Süddeutsche Zeitung

Flugzeugbau:Comeback des Propellers?

Die hohen Treibstoffpreise machen den Fluglinien schwer zu schaffen. Flugzeughersteller reagieren darauf und schlagen nun neue alte Wege ein: Im Zukunft sollen Propeller wieder für den notwendigen Schub sorgen.

Treibstoff wird immer teurer und knapper - eine Tatsache, die eine neue Herausforderung für Flugzeugentwickler darstellt. Die Maschinen der Zukunft sollen sparsamer und umweltfreundlicher sein - selbst wenn es auf Kosten von Geschwindigkeit und Größe der Flugzeuge geht.

Vor diesem Hintergrund setzt unter anderem der weltgrößte Flugzeugtriebwerkhersteller General Electric Aviation auf eine Rückkehr des Propellerantriebs, wie die Finanical Times Deutschland in ihrer Online-Ausgabe schreibt. Der US-Konzern rechne damit, dass die nächste Flugzeuggeneration mit neuartigen Propellertriebwerken statt der heutigen Düsenantriebe fliegt.

Milliarden für Entwicklung

GE-Aviation-Chef Scott Donnelly kündigte in der Financial Times Deutschland an, Milliarden in die Entwicklung von Propellerantrieben zu pumpen. Es sei auch eine Testkooperation mit der US-Weltraumbehörde NASA aufgenommen worden.

Erste Prototypen hatte der Konzern bereits Ende der 80er Jahre präsentiert, später jedoch wegen sinkender Ölpreise wieder eingestellt. Bei den aktuellen Ölnotierungen lohne sich der Entwicklungsaufwand für das Open-Rotor-Konzept wieder, sagte Donnelly. Mit einem Propellertriebwerk ließen sich 15 bis 30 Prozent Treibstoff einsparen. Allerdings: Ein Propellerflugzeug wäre aber auch langsamer und zudem lauter.

Erste Aufträge liegen laut Financial Times bereits vor: Der japanische Mitsubishi-Konzern entschied sich für einen Regionaljet mit Propellerantrieb, der 2013 auf den Markt kommen soll. Auch Bombardier will für eine neue Modellreihe einen Propellerantrieb von Pratt & Whitney nutzen.

Airbus und Boeing haben sich bisher allerdings noch nicht festgelegt, wie sie die Nachfolgegeneration ihrer meistverkauften Modelle A320 und 737 antreiben wollen. Die Not, Kosten zu sparen, ohne dabei Kunden zu verlieren, macht viele Fluggesellschaften erfinderisch: Der Treibstoffverbrauch lässt sich auch durch langsameres Fliegen reduzieren.

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