerdings sollte man sich vom wintertauglichen Mondeo keine Wunder erwarten, denn auf eisglatter Straße rutscht er ebenso wie alle anderen Autos - denn auch für ihn gelten die Gesetze der Physik.
Von Marion Zellner