Fahrradkauf:Das richtige Fahrrad für jedes Budget

Brauche ich ein Rad für mehr als 500 Euro? Wann lohnt es sich, Geld zu investieren? Ein Ratgeber für den Fahrradkauf.

Von Benjamin Köbler-Linsner

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Für jedes Budget das entsprechende Angebot

EUROBIKE 2015; Fahrräder auf der Eurobike 2015

Quelle: Messe Friedrichshafen

Wenn der Kauf eines Fahrrads bevorsteht, sollte jeder Interessent festlegen, welche Summe er für sein neues Rad ausgeben möchte. Grundsätzlich gilt: Je häufiger das Fahrrad genutzt wird, umso höher sollte das Budget ausfallen. Aber was kann der Fahrradkäufer für 500 Euro, 1000 Euro oder mehr als 2000 Euro erwarten?

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Preisklasse unter 500 Euro

Einen guten Fahrradhändler zeichnet auch Menschenkenntnis aus. Oft genug muss er erspüren, was für ein Rad optimal für seinen Kunden ist, denn nicht alle betreten den Laden mit klaren Vorstellungen. ; Fahrradhandel

Quelle: www.pd-f.de / Kay Tkatzik

Der Gelegenheitsfahrer will von A nach B kommen - und das möglichst schneller als zu Fuß. Technische Details und Gewichtsangaben interessieren ihn dabei wenig. Doch vorsicht: In dieser Preisklasse werden Fahrrader häufig mit dem Slogan "Original Shimano-Schaltung" beworben. Der bekannte Markenname Shimano allein ist jedoch keine Qualitätsgarantie. Insbesondere im Niedrigpreissegment ist der japanische Hersteller praktisch konkurrenzlos.

Egal ob billig oder teuer: Gänge wechseln können alle Schaltungen. Die Materialien fallen jedoch unterschiedlich hochwertig aus. Niedriges Gewicht und eine hohe Anzahl an Gängen sollte der Käufer in der Preisklasse bis 500 Euro ohnehin nicht erwarten.

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Preisklasse um 500 Euro

Die wahren Kenner der Materie erkennt man daran, dass sie auch an versteckter Stelle auf edles, langlebiges Material setzen ? wie etwa diese Hinteradnabe 'Made in USA'. ; Bremse am Mountainbike

Quelle: www.pd-f.de / cosmicsports.de

Ein günstiges Rad fährt, viel Spaß bereitet es aktiven Radfahrern jedoch meist nicht. Wer sein Fahrrad häufiger nutzen will, tut gut daran, ein paar hundert Euro mehr zu investieren. Im Schnitt geben die Deutschen 528 Euro aus - diese Summe hat der Zweirad Industrie Verband (ZIV) 2014 ermittelt.

Wer bereit ist, etwa 500 Euro für ein Fahrrad zu zahlen, hat eine größere Komponenten-Auswahl. Am Mountainbike sind Scheibenbremsen in dieser Preisklasse Standard. Wer häufig bei Regen unterwegs ist, sollte nicht auf dieses Bremssystem verzichten, denn im Gegensatz zu Felgenbremsen verzögern Scheibenbremsen bei Nässe fast unverändert stark. Außerdem schonen sie das Rad, da der Bremsschuh keine Reibung und somit keine Abnutzung an der Felge verursacht.

Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie die einzelnen Komponenten genau betrachten: Findet sich im Katalog der Hinweis "Shimano XT", handelt es sich in der Regel nur um ein Schaltwerk der hochpreisigen XT-Schaltgruppe. Häufige Praxis der Hersteller ist es, die einzelnen Komponenten von hinten nach vorne mit absteigender Wertigkeit zu verbauen.

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Preisklasse um 500 Euro

Kalkhoff Fahrrad

Quelle: Kalkhoff

Wer gerne bequem fährt oder viel in der Stadt unterwegs ist, sollte zum klassischen Cityrad greifen. Diese Modelle gibt es als Herrenrad beziehungsweise Damenrad mit Diamant- oder Trapezrahmen oder als Tiefeinsteiger. Der Preisrahmen dieser Fahrräder bewegt sich oft zwischen 500 und 700 Euro. Für Extras wie eine hochwertige Lichtanlage muss der Käufer etwa 100 Euro zusätzlich einrechnen. Oft bietet sich an, eine Nabenschaltung zu wählen. Da dieser Schaltungstyp besonders wartungsarm ist, eignen sich Nabenschaltungen gut für den alltäglichen Einsatz bei jedem Wetter.

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Preisklasse um 1000 Euro

Rennrad Focus Izalco Max

Quelle: Focus

Von 1000 Euro an erweitert sich das Fahrrad-Angebot um die Kategorie der Rennräder. Da Rahmen und Räder im Einsteigersegment verhältnismäßig schwer sind, bringen diese Rennräder selten weniger als acht Kilo auf die Waage. Schaltung und Bremsen stammen häufig aus den Gruppen Sora oder Tiagra - mit Glück gibt es ein reduziertes Exemplar mit der soliden Einsteigergruppe Shimano 105.

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Preisklasse um 1000 Euro

Mountainbike Univega

Quelle: Univega

Offroadfans können für rund 1000 Euro hochwertige Hardtail-Mountainbikes erwerben. Dabei handelt es sich um Mountainbikes mit Federgabel, der hintere Teil des Rahmens ist steif. Wer so ein Fahrrad im unteren vierstelligen Preissegment kauft, hat eine solide Basis für spätere Upgrades. Anbauteile können einzeln gekauft und nachträglich aufgewertet werden.

Wegen seines niedrigen Gewichts eignet sich das Hardtail gut für lange Bergfahrten, im Fachjargon "Uphill" genannt, oder auf Touren im leichten Gelände. Querfeldein auf unwegsamem Terrain bietet ein vollgefedertes Mountainbike, auch Fully genannt, mehr Fahrsicherheit und Komfort. Der im Heck angebrachte Dämpfer hebt den Kaufpreis jedoch um einige hundert Euro an. 1500 Euro muss der Kunde mindestens für ein vernünftiges Fully einplanen.

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Preisklasse über 2000 Euro

Die Bildunterschrift wird in Bälde eingefügt. Sie können uns aber gern auch per E-Mail oder Telefon kontaktieren, wir helfen gerne weiter.; Rennrad aus Carbon

Quelle: Paul Masukowitz ; www.pd-f.de / Paul Masukowitz

Das Preisniveau beim Fahrradkauf ist nach oben offen. Ambitionierte Sportler geben oft mehr als 2000 Euro für ein Rad aus. Eine Vielzahl dieser Modelle ist mit einem Carbonrahmen ausgestattet, der sich durch bessere Steifigkeitswerte von Aluminium abhebt. Das kann bei Radrennen ein wesentlicher Vorteil sein. Häufig sind Carbonrahmen leichter als Aluminiumrahmen, spürbare Vorteile ergeben sich dadurch jedoch erst bei Kompletträdern weit über der 2000 Euro Marke. Der Grund: Bei der Preiskalkulation der Hersteller geht ein Carbonrahmen meist zu Lasten der restlichen Ausstattung. So wird an Anbauteilen, Schaltung und Bremse gespart - und diese oft schweren Teile machen die Gewichtseinsparung wieder zunichte.

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Preisklasse über 2000 Euro

Sram eTap, eine elektronische Rennrad-Schaltung

Quelle: pd-f.de

In der hochpreisigen Liga bekommt Shimano zunehmend Konkurrenz durch das US-Unternehmen Sram und die italienische Traditionsmarke Campagnolo. Inzwischen folgen alle drei Hersteller dem Trend zu elektronischen Schaltungen: Per Knopfdruck befördert ein Stellmotor die Kette auf ein größeres oder kleineres Ritzel. Damit werden Gangwechsel unter Volllast, beispielsweise am Berg, möglich.

Shimano kennzeichnet seine elektrischen Schaltungen mit dem Kürzel Di2, bei Campagnolo weisen die Buchstaben EPS auf die Hightech-Schaltung hin. Sram setzte lange Zeit ausschließlich auf mechanische Schaltungen, zieht aber 2016 mit dem Modell Red eTap nach. Dabei werden die Schaltbefehle per Funk an Schaltwerk und Umwerfer gesendet. Die sonst üblichen Kabel fallen weg.

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Das Luxus-Segment über 10 000 Euro

Die Bildunterschrift wird in Bälde eingefügt. Sie können uns aber gern auch per E-Mail oder Telefon kontaktieren, wir helfen gerne weiter.; Haibike Xduro Fullseven Carbon Ultimate E-Mountainbike

Quelle: Haibike

Die technischen Möglichkeiten im Fahrradbau werden immer größer, allerdings haben diese Rafinessen auch ihren Preis: Fünfstellige Beträge sind bei Luxus-Modellen keine Seltenheit, wie das 15 000 Euro teure Haibike Xduro Fullseven Carbon Ultimate zeigt. Das vollgefederte E-Mountainbike steht für ein Maximum an aktueller Zweiradtechnik. Rahmen und Felgen des laut Herstellers "teuersten Serien E-Mountainbikes der Welt" bestehen aus Carbon, das Gesamtgewicht soll inklusive Motor und Akku 17,2 Kilogramm schwer sein. Geschaltet wird mit Shimanos elektronischer Top-Gruppe XTR Di2, der Antrieb erfolgt über den auf Mountainbikes optimierten Mittelmotor Bosch Performance CX. Auch wenn Pedelecs dieser Preisklasse für die Mehrzahl der Kunden Utopie sind: Im Laufe der Zeit vererben die Topmodelle ihre Technik an günstigere Serien. Das heißt: Was heute Hightech ist, wird eines Tages zum Standard.

© SZ.de/harl/rus
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